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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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Gasthöfe wie Pilze nach dem Regen. Händler aus Mendeor und Ardelan, Pilger und Bauern benutzten sie. In den Schankräumen ging es laut zu. Da fiel es nicht auf, wenn einer dazwischen saß, der nichts sagte.
    Philip war müde und ging bald ins Bett, während Olaf noch eine Weile sitzen blieb, um seinen Krug Bier zu leeren.

    Mit offenen Augen starrte Philip an die Decke und dachte darüber nach, was ihn in Corona erwartete. An drei aufeinander folgenden Tagen sollte er sich nach dem ersten Schlag der Glocke in der Kirche einfinden. Wen würde er dann treffen? Wer wartete auf ihn? Das alles war so geheimnisvoll und undurchsichtig. In einer Geschichte wäre es möglicherweise spannend, aber da es sein eigenes Leben betraf, fand er es beängstigend. Einmal mehr wünschte er sich, sein geordnetes, übersichtliches Leben zurück. Einmal mehr vermisste er seine Eltern und seine Geschwister, seinen Platz unter der alten Weide, die im Frühling ihre langen, schaukelnden, grünen Zweige in den durchsichtigen Teich hängen ließ. Er vermisste sein staubiges Eck unter dem Dach und die Gerüche des Marktdienstag, den alten Turm und die Aussicht auf den Wald. Ob er jemals einen dieser Orte oder einen dieser Menschen wieder sehen würde? Und Arina?
    Er seufzte und drehte sich mit dem Gesicht zur Wand. Die Müdigkeit drückte ihm die Augen zu und er schlief ein. Er hörte nicht, als Olaf das Zimmer betrat, und er merkte nicht, dass dieser ihn noch eine Weile nachdenklich betrachtete.

    Vor dem Fenster zog der Morgen herauf. Der Himmel war noch grau und im Haus regte sich niemand.
    „Du bist ja wach. Welch ein Wunder.“ Olaf stützte sich auf seinen Ellenbogen und grinste Philip an.
    Dieser zog sein Kissen unter dem Kopf hervor und warf es dem anderen ins Gesicht.
    „Wahrscheinlich hast du ausnahmsweise nicht so laut geschnarcht“, lachte er, dann traf auch ihn ein Kissen. Er stopfte es grinsend hinter seinen Rücken.
    „Meinst du wir kommen heute noch bis Corona?“
    „Möglicherweise. Die Geschichten aus der Stadt schienen recht frisch zu sein.“
    „Du hast eine merkwürdige Art, Entfernungen zu bestimmen.“ Philip schwang die Beine aus dem Bett und schlüpfte in seine Hose.
    „Du bist doch derjenige, der laufend die Karten studiert hat und trotzdem fragst du mich?!“ Olaf wühlte in seinen Taschen. „Es sind merkwürdige Geschichten, die aus Corona kommen. Angeblich gehen dort Elben durch die Straßen und verkünden einen neuen König.“
    Philip hielt in seiner Bewegung inne. „Elben?“, fragte er. „Wer sagt das?“
    „Viele. Händler, Pilger … Sie reden von dem Königssohn, der überlebt hat. Einem aus dem alten Geschlecht der Könige von Kronthal … Warum bist du so überrascht? Der Graf und du wart doch genau hinter so einer Geschichte her, oder?“
    „Aber … es ist nur … ich dachte. Nun ja, seit Vinzenz uns davon berichtete, ist ein wenig Zeit vergangen. Wenn ich mein Zeug in Corona erledigt habe, kommen wir vielleicht noch rechtzeitig zur Krönung.“
    „Du meinst, wir verpassen die Schlacht?“
    „Wieso Schlacht? Es wird eine friedliche Einigung geben. Alle Eide, die auf den König geschworen worden sind, gehen selbstverständlich an den rechtmäßigen König über. Leonidas packt seine Sachen und fährt zurück nach Mendeor.“
    „Das glaub ich auch“, erwiderte Olaf trocken. „Und der Zauberer wird sagen; entschuldigt das war alles bloß ein Versehen und dann gibt es ein kleines Fest, auf dem sich alle maßlos betrinken und sich zum Abschied weinend in den Armen liegen.“
    „Aber wenn dem König keiner mehr verpflichtet ist, wer wird dann für ihn kämpfen?“, fragte Philip.
    „Wenn ich eins gelernt habe, dann ist es das: Ein Machtbesessener wird immer jemanden finden, der für ihn kämpft. Nie, wirklich nie, wird er seine Macht freiwillig aufgeben.“
    „Du kannst einem noch den schönsten Traum zerstören.“
    „Erwachsene Männer träumen nicht, sie schaffen Tatsachen.“ Olaf grinste und versuchte dieses Grinsen hinter der Decke, die er zusammenlegte, zu verstecken.
    Philip griff erneut nach seinem Kissen, um es ihm an den Kopf zu werfen, hielt es dann jedoch fest und zerknautschte es zwischen den Händen.
    „Meinst du, wir werden einen besseren König bekommen? Was ist, wenn er genau so wenig taugt wie Leonidas?“
    „Das darfst du mich nicht fragen. Ich bin nur ein einfacher Mann aus dem Volk. Ich gehorche meinem Herren.“
    „Auch ich bin nur ein einfacher Mann aus dem Volk,

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