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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
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ihm spielen.
    »Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?«, fragte ich. »Etwas zu essen? Ich habe wahrscheinlich noch eine Woche altes Essen von der Beerdigung.«
    Er lächelte und zeigte seine Grübchen. Laut meinen Quellen war dieses Lächeln fast schon legendär, denn es entspannte weibliche Zeugen, sogar soweit, dass sie ihm ihre tiefsten Geheimnisse verrieten. Und jetzt wurde mir klar, dass ich mich jetzt schon ein bisschen dumm verhalten hatte, indem ich es mit einem Witz versuchte, der im besten Falle idiotisch war.
    Ich beschloss wachsam zu sein.
    L. A. und Justice hatten schon das Wohnzimmer übernommen und ließen die Muskeln spielen. Justice kauerte sich nieder, ein Ende des Seils zwischen den Zähnen, und zog, so fest er konnte. L. A. grinste und lachte, während er Justice anstachelte. Ich kam nicht umhin, die Muskeln an L. A.s rechtem Arm zu bemerken, mit dem er am anderen Ende des Seiles zog. Ich gab mir Mühe, nicht hinzustarren.
    »Ich hatte tatsächlich noch kein Abendessen«, sagte L. A. »Aber Beerdigungsessen war eigentlich nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte.« Er ließ sein Seilende los – schade – und streichelte Justice den Kopf. »Du hast gewonnen, Mann. Du bist zu stark für mich.«
    Er stand auf und zeigte wieder seine Grübchen. »Toller Hund.«
    »Oh ja.«
    »Hör zu, ich habe ein paar Theorien über den Tate-Fall, die ich mit dir besprechen will. Hast du Lust, was essen zu gehen?«
    »Ich arbeite nicht mehr am Tate-Fall.« Wo warst du den ganzen Tag?
    »Ich weiß«, sagte L. A. Er kniete sich nieder und begann wieder Justice zu kraulen. »Aber ich dachte, als komplett desinteressierte Beobachterin mit vollkommener Objektivität könntest du eine gute Diskussionspartnerin für mich sein. Und ich habe gehört, es gibt eine minimale Möglichkeit, dass sie dir, wenn du brav bist und all die richtigen Füße küsst, vielleicht wieder die Ehre erteilen, rund um die Uhr an dem Fall zu arbeiten, damit Masterson vor Gericht gut aussieht.«
    Trotz meiner zynischen Haltung gegenüber Männern begann ich diesen Kerl zu mögen. Was Justice anging – er lag auf dem Rücken und ließ sich von L. A. den Bauch kraulen. »Na ja … ich habe eigentlich auch noch nichts gegessen.«
    »Ich werte das mal als Zustimmung. Aber wir müssen dein Auto benutzen«, fügte er hinzu.
    »Was stimmt nicht mit deinem?«
    L. A. schenkte mir einen verletzten Blick, als sei er schockiert, dass jemand andeuten könnte, etwas stimme nicht mit seinem Auto. »Es ist ein Mazda MX-5 Miata mit beheizten Ledersitzen, Turbolader und Handschaltung mit sechs Gängen. Das beste Auto, das es gibt. Aber es hat eine offenkundige Schwäche.«
    Ich bin kein großer Automensch, also schenkte ich ihm einen gelangweilten, unbeeindruckten Blick.
    »Es hat nur Platz für zwei«, sagte er. »Wenn ich meinen Hund mitnehme, fahre ich den Honda.«
    Okay, dieser Kerl war echt gut. Der Weg zum Herzen einer Frau führt direkt über ihren Hund. Aber ich würde nicht kampflos aufgeben. Und ich notierte mir im Geiste: Er hatte zwei Autos, und das bei einem Polizistengehalt.
    »Ich lasse ihn nicht gern so lange allein im Auto, vor allem bei Nacht.«
    »Wer hat etwas davon gesagt, ihn im Auto zu lassen? Ich denke, wir holen uns was zum Mitnehmen und essen mit ihm im Auto. Wir können beim Supermarkt vorbeifahren und ihm einen Kauknochen kaufen.«
    »Du hast auch einen Hund, was?«
    »Eine Englische Bulldogge«, sagte er stolz. »Die tollste Rasse der … Na ja, vielleicht die zweittollste.« Er tätschelte Justice.
    »Wie heißt er?«
    »Er ist eine Sie. Und ihr Name ist J-Lo.«
    »War ja klar«, sagte ich. Dann ging ich meine Schuhe holen.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
25
    Wir fuhren zu einem nahe gelegenen Steak-'n'-Shake und aßen auf dem Parkplatz Burger und Pommes. L. A. ergänzte das durch einen Vanille-Milchshake zum Nachtisch. Er saß auf dem Beifahrersitz und schob verstohlen eine Pommes nach der anderen auf den Boden vor dem Rücksitz, wo Justice gespannt die nächste Lieferung erwartete.
    »Er darf kein Menschenfutter haben.«
    L. A. zeigte mir schnell zwei leere Hände und schob die Unterlippe vor. »Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen.«
    Aber Justice wusste nicht, dass er aufgeflogen war. Er kratzte mit der Pfote an L. A.s Sitz, als verstünde er nicht, warum das Transportband langsamer geworden war.
    »Ungezogener Hund!«, sagte L. A.
    Ich boxte ihn schelmisch. »Siehst du, was du angerichtet hast?«
    Dann schenkte ich

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