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Die Spuren der Seele

Die Spuren der Seele

Titel: Die Spuren der Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Fasel , Ruediger Dahlke
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als symbolischem Ort und mit dem Vogel als Wappentier dieses Prinzips, das nicht zu den klassischen sieben gehört und früher vom Saturnprinzip mitvertreten wurde.
    Bei jedem Vogelzeigen und Verrückterklären weist der jovische Finger, unterstützt vom Daumen, stellvertretend in die Richtung des diskriminierten Bereichs bei einem selbst: des Stirnhirns. Die anderen drei Finger zeigen zurück auf den Diskriminierten. Eigentlich ist diese Geste überaus ehrlich, zeigt man doch auch auf die eigene Stirn, obwohl sie nur stellvertretend für die des Diskriminierten berührt wird. Tatsächlich liegt das Problem aber bei einem selbst, und beide deuten dies an.
    Bei Projektionen dagegen, wenn der Zeigefinger sich (zusammen mit dem Aggression ausdrückenden Daumen) auf den vermeintlich Schuldigen richtet, um ihn zu richten, geben die drei anderen Finger der Ehrlichkeit die Ehre. Der für Kommunikation zuständige merkuriale kleine Finger stellt die Verbindung zum eigenen Zentrum her. Der Mittelfinger (Saturnfinger) weist darauf hin, dass die Verantwortung doch bei einem selbst liegt, und auch der Ringfinger (Sonnenfinger) tendiert in diese Richtung und weist auf das eigentliche Probleme in der eigenen Mitte.
    So könnten wir am jovischen Zeigefinger das Prinzip der Projektion durchschauen lernen. Wer sich nach der Motto » Quod licet Iovi, non licet bovi «, sinngemäß übersetzt: »Was Jupiter geziemt, geziemt noch lange nicht jedem Rind«, der Welt nähert, wird zu ihrem Opfer. Wer dagegen die erlöste Variante von Jupiter wählt und das Prinzip des antiken Göttervaters nutzt, um eins mit allem zu werden, eben auch mit dem, was man von sich weisen will, der ist auf dem direkten Weg zu Gott beziehungsweise zur Einheit.
    In der Mythologie zeigt Jupiter allerdings auch große Schattenseiten, die sein Finger ebenfalls andeuten kann. Er wickelt zahlreiche andere Götter, aber auch Menschen ein. Manchmal – wenn weiblich und attraktiv – zieht er sie nahe zu sich, auch zieht er sie nicht selten über den Tisch und arbeitet häufig mit Haken und Ösen. Sein Finger stellt tatsächlich auch einen Haken dar, wie die alpenländischen Sitte des Fingerhakelns zeigt. Dabei ziehen in der Regel rauflustige Burschen, um mit ihrer männlichen marsischen Kraft zu protzen, einander im wahrsten Sinne des Wortes über den Tisch unter Nutzung ihrer gekrümmten Zeigefingerhaken. Der Zeigefingerhaken lässt sich aber noch viel problematischer verwenden, um andere in falsche Richtungen zu locken und im übertragenen Sinn über den Tisch zu ziehen. Die Geste, bei der der (An-)Zeiger eine ausholende und zugleich einladende heranziehende Bewegung immer wieder in die Luft malt, um jemanden zu sich heranzulocken, wie es die Hexe im Märchen von Hänsel und Gretel tut, spricht Bände. Dem solcherart Angelockten und Verführten wird nur die Außenseite der Hand geboten, von echter Offenheit also keine Spur. Er kann gar nicht sehen, was sich innen befindet und was im Schilde geführt wird. In solchem Fall kommen marsische, merkuriale und jovische Aspekte in ihrer unerlösten Form zum Zuge.
    Der rechte Zeigefinger ist auch ein Repräsentant eigener Macht, ein Anführer, bei dem vorsichtig darauf zu achten ist, wie er mit seiner Macht umgeht. Der linke Zeigefinger steht dagegen für gelebte jovische Leidenschaften und für Sehnsüchte nach Unabhängigkeit. Hier ist Vorsicht vor versteckten Blockaden, vor Apathie und Abstumpfung geboten.
    Ein kurzes Endglied des Zeigefingers deutet auf sehr materialistische Züge hin. Sollte der Finger obendrein dick sein, wäre der Materialismus noch ausgeprägter. Ein längeres, schlankes Ende des Zeigefingers ist dagegen ein Zeichen für Scharfsinnigkeit.
Mittelfinger
    Der Mitte lfinger ist der längste unter den Fingern und ragt heraus, meist um seine ganze Nagellänge. Obendrein hält er die Mitte, so dass die anderen Finger ihm gleichsam zur Seite stehen und sich manchmal sogar der Daumen in diese Phalanx einreiht.
    Wenn Frauen, und selten auch einmal Männer, nur am Mittelfinger einen Ring tragen, sind sie häufig sehr auf sich und ihr Ego bezogen. Sie markieren damit sozusagen ihre längste Fahnenstange und stellen sie noch mehr heraus, als es schon natürlicherweise geschieht. Solches Betonen des längsten Fingers der Hand ist meist eine Kompensation einer dahinterliegenden Selbstwertschwäche. An der linken Hand verrät ein Mittelfingerring, der natürlich selbst in seiner Art und Größe noch einiges

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