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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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gemeint, auch wenn es Mace recht geschah, wenn er sich ein bisschen winden musste. In Wahrheit hatte Mace gesagt, sein Mandant wolle helfen, Caleb Tate festzunageln. Das wäre ein Weg dazu.
    »Kannst du die Hypnose durchführen?«, fragte ich Gillespie. »Oder kennst du jemanden, der das kann?«
    »Alle Psychiater kennen die grundlegenden Techniken. Im Prinzip muss man den Patienten dazu bringen, seine Abwehr so weit sinken zu lassen, dass man in sein Unterbewusstsein vordringen kann. Ich bräuchte ein bisschen Zeit allein mit dem Kerl. Und ich kann nicht garantieren, dass es beim ersten Treffen funktioniert.«
    Die Dinge entwickelten sich schnell. Wir hatten keine Zeit für mehrere Treffen. »Was, wenn wir Mace sagen, wir wollen uns sofort mit seinem Typen treffen? Hättest du heute Abend Zeit?«
    Am anderen Ende der Leitung entstand eine Pause. »Lass mich kurz in meinen Kalender schauen.« Ein paar Sekunden später sagte er: »Ich muss vielleicht ein paar Termine verschieben, aber das könnte klappen. Wir müssen das aber überlegt angehen.« Jetzt klang er zögerlich. »Wenn ich nächste Woche als Zeuge aussagen soll, müssen wir vorsichtig sein. Als Erstes: Wer weiß alles noch davon?«
    »Im Moment sind es nur Mace James und ich.«
    »Okay, belassen wir es im Augenblick auch dabei. Du musst es aber wahrscheinlich mit Masterson abklären. Wie wäre es, wenn du James anrufst und fragst, ob sein Mandant grünes Licht gibt? Wenn nötig können wir am Sonntag eine Folgesitzung machen.«
    Nach dem Gespräch mit Gillespie rief ich Bill Masterson an. Ich warnicht überrascht, als sein Anrufbeantworter ansprang, und sprach eine dringende Nachricht darauf.
    Dann rief ich Mace James an und setzte ihm mein Ultimatum. Mein Vorschlag gefiel ihm nicht, aber ich war nicht in der Stimmung, zu verhandeln.
    »Der Name des Typs ist David Brewster«, sagte Mace schließlich. »Hat fünf Jahre für einen bewaffneten Überfall auf einen Gemischtwarenladen gesessen.«
    »Sorgen Sie dafür, dass Mr Brewster heute um zwanzig Uhr in Dr. Gillespies Praxis ist, und hoffen wir, dass es funktioniert«, sagte ich.
    Nachdem ich geduscht hatte, schrieb ich Bill Masterson eine lange E-Mail und erklärte alles. Ich schickte ihm auch noch eine SMS, er solle seine E-Mails lesen. Danach begann ich mit meiner eigenen Recherche über Hypnose und Lügendetektoren.
    Ich überflog ein paar Artikel auf den ersten zwei Google-Seiten und fühlte mich schon wohler mit dem, was mir Mace James erklärt hatte. Genau wie er gesagt hatte, erfuhr ich, dass die CIA Versuche mit Agenten gemacht hatte. Sie hatten sie unter Hypnose gesetzt und dann Lügendetektortests unterzogen. Sie hatten es geschafft, bei ihren Agenten falsche Erinnerungen zu schaffen und echte Erinnerungen auszulöschen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse überraschten mich, aber nicht so sehr wie das, was ich auf Seite drei meiner Google-Suche fand.
    Da war ein langer Artikel, der in Psychiatry Today erschienen war, über die Macht der Hypnose beim Schaffen und Auslöschen von Erinnerungen. Wie die anderen Artikel bestätigte auch dieser, dass Hypnose Leute dazu bringen konnte, Dinge zu vergessen, die geschehen waren, und sich an Dinge zu erinnern, die nie passiert waren. Aber dieser Artikel ging noch weiter; er analysierte die Wirkungsmöglichkeiten der Suggestionen, die unter Hypnose eintraten. Unter den richtigen Umständen konnte man bei Versuchspersonen, die empfänglich für Hypnose waren, nicht nur die Erinnerungen verändern, sondern man konnte auch ihre Zukunft beeinflussen durch Suggestionen, die die Person als ihre eigenen Gedanken und Ideen wahrnahm. Der Autor illustrierte diese Wirkung mit verschiedenen juristischen Fällen, in denen Hypnose benutzt worden war, um Personen dazu zu bringen, sich an Missbrauch in derKindheit zu »erinnern«, der in Wirklichkeit niemals stattgefunden hatte. Es war die manipulative Natur der Befragung unter Hypnose und die Art, wie Vorstellungen ins Unterbewusstsein eingebettet wurden, die die Person glauben ließen, der Missbrauch habe tatsächlich stattgefunden.
    Der Artikel zeigte außerdem auf, dass ein Hypnotiseur bei Menschen, die unter Hypnose eine tiefe Trance erlebten, zukünftige Vorlieben und Abneigungen beeinflussen konnte. Manchmal konnte man Versuchspersonen anweisen, Dinge zu tun, die ihrer normalen Natur widersprachen. Als Beweis wurden drei Fälle angeführt, in denen ein Hypnotiseur drei verschiedene Frauen in sexuelle Beziehungen

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