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Die Spur fuehrt nach Tahiti

Die Spur fuehrt nach Tahiti

Titel: Die Spur fuehrt nach Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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zweitausendsiebenhundertdreißig“, sagte sie und fragte, ob er Gepäck habe.
    Er holte eine Handvoll Geldscheine heraus und bezahlte.
    Genau in diesem Augenblick tauchte der blaue Overall wieder zwischen den Passagieren auf. Der junge Gepäckträger hatte zwei große Koffer auf seiner Karre. Sie waren nicht mehr ganz neu und bis zum Platzen vollgestopft.
    Krumpeter lief auf ihn zu.
    „Los, da rüber“, rief er. „Kommen Sie — “
    „Frankfurt“, sagte Krumpeter nur, als sie fast gleichzeitig vor einem der Abfertigungsschalter ankamen.
    Da saß eine Frau so um die vierzig. Weiße Bluse, große Hornbrille und den Schal ihrer Fluggesellschaft um den Hals.
    „Auf den letzten Drücker“, meinte sie und nahm sich den Flugschein vor. Ihre Stimme war tief und paßte nicht so recht zu ihr.
    „Über Frankfurt nach Papeete“, murmelte sie vor sich hin und blickte auf.
    „Das ist die Hauptstadt von Tahiti“, bemerkte Ekke Krumpeter.
    „Eine interessante Neuigkeit“, erwiderte die Stewardeß trocken. „Könnte es sein, daß Sie meine geographischen Kenntnisse unterschätzen?“
    „Entschuldigung, das keinesfalls, aber ich — “
    „Haben Sie Gepäck?“ unterbrach ihn die Frau hinter dem Schalter mit einem Lächeln, das sie vermutlich ihren chinesischen Fluggästen abgeguckt hatte.
    Mittlerweile wuchtete der junge Gepäckträger die beiden prall gefüllten Koffer von seiner Karre auf die Waage. Danach nahm er seine Mütze vom Kopf und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. „Jetzt sind Sie dran“, sagte er höflich zu Ekke Krumpeter.
    Die Anzeige auf der Waage war inzwischen auf mehr als siebzig Kilo gesprungen.
    Ekke Krumpeter hatte bereits vor einer guten Woche in seiner Wohnung mit dem Packen angefangen, und das war eine verteufelt schwierige Sache gewesen, die viel Nachdenken erfordert hatte. Er wußte ja nicht, wie lange er fortblieb oder ob er überhaupt jemals zurückkommen würde.
    Jedenfalls hatte er die Koffer noch am Samstag hierher zur Aufbewahrung gebracht.
    „Zweiundvierzig Kilo zuviel“, stellte die Frau mit der großen Hornbrille fest.
    „Dabei ist es noch nicht alles“, sagte Ekke Krumpeter und stellte seinen nagelneuen Handkoffer neben die beiden anderen.
    „Womit es einundfünfzig wären“, verkündete die tiefe Stimme und fügte hinzu: „Hier ist der Einzahlungsschein. Leider müssen Sie noch mal drüben zur Kasse.“
    Krumpeter warf ihr einen Blick zu, der einen Tintenfisch hätte erbleichen lassen, und spurtete los.
    „Sie sollten doch schon ewig weg sein“, staunte die Kassendame mit den zu roten Lippen und den zu roten Fingernägeln.
    „Ich kann mich halt nicht von Ihnen trennen“, erwiderte Krumpeter und legte einmal mehr ein paar Geldscheine auf den Teller unter der Sicherheitsscheibe.
    Als er zum Abfertigungsschalter zurückkam, stand der junge Gepäckträger immer noch da. Er hatte sich an seine Karre gelehnt und räusperte sich jetzt so deutlich, daß es nicht zu überhören war.
    „Ach ja“, japste Ekke Krumpeter, der vom Laufen außer Atem war, und schüttelte dem jungen Mann die Hand mit dem versprochenen Hunderter darin. „Ich bin Ihnen ganz schrecklich dankbar.“
    Im selben Augenblick knackte und summte es in den Hallenlautsprechern. Dann war eine Frauenstimme zu hören: „Durchsage für Herrn Kolbe, gebucht auf der Pan Am 545 nach Frankfurt“, sagte sie. „Ihre Maschine ist startbereit. Kommen Sie sofort zum Ausgang neunundzwanzig — “
    Jetzt kam urplötzlich Bewegung in die Dame mit der großen Hornbrille. Sie stand auf, schlüpfte in ihre blaue Uniformjacke, kam über die Waage geklettert, drückte Ekke Krumpeter seine Bordkarte in die Hand und befahl ihm mitzukommen. „Vielleicht läßt der Zoll Sie an den anderen vorbei, wenn ich Sie hinbringe.“ Sie nahm ihn beim Ellenbogen und schob ihn vor sich her durch die Menschen.
    „Glauben Sie, daß mein Gepäck noch verladen wird?“ wollte Krumpeter wissen.
    „Ich hab’s bis Papeete durchgecheckt“, entgegnete die Stewardeß. „Wenn Sie dort gelandet sind, werden Sie ja feststellen, ob es da ist oder nicht.“
    „Prost Mahlzeit“, murmelte Ekke Krumpeter.
    Vor den Schaltern der Paßkontrolle stauten sich lange Schlangen von Passagieren. Darunter regelrechte Pulks von japanischen und amerikanischen Reisegruppen. Sie schnatterten durcheinander, fotografierten sich gegenseitig, und ihre Kinder hatten zur Erinnerung an Berlin weiße oder braune Teddybären in den Händen.
    In

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