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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Schritt näher. »Drogensüchtige neigen dazu, immer mehr und mehr derselben Droge zu nehmen, um denselben Effekt zu erzielen; ist es nicht so?«
    Â»Natürlich.«
    Â»Deshalb kamen einige der höchsten Blutwerte auf Ihrer Liste von Hospizpatienten, stimmt das?«
    Â»Ja. Und soweit ich weiß, war Ihre Frau keine Hospizpatientin.«
    Tate erstarrte kurz und sah die Ärztin an. »Finden Sie das witzig?«
    Â»Nein, ich finde, das ist eine schreckliche Tragödie. Und ich hoffe, das sehen Sie auch so.«
    Â»Ich habe meine Frau verloren. Ich kann seit der Nacht, in der ich sie tot aufgefunden habe, nicht mehr schlafen. Ich würde den Platz mit ihr tauschen, wenn ich könnte …«
    Ich sprang auf. »Einspruch. Das ist keine Frage.«
    Â»Sie hat recht«, blaffte Richter Brown. »Bleiben Sie bei Fragen.«
    Tate brütete kurz nach. Ich wusste, es war nur eine Show für die Jury und dass er seinen nächsten taktischen Schritt schon parat hatte. »Sie können die Möglichkeit einer versehentlichen Überdosis nicht ausschließen, oder?«
    Â»Alles ist möglich.«
    Â»Sind Sie darüber informiert, dass die Polizei Tablettenfläschchen mit OxyContin und Codein unten in der Kommodenschublade meiner Frau gefunden hat?«
    Â»Ja, das wusste ich.«
    Â»Und dass auf diesen Fläschchen ihre Fingerabdrücke waren und nicht meine?«
    Â»Ich würde annehmen, dass Sie, wenn Sie schlau genug sind, Ihre Frau zu vergiften, auch schlau genug sind, Handschuhe zu benutzen, wenn Sie mit den Tablettenfläschchen hantieren. Ich würde außerdem davon ausgehen, dass Sie schlau genug sind, dafür zu sorgen, dass Rikkis Hand diese Fläschchen auf irgendeine Art berührt.«
    O'Learys Antwort entspannte mich. Ich war immer angespannt, wenn meine Zeugen im Kreuzverhör waren. Ich fühlte mich hilflos, wenn ich zusah, wie der andere Anwalt auf ihnen herumhackte, und wusste, dass ich nichts dagegen tun konnte. Aber O'Leary konnte selbst für sich sorgen. Und Caleb Tates Ego war viel zu groß, um das Klügste zu tun– sich hinzusetzen und den Mund zu halten.
    Â»Untersuchungsergebnisse von Fingernagelproben sind viel unzuverlässiger als Haarproben, oder?«
    Â»Es gibt mehr Möglichkeiten, falsch-positive Ergebnisse zu erzielen, ja.«
    Â»Deshalb haben Sie die Fingernägel zuerst gar nicht untersucht. Richtig?«
    Â»Das ist richtig.«
    Â»Dann lassen Sie mich ein paar Fragen zu dem Morphin stellen.«
    Tate hatte sich etwas erholt, und seine Stimme klang wieder selbstbewusster. Er hatte von dem Morphin erfahren, als wir den Untersuchungsbericht der Fingernagelproben als Beweisstück eingereicht hatten.
    Â»Das Morphin ist in den Haaren nicht aufgetaucht?«, fragte er.
    Â»Nein.«
    Â»Es war nur in den Fingernagelproben sichtbar, die, wie eben festgestellt, zu falsch positiven Ergebnissen tendieren.«
    Â»Wegen der Länge der Fingernägel konnten wir bei ihnen einen längeren Zeitraum testen. Wir gehen davon aus, dass das Morphin mehr als sechs Monate vor ihrem Tod eingenommen wurde.«
    Â»Wissen Sie, dass meine Frau vor ungefähr zwei Jahren eine Affäre hatte?«
    Â»Das hat man mir gesagt. Ich weiß nicht, ob es stimmt.«
    Â»Tja, ich kann Ihnen versichern, dass es stimmt …«
    Ich sprang wieder auf. »Er macht eine Aussage, Euer Ehren.«
    Â»Kommen Sie nach vorn!«, verlangte Richter Brown.
    Caleb Tate und ich gingen zur Richterbank und standen dort Seite an Seite. »Mr Tate, sie hat recht. Sie sollten sich doch auf Fragen beschränken. Glauben Sie nur nicht, ich wüsste nicht ganz genau, was Sie hier tun.« Dann wandte sich Richter Brown an mich: »Und Sie können Ihre Einsprüche vorbringen, ohne darauf hinzuweisen, dass er eine Zeugenaussage macht: damit unterstreichen Sie jedes Mal, dass er aufgrund des fünften Verfassungszusatzes das Recht hat, die Aussage zu verweigern, wenn er sich damit selbst belasten würde. Sie wissen, dass Staatsanwälte das nicht erwähnen dürfen.«
    Ich biss mir auf die Zunge. In diesem Prozess war ich wild entschlossen, keinen Streit mit Richter Brown anzufangen. »Ja, Euer Ehren«, sagte ich.
    Ich kehrte an meinen Platz zurück, und Caleb Tate stellte sich wieder in die Mitte des Saales. »Kennen Sie den Namen des Mannes, mit dem meine Frau eine Affäre hatte?«
    Â»Nein.«
    Â»Und deshalb

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