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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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der einzige Weg, den ich kenne, um die Wahrheit aufzudecken, meine ethischen Pflichten zu erfüllen und Milton Countys Strafrechtssystem wieder aufs richtige Gleis zu bekommen.«
    Er wartete, während ich das verarbeitete, doch dann ging ihm anscheinend die Geduld aus. »Hören Sie, Rashad Reed ist bereit, als nächstes Versuchskaninchen einen Deal zu machen. Aber er braucht Einzelhaft und Schutz. Ich billige seine Taten nicht, aber er ist mein Mandant, und ich kann keinen Deal für ihn schließen, wenn das sein Todesurteil bedeutet.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Aber das bedeutet eine Menge Arbeit.« Meine Gedanken überschlugen sich. »Ich melde mich bei Ihnen, sobald ich kann.«
    »Mehr kann ich nicht verlangen.« Mace kniete sich nieder, streichelte Justice den Kopf und richtete sich dann auf. Ich stand auch auf, und wir schüttelten uns unbeholfen die Hand.
    »Danke fürs Kommen«, sagte ich.
    »Danke fürs Zuhören.«
    Ich sah ihm nach, als er zu seinem Truck ging und wegfuhr. Ich hatte das Gefühl, dass die Allianzen sich gerade irgendwie verschoben. Mace James und ich waren immer noch keine Freunde. Aber ich war mir auch nicht mehr sicher, ob wir noch Todfeinde waren.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
85
    Bevor ich Bill Masterson anrief, musste ich einige Dinge für mich ordnen. Mit neuer Energie ging ich ins Haus und zog mir Laufschuhe und einen Sport-BH an. Ich legte Justice an die Leine und lief über die Hügel in der Nachbarschaft, ließ zum ersten Mal seit fast zwei Wochen wieder meine Beine und Lungen arbeiten. Die Hitze war fast unerträglich, und ich lief nach den ersten fünf Minuten im Bogen zurück, um den hechelnden Justice ins klimatisierte Haus zu lassen. Ich sagte ihm, ich wäre bald zurück, und machte mich auf den Weg zu Runde zwei.
    Ich lief, bis ich vollkommen erschöpft war, und ging dann noch zwei weitere Meilen. Ich dachte wieder wie ein Anwalt und verarbeitete alles, was Mace James mir gerade erzählt hatte. In Gedanken spielte ich verschiedene Szenarien durch, und bis ich zum Haus zurückkehrte, wusste ich, was ich zu tun hatte.
    Während ich wartete, bis ich mich abgekühlt hatte, um duschen gehen zu können, rief ich Dr. Gillespie an und stellte ihm ein paar allgemeine Fragen über Lügendetektoren, Pseudoerinnerungen und Hypnose. Im Großen und Ganzen bestätigte er, was Mace James mir gesagt hatte.
    »Warum fragst du?«
    Ich holte tief Luft und erzählte ihm von meinem Gespräch mit Mace. Ich hielt mich zurück, denn ich wusste: Wenn ich Masterson überreden konnte, Caleb Tates Verfahren nicht einzustellen, würde Gillespie nächste Woche in den Zeugenstand müssen. Ich konnte ihm nicht sagen, dass unsere Anklage am Freitag zusammengebrochen war. Aber ich erklärte ihm ganz allgemein, dass wir die Anklage wahrscheinlich fallen lassen würden, wenn wir keinen neuen überzeugenden Beweis auftrieben.
    Ich telefonierte fast fünfzig Minuten mit Gillespie und diskutierte verschiedene Szenarien. Irgendwann hatte er eine Idee. »Bevor ihr euch auf einen Deal einlasst, lasst ihr die Angeklagten nicht manchmal ihr Beweismaterial offenlegen?«
    »Natürlich. Wir bekommen normalerweise volle Akteneinsicht, bevor wir den Deal bestätigen.«
    »Warum tust du das dann nicht auch mit Rashad Reed? Frage ihn, ob du sein Unterbewusstsein befragen und erfahren kannst, was er weiß, bevor du irgendeinem Deal zustimmst.«
    Dieser Vorschlag brachte mich zum Kichern. »Wenn Beweise offengelegt werden, gibt normalerweise der Anwalt eine sorgfältig formulierte Erklärung darüber ab, was sein Mandant als Zeuge aussagen wird. Ich habe noch von keinem Anwalt gehört – und bestimmt nicht von Mace James –, dass er einfach sagt: ›Klar, versetzen Sie meinen Mandanten in Hypnose, fragen Sie ihn, was Sie wollen, und dann machen wir einen Deal.‹«
    »Du hast recht«, sagte Gillespie. »Ich sollte wohl lieber Gutachter bleiben.«
    Doch dann dämmerte es mir. »Warte mal«, sagte ich. »Mace kann uns das nicht mit Reed machen lassen. Aber was ist mit seinem anderen Mandanten? Der Typ, der seine Zeit schon abgesessen hat. Wir könnten ihn in Hypnose versetzen. Wir könnten das zur Bedingung machen, dass wir überhaupt einen Deal für Reed in Betracht ziehen.«
    »Wäre das kein Interessenskonflikt für James?«, fragte Gillespie. »Einen Mandanten zu etwas zu zwingen, damit ein anderer einen Deal bekommt?«
    »Ja, das wäre es. Was mich noch entschlossener macht, es zu tun.«
    Das war nur halb ernst

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