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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ganzes Leben auf dem Fluss.«
    »Auf dem Fluss leben – das hört sich merkwürdig an.« Er fragte sich, ob sie schon wieder übertrieb.
    »Man sagt, dein Volk verbringt sein ganzes Leben auf dem Caborücken. Ihr liebt euch dort sogar und die Frauen bringen die Kinder im Sattel zur Welt.«
    Kairn dachte nach. »Lieben ist auf dem Caborücken sehr schwierig«, sagte er schließlich, »und soviel ich weiß, ist es unmöglich, während des Reitens zu gebären. Je weiter die Entfernung, umso verzerrter werden die Geschichten. Aber es stimmt, dass wir es lieben zu reiten und nur ungern zu Fuß gehen.«
    »Man sagt auch, ihr seid gute Krieger.«
    »Wir sind die besten Krieger der Welt!«, erklärte er ernsthaft. Ihm war egal, dass viele andere Völker das gleiche behaupteten. Sie hatten natürlich Unrecht.
    »Gelber Vogel!«, rief der Wirt. »Du musst in der Küche helfen. Das Fleisch ist da, und du sollst nicht mit den Gästen liebäugeln.«
    Das Mädchen verzog das Gesicht und lächelte Kairn an. »Wenn du mehr über die Flussschiffer wissen willst: Sie kommen am Nachmittag. Dies ist ihr bevorzugter Treffpunkt in Lehmboden.«
    »Dann befinde ich mich am richtigen Ort.« Er musste sich ausruhen und nach einem Boot Ausschau halten, aber im Augenblick bedurfte er unbedingt weiterer Auskünfte. Vielleicht ersparte er sich viele Umstände, wenn er Menschen befragte, die täglich den Fluss entlang reisten. Vor mehr als einem Monat hatte er die Spur seines Vaters verloren und war von einem Ort zum nächsten gezogen, ohne etwas zu erfahren.
    Seine Mutter hatte ihn voller Verzweiflung losgeschickt, da sein älterer Bruder durch die gerade überstandenen Abenteuer viel zu erschöpft war und sich erholen musste. Sie hatte gewollt, dass er sich von einer bewaffneten Eskorte begleiten ließ, aber Kairn hatte es als zu umständlich abgelehnt, schließlich musste er viele Grenzen überschreiten. Einem einzelnen Reiter schenkte man wenig Beachtung, aber eine große Kriegergruppe konnte tagelang aufgehalten werden, bis die diplomatischen Formalitäten erledigt waren. Als sein Bruder halbtot und mit den entsetzlichsten Neuigkeiten heimkehrte, hatte ihn seine Mutter auf die Seite genommen.
    »Du musst deinen Vater finden und nach Hause bringen«, sagte sie mit besorgtem und zugleich wutentbranntem Gesicht. »Sage ihm, dass er sich nicht in fremden Ländern herumtreiben darf, wenn sein Volk ihn braucht! Wahrscheinlich hat seine Unbedachtheit uns dieses Unglück beschert.«
    »Bitte, Mutter«, hatte er entgegnet, »du weißt ebenso gut wie ich, dass niemand – schon gar nicht sein jüngster Sohn – Vater sagen darf, was er zu tun hat.«
    »Erzähle ihm, was dein Bruder uns mitgeteilt hat. Glaube mir, er wird schnell wie der Wind zurückkehren.« Zornig stand sie auf und fuhr fort: »Er hat seine Pflichten noch nie ernst genommen. Er führt sich auf, als wäre er immer noch ein junger Abenteurer, der jederzeit umherreisen kann, wie es ihm beliebt. In den letzten Jahren ist er noch unsteter geworden. Diesmal ist er zu einer Handelsmission aufgebrochen, ohne eine Eskorte mitzunehmen. Finde ihn und bringe ihn zurück, und wenn du ihn an den Sattel binden musst!«
    Später hatte er sich mit seinem Bruder unterhalten. Ansa war abgemagert und erschöpft von seinem langen Ritt zurückgekehrt, aber seine Stimme klang fest und die Entbehrungen harten ihm auch nicht den Humor genommen.
    »Sage dem alten Mann, das Volk braucht einen Anführer, denn jetzt bietet sich ihm die Möglichkeit für einen entscheidenden Kampf mit seinem lieben Stiefbruder. Erzähle ihm, dass Larissa bedeutend gefährlicher ist, da sie die Klügere von beiden ist. Aber ich glaube, Vater weiß es bereits. Du musst ihm sagen, dass sie besessen von dem Wunsch ist, sich die ewige Jugend zu erhalten. Ich denke, das ist unter den gegebenen Umständen wichtig. Ich bin nicht sicher, was er von den Schluchtlern weiß, da er nicht oft über sie sprach. Auf jeden Fall sind sie wirklich … anders.«
    Kairn setzte sich auf das Bett, auf dem sein Bruder lag und Suppe aus einer Schale schlürfte. »Sind die Geschichten über Zauberei wahr?«
    »Teilweise. Ich habe Dinge erlebt, die ich immer noch nicht begreife. Sie könnten sich als wertvolle Verbündete erweisen – oder als schreckliche Feinde.«
    »Mutter war nicht sehr erfreut, von dieser Schluchtfrau zu hören.«
    Ansa grinste verschmitzt. »Ich weiß. Wie schade. Sie möchte, dass wir Frauen unseres Volkes heiraten, aber das Herz

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