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Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition)

Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition)

Titel: Die Stalingrad-Protokolle: Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Hellbeck
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Schlosser der Fabrik »Barrikaden« (Stalingrad, 28. Februar 1943) [317]  
    Burmakow, Iwan Dmitrijewitsch  – Generalmajor, Kommandeur der 38. Schützenbrigade (mot) (Stalingrad, 28. Februar 1943) [318]  
    Demtschenko, Wladimir Charitonowitsch  – Major, Kommandant Stalingrads (Stalingrad, 14. März 1943) [319]  
    Gurow, Kusma Akimowitsch  – Generalleutnant, Mitglied des Militärrats der 62. Armee (Stalingrad, 6. Januar 1943) [320]  
    Simin, Alexej Jakowlewitsch  – Leutnant, Stabskommandant der 38. Schützenbrigade (mot), ehemaliger Arbeiter der Fabrik »Barrikaden« (Stalingrad, 28. Februar 1943) [321]  
    Tschuikow, Wassili Iwanowitsch  – Generalleutnant, Oberbefehlshaber der 62. Armee (Stalingrad, 5. Januar 1943) [322]  
    Wassiljew, Iwan Wassiljewitsch  – Brigadekommissar, Chef der Politabteilung der 62. Armee (Stalingrad, 9. Januar 1943) [323]  

    Pigaljow (Vorsitzender des Sowjetkomitees, Stadt Stalingrad): Stalingrad hatte 1930 etwa 25000 Einwohner, bei Kriegsausbruch 400000, mit den Evakuierten zusammen 550 bis 560000. Besonders stürmisch wuchs die Stadt nach 1930. Als das Traktorenwerk gebaut wurde, wuchs die Bevölkerung sofort auf 70 bis 80000. Wir hatten ein schönes Stadtzentrum. Zwei Bahnhöfe gab es – einen am Wolgaufer, einen im Zentrum. In der letzten Zeit wuchs die Stadt dank der Fabriken. Seit 1934, 1935 hat sich die Stadt sehr verschönert. Seither wurden gebaut: das Große Stalingrader Hotel (370 Zimmer) und das Intourist-Hotel am Platz der Gefallenen Kämpfer, das grandiose Kaufhaus, das 1938 oder 1939 eröffnet wurde, das erste und das zweite Haus der Sowjets, auch am Platz der Gefallenen Kämpfer gegenüber vom Intourist, das Gebäude des Gebietsexekutivkomitees (das einen Anbau bekam), das Haus des Buches wurde errichtet, ebenso das imposante vier- oder fünfstöckige Gebäude der Holzwirtschaft neben dem Intourist. So wurde der Platz durch die neuen Bauten sehr verschönert. […] Im Stadtzentrum befanden sich das große neue Gorki-Theater, das Theater der Musikkomödie, das Jugendtheater. Das waren Theater mit festen Schauspieler-Ensembles. Das prächtige Gebäude des Pionierpalasts, das Institut für Polygraphie. Sehr schön war der Sportpalast mit dem Ausgang zur Wolga hin. Allein im Jerman-Bezirk [324]   gab es eine ganze Reihe kultureller Einrichtungen. […] Unser Medizinisches Institut war groß. Etwa anderthalbtausend Studenten hatte es.

Das Stalingrader Stadtzentrum im Sommer 1942. Fotograf: E. Jewserichin
    Joffe (Direktor Medizinisches Institut): Das Medizinische Institut Stalingrad wurde 1935 gegründet. Damals wurden 160 Personen ins erste Studienjahr aufgenommen. Innerhalb kurzer Zeit kam ein junges, aber außerordentlich tatkräftiges Kollektiv zusammen. Zum Umkreis des Instituts gehörten bei Kriegsausbruch 22 habilitierte Mediziner und mehr als zehn Dozenten und promovierte Mediziner. Das Institut war in einem dreistöckigen weiträumigen Neubau untergebracht, wo es drei große Hörsäle, zehn Lehrräume und eine Bibliothek mit Lesesaal und 30000 Bänden gab, außerdem ein anatomisches und ein pathologisches Museum sowie reich ausgestattete Labore. Wir hatten mehr als 300 Mikroskope, mehr als zehn Kymographen, [325]   Röntgenapparate etc. Der erste Jahrgang, 150 ausgebildete Ärzte, verließ das Institut 1940. Der zweite Jahrgang von 300 Ärzten ging in den ersten Kriegstagen ab, und dann gab es bis zur Zerstörung der Stadt noch vier Jahrgänge.
    Subanow (Chefingenieur im Energiekombinat Stalgres): Ich bin 1911 geboren. Bei Stalgres arbeite ich schon länger als fünf Jahre. Ich habe mein Studium 1934 abgeschlossen. Auf Ordschonikidses Zuteilung hin wurde ich nach Moskau geschickt, in ein Projektinstitut. Die drei Jahre in dem Institut waren eine ungute Phase in meinem Leben. Ich bin meiner Veranlagung nach kein Projektmensch, ich wollte die ganze Zeit ins Kraftwerk. Und ich wurde hierher geschickt, nach Stalingrad. Hier habe ich alle Stadien durchlaufen: Seit Dezember 1937 war ich Ingenieur vom Dienst, also verantwortlicher Ingenieur des Kraftwerks, seit 1939 bin ich Chefingenieur des Kombinats. Als ich meinen Abschluss machte, war ich Elektroingenieur, jetzt bin ich eher Wärmetechniker oder Energieingenieur.
    Pigaljow (Vorsitzender des Sowjetkomitees, Stadt Stalingrad): Was es an Kultureinrichtungen bei uns gab? In den Werksiedlungen waren Klubs und Kulturpaläste. In der Traktorenwerk-Siedlung gab es den Gorki-Klub,

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