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Die Spur fuehrt nach Tahiti

Die Spur fuehrt nach Tahiti

Titel: Die Spur fuehrt nach Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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waren, damit sie nach ihrem Sieg in Europa die Show für sich allein hatten.
    Inzwischen bekamen die Fluggäste, sobald sie nach der letzten Treppenstufe den Boden von Tahiti betraten, von jüngeren Frauen Blumenkränze umgehängt. Die Kränze waren aus weißen Hibiskusblüten und Bougainvillen geflochten. Und die kupferbraunen Frauen hatten lange schwarze Haare, die bläulich schimmerten und ihnen bis auf die unbedeckten Schultern fielen. Um die Hüften hatten sie enggebundene bunte Tücher. „Laora popaas“, sagten sie, was soviel heißt wie: „Willkommen, Ihr Weißen, im Korb voller Gewässer.“ Und „Korb voller Gewässer“ ist die Übersetzung von Papeete.
    Da die tahitischen Schönheiten nicht sehr hochgewachsen waren, mußten sich die Fluggäste ein wenig verbeugen, wenn sie ihre Kränze bekamen, fast so wie es Olympiakämpfer tun, wenn ihnen bei der Siegerehrung ihre Medaillen umgehängt werden.
    Ekke Krumpeter war wie gelähmt auf der obersten Stufe der Gangway stehengeblieben. Die Situation war zu überraschend für ihn, und er wußte nicht, was er mit ihr anfangen sollte.
    Da wurde er im Rücken von einem Tennisschläger angeschubst, den der Fluggast hinter ihm unter dem Arm trug. „Das hier ist kein Aussichtsturm, wenn Sie gestatten“, sagte er freundlich.
    „Entschuldigung“, murmelte Krumpeter, und dann kletterte er, so schnell es eben ohne aufzufallen ging, die Gangway hinab. Unten bekam auch er von einer der tahitischen Schönheiten seinen Blumenkranz um den Hals.
    „Merci“, dankte er und schob sich geschwind hinter dem Pulk der Fotografen vorbei mitten hinein in die Frankfurter Reisegruppe.
    Ein paar Minuten später hatten die letzten Touristen die Maschine verlassen, und die Stufen der Gangway waren leer.
    Jetzt kam Leben in die versammelten Fußballfans. Sie schrien in Sprechchören zu dem Flugzeug hinauf, klatschten dazu rhythmisch in die Hände, und gleichzeitig ging auch bei der Musikkapelle die Post ab. Leuchtraketen zischten in den Himmel und zerplatzten in der Luft.
    Und dann kamen sie. Einer hüpfte nach dem anderen aus der Flugzeugtür auf die Plattform am oberen Ende der Gangway. Alle in ihren weißen und eigelbfarbigen Trainingsanzügen. Lind als die ganze Mannschaft beisammen war, tanzten sie übermütig von einem Bein aufs andere, streckten ihre Hände mit dem Victory-Zeichen in die Luft, zeigten beim Lachen wieder ihre weißen Zähne und legten sich schließlich für die Fotografen gegenseitig die Arme um die Schultern, um zu zeigen, daß sie gemeinsam gewonnen hatten und der Sieg ihnen allen gehörte.
    Drunten lösten sich mittlerweile die angekommenen Fluggäste von der elektrisierten Menge und wanderten zu dem Flughafengebäude hinüber. Ihre Schaulust war befriedigt, sie hatten gesehen, was es zu sehen gab. Im übrigen waren sie übermüdet, und ihre Knochen erinnerten sie daran, daß sie immerhin um die halbe Welt geflogen waren. Dazu kam noch die ungewohnte Hitze.
    Das Flughafengebäude hatte nur ein Stockwerk und sah aus wie ein langgestreckter Bungalow mit viel Glas. Dahinter und daneben Palmen, nichts als Palmen.
    So etwa zwanzig Meter vor dem Eingang stand eine Gruppe von uniformierten Zollbeamten beieinander. Ärmellose Khakihemden mit Schulterstücken, Pistolen am Lederkoppel. Sie hatten ihre Mützen so halb im Nacken, rauchten Zigaretten, blickten gespannt zu dem Tumult an der Air-France-Maschine hinüber, und als dort jetzt wieder einmal ein neuer Beifallssturm losbrach, pfiffen sie auf den Fingern oder klatschten mit. Um die Karawane der angekommenen Passagiere kümmerten sie sich nur mit einem gelegentlichen Seitenblick.
    Es gab gottlob eine Klimaanlage in der Ankunftshalle, die leer und verlassen war, als die Passagiere hereinkamen. Wer auch immer zum Flugpersonal gehörte, hatte sich verdrückt, um draußen beim Empfang der Fußballmannschaft dabeizusein. Die Förderbänder für das Gepäck standen still. Selbst der Zeitungskiosk und die Getränkebar waren ohne Bedienung.
    Lediglich in einem der drei Schalter für die Paßkontrolle saß ein großer, muskulöser Brocken mit einem rasierten Meister-Proper-Schädel hinter der Glasscheibe. Sein Uniformhemd war am Hals durchgeschwitzt, und er hatte ein kleines Transistorradio neben sich. Der tahitische Rundfunk übertrug gerade live, was draußen auf dem Flugfeld passierte.
    Beim Zuhören schnippte er, ohne eine Miene zu verziehen, immer wieder einmal mit dem Fingernagel gegen seine Zähne.
    Nicht der Typ, mit

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