Die Staatsanwältin - Thriller
Rikki Suchtprobleme habe. Ich habe um Hilfe gefleht.
Und was die Haare angeht â ich wünschte, ich hätte Fotos von mir selbst zu Collegezeiten mitgebracht«, sagte Tate. Er trug einen seiner schmierigen karierten Anzüge, mit einem Einstecktuch, das zur Krawatte passte. Der Anzug schien zu schimmern, wenn er sich bewegte, und ich musste zugeben, dass die Jury ihm aufmerksam zuhörte.
»Ich hatte auch lange Haare. Vorlieben ändern sich. Rikki hatte so ein schönes Gesicht, dass ich fand, ihre kurzen Haare würden ihm den richtigen Rahmen â¦Â«
»Ich erhebe Einspruch«, sagte ich. Ich war aufgesprungen, bevor Masterson mich zurückhalten konnte. »Dürfen wir nach vorn kommen?«
Richter Brown rief uns zu sich und schaltete Störgeräusche auf die Lautsprecher, damit die Geschworenen uns nicht hören konnten.
»Euer Ehren, er macht eine Aussage, ohne in den Zeugenstand zu treten. Ein Eröffnungsplädoyer soll einen Ãberblick über die Beweise geben. Wenn er nicht vorhat, im Zeugenstand auszusagen, wie will er dann beweisen, dass er Rikki gebeten hat, sich die Haare schneiden zu lassen, weil er fand, es würde ihr Gesicht besser umrahmen?«
Ich spürte, wie mir das Blut in den Schläfen pochte. Ich war so wütend, ich hätte Caleb Tate am liebsten den Ellbogen in die Rippen gestoÃen, während er hier neben mir stand.
Tate hob die Hände, als könne er nicht verstehen, was die ganze Aufregung sollte.
»Ich habe noch nicht entschieden, ob ich in den Zeugenstand gehe oder nicht«, sagte er mit unbewegtem Gesicht. »Und jeder weià doch, dass das, was Anwälte in Eröffnungsplädoyers sagen, nicht beweiskräftig ist. Wenn Sie glauben, es könnte helfen, habe ich nichts dagegen, wenn Sie die Geschworenen daran erinnern.«
Brown beugte sich vor und sprach flüsternd. »Ich weiÃ, was Sie da tun, Mr Tate. Und ich will keine einzige Bemerkung mehr, die mehr wie eine Zeugenaussage klingt als eine Beschreibung eines Beweisstücks. Von jetzt an halten Sie sich daran, den Geschworenen von Zeugen zu erzählen, von denen Sie wissen , dass Sie sie in den Zeugenstand rufen werden, und von Beweisstücken, von denen Sie wissen , dass Sie sie verwenden werden. Ist das klar?«
»Verstanden«, sagte Tate.
Bill Masterson und ich kehrten an unseren Tisch zurück, und ich beugte mich vor, zum Sprung bereit, falls Tate die Grenze noch einmal überschreiten sollte. Er schien seine Gedanken zu sammeln.
»Ich habe früher einmal einen Mann namens Rafael Rivera vertreten«, sagte er. Er warf einen Blick über die Schulter zum Richter. »Ich meine, die Beweise werden zeigen, dass ich einmal einen Mann namens Rafael Rivera vertreten habe. Um genau zu sein, wird der Bezirksstaatsanwalt diesen Mann in den Zeugenstand rufen. Er wird aussagen, er habe mirdie Drogen besorgt, mit denen ich angeblich meine eigene Frau vergiftet habe.«
Tate richtete sich auf und streckte entrüstet das Kinn vor. »Rafael Rivera wurde wegen drei Drogenvergehen verurteilt. Indem er gegen mich aussagt, wird ihm ein groÃer Teil seiner Gefängnisstrafe erlassen. Beobachten Sie ihn genau, wenn er in den Zeugenstand tritt â denn ich werde ihm ein paar Fragen stellen, die die Wahrheit ans Licht bringen werden. Ich werde ihn fragen, ob er mich aufgefordert hat, eine gewisse Richterin zu bestechen, damit die Anklage abgewiesen wird. Ich werde ihn fragen, ob er mir gedroht habe, als ich mich weigerte. Und ich will, dass Sie sein Gesicht beobachten, denn es wird das Gesicht eines anmaÃenden Mannes sein, der glaubt, mit einer Lüge davonzukommen. Ein Mann, der einen Deal mit der Staatsanwaltschaft macht, als wäre die Gerechtigkeit ein Flohmarkt.«
Caleb hatte auf den Zeugenstand gedeutet, drehte sich aber jetzt wieder zu den Geschworenen um. »Und dann will ich, dass Sie sein Gesicht ansehen, wenn ich ihn bei seiner Lüge ertappe. Diesen Moment werden Sie nie vergessen. Und ich kann Ihnen jetzt schon sagen: Wenn ich Rafael Riveras Glaubwürdigkeit im Kreuzverhör nicht zunichtemache, sollten Sie mich verurteilen. Aber falls doch, müssen â und sollten â Sie mich freisprechen.«
Die Worte und das Selbstvertrauen, das von Caleb Tate troff, während er sie aussprach, schickten mir Schauder über den Rücken. Trotz all meiner Versuche, mir nur positive Ergebnisse vorzustellen, hatte mich das
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