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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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und Blumen die er nicht kannte verbreiteten ihren Duft und verliehen dem Berg einen ganz eigenen Charakter. Philip sprang aus dem Sattel, um dem Boden näher zu sein, und das sanfte Rascheln unter seinen Füßen zu spüren. Sie suchten einen geschützten Platz im Bergsattel. Auf einer Seite begrenzte ein Kiefernwald ihren Lagerplatz. Ein paar Schritte den Hang hinunter stand eine Gruppe gedrungener Eichen. Auf der anderen Seite des Berges lag ein kleines Dorf und hinter einigen Wiesen und Feldern konnten sie die Mauern der Stadt Corona sehen. Die Berge dahinter zeigten sich in ihrer vollen Pracht.
    Zufrieden rollte Philip seine Decke aus. Er lauschte dem leisen Flüstern des Windes in den Baumkronen und dem Knistern der trockenen Halme unter seiner Decke. Die Magie dieses Ortes nahm ihn auf, wie einen gern gesehenen Gast und obwohl er noch nie hier gewesen war, fühlte er sich zuhause.

    Er stand auf einem hohen Berg. Vor seinen Füßen fiel der Hang senkrecht ab. Die Landschaft unter ihm glich einem Gemälde: Schroffe Kanten und sanfte Hügel wechselten sich ab. Bäche und Seen glitzerten wie kostbare Edelsteine. Die Schönheit der Natur füllte jede Zelle seines Körpers. Sie streichelte seine Seele wie Musik. Doch plötzlich begann unter ihm der Boden zu beben. Steine, die eben noch fester Boden waren, fielen in berauschender Geschwindigkeit in den Abgrund. Er wich zurück, aber seine Beine waren träge und er spürte, wie er abrutschte und schließlich fiel … Sein Körper drehte sich und alles um ihn herum begann zu verschwimmen. Er versuchte einen Halt zu finden, aber da war nichts, was ihn aufhalten wollte …
    Erschrocken fuhr Philip hoch. Mit zunehmendem Erwachen fiel der Traum von ihm ab, zurück blieb nur ein Gefühl, das er nicht bestimmen konnte. Ihm war, als hätte er den Traum schon einmal geträumt. Er erinnerte sich - oder hatte er nur im Schlaf das Gefühl gehabt, sich zu erinnern?
    Er setzte sich auf und sah hinunter ins Tal. Kühe muhten und Schafe blökten. Hier und da krähte ein Hahn. Während der Silberstreif am Horizont langsam Gestalt annahm und der Tag zögerlich aber stetig heller wurde, begannen die Glocken der Kirche im Dorf zu läuten. Philip schüttelte Olaf an der Schulter.
    „Zeit zum Aufstehen“, sagte er.
    Olaf drehte sich murrend auf die andere Seite, schlug dann aber doch die Augen auf.
    „Du kannst es wohl nicht erwarten, in die stickige Stadt zu kommen.“
    „Städte sind nicht stickig, das ist ein Vorurteil.“
    „Ich bin auf dem flachen Land aufgewachsen. Wenn ich morgens vor die Türe trete, kann ich meilenweit in die Ferne sehen. Glaub mir, alle Städte sind stickig“, versicherte Olaf.
    „Aber in der Stadt gibt es einen Gasthof und du hast Hunger.“ Philip grinste und Olaf setzte sich auf.
    „Da hast du natürlich Recht.“
    Philip spürte jetzt wieder die Unruhe, die schon seit Tagen wie ein hinterlistiges Tier auf ihn lauerte und ihn immer dann ansprang, wenn er am wenigsten damit rechnete. Was erwartete ihn in der Stadt? Wer erwartete ihn? Ob Leron´das noch dort war? War er der Elbe, von dem die Menschen in den Gasthöfen sprachen?
    Der Berg, der über der Stadt thronte, zeichnete sich dunkel gegen die Gebirge im Hintergrund ab. Aus der Ferne konnte man die Burg oberhalb der Stadt erkennen. Eine Fliehburg! Dabei war die Stadt selbst befestigt und galt, zumindest vor ihrer Vernichtung, als uneinnehmbar. Olaf hatte Recht, sie waren schon ein sonderbares Volk die Südländer. Die Bücher, die er gelesen hatte, waren nicht annähernd in der Lage gewesen, ihm das zu schildern, was er hier vorfand. Die Vorsicht und die Wachsamkeit dieser Menschen, die über Generationen hinweg erhalten geblieben war, vermittelte ihm zum ersten Mal ein Bild davon, wie es früher zugegangen sein musste.
    Die schneebedeckten Gebirge verschwanden nach und nach hinter dem immer größer werdenden Turmberg. Sie ritten durch die Vororte der Stadt, die den Dörfern durch die sie bisher gekommen waren, nicht unähnlich sahen.
    Philips Aufmerksamkeit war jedoch beinahe vollständig von dem Berg in Anspruch genommen. Unter ihm war seine Mutter aufgewachsen, hier … irgendwo. Er bedauerte, dass er nicht wusste wo. Hatte sie es ihm nie erzählt? Oder erinnerte er sich bloß nicht mehr daran? Unvermittelt standen sie auf einem weiten leeren Platz, keine hundert Schritte vor der gewaltigen Mauer der Stadt.
    Philip zügelte sein Pferd und starrte auf den Wall aus Stein.
    „Hast du es dir anders

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