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Die Steampunk-Chroniken - Aethergarn

Die Steampunk-Chroniken - Aethergarn

Titel: Die Steampunk-Chroniken - Aethergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holzhauer (Herausgeber)
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antwortete Wincover.
     
    Die beiden Männer drehten sich um und verließen den Salon. Im letzten Moment blickte Wincover noch einmal über seine Schulter zu seinem Gesprächspartner. Ob es sicherer wäre, wenn Statson Ganymed nicht lebend verließ? Aber das wäre schon sehr undankbar von ihm. Oder nicht?
     
     
    ENDE

Andreas Wolz
     

    Andreas Wolz wurde in Wilhelmshaven an der Nordseeküste geboren und wuchs in Bayern auf, wo er noch heute mit seiner Familie lebt. Zum Schreiben fand er sowohl privat als auch beruflich auf Umwegen. Nach einer Bankkaufmannslehre landete er in der Marketing-Abteilung einer großen deutschen Direktbank. Dort ist er Redaktionsmitglied der Mitarbeiter-Zeitschrift. Und seit er als Jugendlicher bei einem »Star Trek«-Story-Wettbewerb den ersten Preis gewann, ließ ihn das Schreiben auch privat nicht mehr los.
    In seine Geschichten lässt er gerne Science-Fiction-Elemente einfließen und auch eine gehörige Portion Humor darf meist nicht fehlen. Für die Teilnahme an den Steampunk-Chroniken hat er die Arbeit an seinem aktuellen Projekt unterbrochen, einem Jugend-roman mit SF-Touch.

Ruf der Sterne
    Tanja Meurer
     
    Die mächtigen Glasfenster der Fertigungshalle wurden von einer Druckwelle aus den Rahmen gesprengt. Ein Feuerball breitete sich im Zentrum des Backsteingebäudes aus. Flammenspeere fauchten in die mittägliche Sommerhitze. Durch die schiere Urgewalt dieser Explosion hob sich das Dach. Gewaltige Metallplatten schleuderten glühend durch die Luft. Einen Herzschlag später erschütterte eine zweite Detonation das Werk. Die dicken Backsteinmauern brachen nach außen. Ziegel wurden zu tödlichen Geschossen, die Tore, Fenster und Türen der umstehenden Lager und Verwaltungsgebäude durchschlugen.
    Die dritte Explosion riss die letzten Mauern ein. Gewaltige Gesteinsbrocken wurden aus dem Erdreich in die Luft geschleudert. Ein massives Stahlgerüst, das den Korpus eines schlanken Schiffes trug, brach in sich zusammen, als würde es aus Streichhölzern bestehen. Glühende Funken stoben in die flirrende Luft. Eine Wolke aus Staub und Ruß wogte über dem Werksgelände. Leise klirrend regneten feine Glassplitter auf das Kopfsteinpflaster nieder.
    Die darauf folgende Stille wurde lediglich von dem leisen Knacken überhitzten Metalls und brennenden Holzes durchbrochen.
     
    * * *
     
    Feuerwehr, Lazarettkutschen, Journalisten und Schaulustige versperrten die Straße zu der Werkshalle. Über alle Köpfe hinweg sah Anabelle den gen Himmel ragenden Rammsporn des Schiffes. Ruß überzog seine Außenhaut. Der Leib des Schiffes lag vermutlich zertrümmert auf dem Boden der Werkshalle.
    Ein Schauer rann ihr über den Rücken. Ihr Maschinenkörper konnte weder Hitze noch Kälte wahrnehmen. Dennoch sendete ihre menschliche Seele diesen Impuls durch ihre Glieder. Instinktiv zog sie die Schultern hoch und rieb sich die Arme.
    Eine Hand berührte ihren Arm.
    »Miss Talleyrand, Mr. Hailey erwartet Sie bereits.«
    Anabelle sah zurück. Ihr Blick begegnete dem Sergeant Masters’. Blankes Entsetzen stand in die Züge des blassen Mannes geschrieben. Sie senkte den Kopf und nickte.
    »Ist Madame Zaida schon anwesend?«, fragte Anabelle, während sie ihm folgte.
    Masters deutete ein Nicken an. Er führte Anabelle zu einem prunkvollen Gebäude, dessen Front zur Themse zeigte. Die Schäden an den verputzten Außenwänden zeugten von der Gewalt der Explosion. Anabelles Blick glitt an dem imposanten Bau hinauf. Ein Schmiedeeisenbalkon im ersten Stock überkragte, von wuchtigen Säulen getragen, die gesamte Front. Die breite Freitreppe führte zu kunstvoll bleiverglasten Türen. Auf einem Marmorschild konnte man das Firmenlogo erkennen. Hier saß die Verwaltung der Luftschiffwerft Erhardt & Vock. Wortlos erklomm Anabelle die Stufen. Unter ihren Stiefeln knirschten Glas und Steinsplitter. Eine Krankenschwester in dunklem Kleid und Häubchen kümmerte sich im Foyer um verwundete Personen. Anabelle schenkte ihnen wenig Aufmerksamkeit. Ihr Hauptaugenmerk galt den gerahmten Werbeplakaten der Werft. Die Druckwelle hatte viele von den Wänden gefegt. Auf dem Boden lagen Bilder des neuen Schiffstyps. Anabelle blieb stehen und kniete nieder. Neugierig hob sie zwei Plakate auf und betrachtete den verzierten, schlanken Rumpf der neuen Ætherschiffe. Bisher beschränkte sich die Werft lediglich auf heliumbetriebene Starrluftschiffe. Seit sie zum ersten Mal von dem Konzept des Himmelsseglers in der Zeitung gelesen hatte,

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