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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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Einzelhaft gehalten und waren auf Besuche ohne direkten Kontakt von Geistlichen und Familienmitgliedern beschränkt. Antoine hatte keine Familie, und sein einziger Besucher war Mace.
    In den letzten elf Jahren hatte Mace seinen Mandanten durch Phasen von Verzweiflung und Hoffnung gehen sehen. Manchmal war Antoine monatelang depressiv gewesen. Aber wenn er in einer manischen Phase war, kritzelte er wild Notizen für zukünftige Predigten, die er halten wollte, wenn seine Unschuld endlich bewiesen war. Er studierte Theologie und hatte Visionen davon, die Ausgestoßenen zu Christus zu führen.
    Seine Ansichten zum Neuen Testament, die Mace erfrischend und völlig mit seinen eigenen übereinstimmend fand, sahen Jesus als Verteidiger der Unterdrückten und Machtlosen. Und Antoine war bereit, sich an die Seite von Jesus zu stellen.
    Antoine hatte außerdem viel Zeit mit Briefeschreiben verbracht. Er hatte ein paar Brieffreundinnen aus den liberaleren europäischen Ländern, von denen ihm zwei Heiratsanträge gemacht hatten. Außerdem hatte er der Brock-Familie geschrieben, auch wenn nur Chris sich die Mühe gemacht hatte zu antworten.
    Es war später Freitagnachmittag, als Mace auf den Parkplatz von Chris Brocks Kirche fuhr – der First Baptist Church in Rabun, Georgia. In seinem Pick-up hatte sich Mace auf der Fahrt durch die Berge von Georgia wie zu Hause gefühlt. Normalerweise fuhr er an einem schönen Frühlingstag wie diesem mit seiner Harley. Aber er musste als Antoine Marshalls Anwalt auch so schon genug Vorurteile entkräften, also hatte er die Harley zu Hause gelassen.
    Die Kirche war klein und unscheinbar, wie tausend andere Baptistengemeinden im ländlichen Georgia. Pastor Brock sorgte für ungefähr hundert bibeltreue Menschen, wahre konservative Gläubige: Sie waren Gott,ihren Waffen und dem Footballteam der Georgia Bulldogs treu ergeben, wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    Eine Empfangsdame, deren Namensschild sie als Diane auswies, begrüßte Mace misstrauisch; wahrscheinlich glaubte sie, er wolle Almosen. Mace erklärte, wer er war, und ihre Skepsis wurde zu kaum verhohlener Feindseligkeit. »Pastor Brock ist heute Nachmittag im Pfarrhaus«, sagte sie. »Vielleicht könnten Sie nächstes Mal anrufen und einen Termin vereinbaren.«
    »Könnten Sie ihn nicht jetzt anrufen und fragen, ob ich kurz vorbeikommen kann?«, fragte Mace. »Ich verspreche, ich werde nicht mehr als eine halbe Stunde seiner Zeit beanspruchen.«
    Diane blickte finster drein. Pastor Brocks Zeit war anscheinend sehr wertvoll, vor allem, wenn es um den Anwalt ging, der den Mörder seiner Mutter verteidigte. Mace konnte förmlich sehen, wie sich hinter ihrer Stirn Ausreden bildeten. Sie sah aus, als bedauere sie, ihm schon gesagt zu haben, der Pastor sei im Pfarrhaus. »Er bereitet wahrscheinlich die Predigt für Sonntag vor«, sagte Diane. »Er wird nicht gern gestört, wenn er mitten in der Vorbereitung ist.«
    »Sie machen Ihre Sache sehr gut. Und ich weiß zu schätzen, was Sie für den Reverend tun. Aber Ma'am, ich könnte von hundert verschiedenen Leuten hier in Rabun erfahren, wo der Pastor wohnt. Ich möchte nicht gerne unangekündigt vor seiner Tür auftauchen, aber ich bin mehr als vier Stunden gefahren, und ich muss wirklich dringend mit ihm sprechen, nur ein paar Minuten. Wenn ich er wäre, würde ich wollen, dass Sie anrufen und es mir sagen.«
    Diane schüttelte den Kopf und seufzte tief. Was konnte man von einem Strafverteidiger schon erwarten? Sie wählte eine Nummer, und nachdem sie mit Pastor Brock gesprochen hatte, bat sie Mace, Platz zu nehmen. Sie bot ihm sogar Kaffee an.

    Als der Reverend kam, begrüßte er Mace mit einem Lächeln und einem festen Händedruck. Mace war immer verblüfft gewesen, wie ähnlich sich die Brock-Geschwister waren. Sie hatten beide strahlende, ausdrucksvolle Augen und Grübchen, wenn sie lächelten. Jamie hatte ein kantigeres Kinn und hohe Wangenknochen, eine kompromisslose Schönheit, die viel Aufmerksamkeit erregte. Chris sah kräftiger und gutmütiger aus, ein paar Pfund zusätzlich verliehen seinem Gesicht eine Weichheit, die Jamies Zügen fehlte.
    »Mein Büro wird gestrichen, vielleicht könnten wir ein paar Minuten im Altarraum reden«, schlug Chris vor. »Hat Diane Ihnen etwas zu trinken angeboten?«
    »Ja, danke.«
    Mace folgte Chris in den Altarraum, und die Stille dort verstärkte seine Nervosität noch. In seinem Brief an Antoine hatte Chris gesagt, er habe ihm

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