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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Hass. Ich hatte es vorher nie bemerkt, aber seine Augenbrauen vereinigten sich zu einem dauerhaften höhnischen Stirnrunzeln. Ich war mir sicher, dass er mich dafür verantwortlich machte, dass die Richterin ihm die Kaution verweigert hatte.
    Â»Ich verstehe das richtig, dass Sie mich in Abwesenheit Ihres Anwaltes sprechen wollen«, sagte ich und versuchte, so ruhig und autoritär wie möglich zu klingen. Dieser Mann konnte mir nichts mehr tun.
    Â»Das stimmt.«
    Â»Dann muss ich unser Gespräch aufzeichnen und Ihnen ein paar Fragen vorab stellen.« Ich holte ein Diktiergerät heraus und stellte es vor das kleine runde Metallgitter am unteren Rand der Scheibe, durch das wir uns gegenseitig hören konnten.
    Rivera warf einen kurzen Blick darauf, dann sah er wieder mich an. »Okay.«
    Ich schaltete den Rekorder an und stellte ein paar Fragen, um zu bestätigen, dass er seine Rechte kannte und dass er auf die Anwesenheit seines Anwalts im Rahmen dieser Besprechung verzichtete. Als ich mit den Fragen fertig war, überließ ich ihm das Feld. »Ihretwegen bin ich den ganzen Weg hier heruntergefahren. Ich will hoffen, dass Sie was Brauchbares für mich haben.«
    Rivera warf einen Blick auf L. A., der wahrscheinlich nickte oder ihm ein anderes Signal gab. Dann wandte sich Rivera wieder an mich, als schätze er mich ab, und beugte sich dichter an die Metallschlitze.
    Â»Es ist brauchbar, Baby. Ich habe, was du brauchst, um Caleb Tate dranzukriegen.« Er sagte es langsam, selbstbewusst, betonte jedes Wort. »Aber ich muss wissen, was für mich dabei rausspringt.«
    Ich zeigte keine Regung. »Sie sind lange genug dabei, Mr Rivera, um zu wissen, dass es so nicht läuft. Erstens sind Sie zur Falschen gegangen, wenn Sie einen Deal machen wollen. Und zweitens: Selbst wenn ich Deals schließen würde, was ich nicht tue, würde ich Sie dazu bringen, mir zuerst alles zu sagen, was Sie haben – das nennt man ein Angebot –, bevor ich entscheide, ob ich es verwenden kann.«
    Wir saßen einen Moment lang schweigend da und starrten uns an. In Grundzügen wusste ich schon, was er mir sagen wollte, aber ich musste es von ihm hören, nicht von L. A.
    Â»Ich brauche Immunität dafür«, sagte er. »Völlige Immunität. Nicht diesen anderen Mist.«
    Er bezog sich auf eine Praxis, die nur garantierte, dass wir sein Geständnis nicht in einer Ermittlung oder einem Verfahren gegen ihn verwenden würden. Wir konnten ihn trotzdem anklagen, wenn wir ihm das Verbrechen auf anderem Wege nachweisen konnten.
    Â»Ich verspreche nichts und mache auch keine Deals, solange ich nicht weiß, was Sie zu verkaufen haben.«
    Rafael beugte sich noch dichter zur Scheibe, warf einen Blick zu L. A. hinauf und bedachte mich mit einem Ausdruck, der L. A. dazu brachte, sich blitzartig über meine Schulter zu beugen.
    Â»Hör mir mal zu, du kleiner Dreckskerl«, sagte er. »Du hast ungefährzwei Sekunden, um dein Herz auszuschütten, oder wir gehen, und du wanderst zurück ins Gefängnis und kannst dort die nächsten fünfzehn Jahre verrotten.«
    Ich hob die Hand und schob L. A. zurück. Rafael schoss ein höhnisches Grinsen in L. A.s Richtung.
    Â»Wir sind hier fertig«, sagte ich. Ich schaltete das Aufnahmegerät aus und hob den Telefonhörer ab, um dem Wachmann zu sagen, er könne Rafael abholen. »Er hat gar nichts«, sagte ich zu L. A.
    Rafael lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte mich vom Kopf bis zur Taille. Die Ellbogen hatte er auf die Armlehnen seines Stuhls gestützt. »Was, wenn ich derjenige gewesen wäre, der Mr Tate die Drogen beschafft hat?«
    Die Tür hinter Rafael ging auf, und ein Wachmann trat in die Kabine.
    Diesmal grinste ich höhnisch. »Das ist alles?«, fragte ich. »Dafür haben Sie meine Zeit verschwendet? Warum sollte irgendjemand Ihnen glauben?«
    Der Wachmann stellte sich hinter Rivera, aber der Häftling machte keine Anstalten, aufzustehen. »Ich spreche hier rein hypothetisch. Aber was, wenn ich darüber aussagen könnte, wie viel Oxycodon und Codein und Promethazin …« – er ließ sich die Worte auf der Zunge zergehen, stolz, dass er die Drogen kannte, die man in Rikki Tates Organismus gefunden hatte; Fakten, die die gesamte Öffentlichkeit ebenfalls kannte – »ich Mr Tate besorgt habe?«
    Â»Jeder kann die Zeitung lesen und

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