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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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der Fall ein alter Hut war, hatte Tate Antoine an Maces kostenloses Rechtshilfebüro und das Pro-Bono-Programm von Knight & Joyner weitergereicht.
    Berufungsanwälte wie Mace gründeten einen Berufungsantrag oft auf die Behauptung, der Angeklagte sei vor Gericht nicht angemessen vertreten worden. Mace hatte so eine Behauptung nicht aufgestellt; Caleb Tate war alles andere als unfähig gewesen. Und Tate hatte die Art scheinbar zu schätzen gewusst, wie Mace seinen ehemaligen Mandanten behandelte.
    Â»Das war ganz schön knapp bei Antoine letztes Mal«, sagte Tate.
    Â»Wir sind noch nicht über den Berg.«
    Â»Er hat Glück, dass er Sie hat.« Tate verschränkte die Beine und versuchte, es sich bequem zu machen. »Aber deshalb bin ich nicht hier. Es geht um Rikki.«
    Mace nickte. »Mein Beileid«, sagte er.
    Caleb seufzte, aber Mace hörte darin keine Trauer. »Sie wissen, dass sie hinter mir her sind«, sagte Caleb. »Zwischen mir, Bill Masterson und Jamie Brock läuft eine Fehde, und sie glauben, sie können mich festnageln. Im Moment stellen sie den Fall der Grand Jury vor. Spätestens morgen haben sie ihre Anklage.«
    Â»Tut mir leid, das zu hören«, sagte Mace, auch wenn er nicht recht wusste, was das mit ihm zu tun hatte.
    Â»Ja, nicht so leid wie mir.« Caleb holte noch einmal tief Luft und sagte dann das Letzte, was Mace erwartet hätte: »Ich würde Sie gern als meinen Anwalt engagieren.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Ich will, dass Sie mich vertreten. Mir gefällt es, wie Sie Antoines Fall verfolgen.«
    Mace hatte nie unter mangelndem Selbstbewusstsein gelitten, aber er war realistisch genug zu wissen, dass an der Geschichte mehr dran war.Mace war ein Berufungsanwalt, der spekulative letzte Anträge für Todeskandidaten einreichte. Es gab hundert Anwälte in Atlanta, die ihre Sache in der ersten Instanz besser machen konnten als er.
    Â»Ich verhandle keine Fälle; das wissen Sie. Ich habe ein paar Jahre lang Prozessverteidigung gelehrt, und ich habe ein paar Strafverteidigungen gemacht, aber ich habe mein ganzes Leben noch kein Kapitalverbrechen verhandelt. Ich komme Prozessen am nächsten, wenn ich Anträge wegen inkompetenter Vertretung in der Berufung einreiche und mich darüber beschwere, wie schlecht Kerle wie Sie ihren Job vor Gericht gemacht haben.«
    Caleb lächelte nicht. Er war ganz geschäftsmäßig, und Mace konnte es ihm nicht verdenken. »Das ist einer der Gründe, warum ich Sie engagieren will. Alle Staranwälte würden verlangen, dass ich einfach nur dasitze und den Mund halte. Ich werde mich aber aktiv an meiner Verteidigung beteiligen, und ich glaube, Ihr Ego wird das verkraften.«
    Er sagte das, als habe Mace schon zugestimmt. Doch der stellte in Gedanken gerade eine Liste von Ausreden zusammen.
    Â»Ich habe alle Hände voll mit Antoines Fall zu tun«, sagte er. »Und, ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass das in Ihrem Interesse wäre.«
    Â»Da irren Sie sich. Ich brauche einen Anwalt, der keine Angst vor Recherche hat. Die Entscheidungen des Richters über die Zulässigkeit von Beweisen werden entscheidend sein. Und Sie sind, was Anträge angeht, so gut wie jeder andere, den ich kenne.«
    Obwohl er es besser wusste, konnte Mace nicht anders, als sich ein bisschen geschmeichelt zu fühlen. Außerdem würde der Fall eine Menge Aufmerksamkeit bekommen. Aber dennoch … »Was ist mit Bobby Conway oder diesem Typ mit dem Pferdeschwanz, der die ganzen medienwirksamen Fälle bekommt? Ich bin mir sicher, einer von denen würde Sie eine aktive Rolle in dem Fall übernehmen lassen.«
    Caleb saß einen Augenblick lang nur da und beschloss dann offenbar, Klartext zu sprechen. »Ich kann sie mir nicht leisten. Meine Kanzlei macht eine schwere Zeit durch, und diese Jungs sind unglaublich teuer. Und ich nehme keine neuen Fälle an, bis mein Name reingewaschen ist.«
    Mace fand es ironisch, dass sich Caleb Tate über die Honorarforderungen anderer Anwälte beschwerte. Sein letzter Kenntnisstand war, dassCalebs Stundensatz irgendwas jenseits von fünfhundert Dollar die Stunde betrug.
    Â»Ich dachte, es gäbe Geld von der Lebensversicherung«, sagte Mace.
    Â»Sie zahlen nicht, bis ich für unschuldig erklärt wurde. Und, Mace, ich bin unschuldig. Sie wissen, dass ich einen Lügendetektortest bestanden habe.«
    Caleb griff in seine

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