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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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einem Sprung, der sie alle in die Sessel drückte und die Umgebung draußen nach unten wegfallen ließ, war die Maschine in der Luft und ging sofort in einen steilen Steigflug über, hinauf in den fast wolkenlosen Himmel.
    Nach einer Weile drehte sich Yules Whitehead mitsamt seinem Sitz zu ihnen herum. »Die Polizei, müsst ihr wissen, sieht solche eigenmächtigen Aktionen überhaupt nicht gern. Erst recht nicht, wenn arrogante, reiche Industrielle wie ich darin verwickelt sind«, erklärte er, während der Jet auf Autopilot weiter und weiter stieg. »Aber ich konnte euch denen nicht überlassen. Aus dem, was ich inzwischen über eure Entführung erfahren habe, ist mir klar geworden, dass die ohne Hilfe aus den Reihen der offiziellen Sicherheitskräfte nicht möglich gewesen wäre. Die Entführer haben zum Beispiel den Konvoi abgefangen, der euch eigentlich in die Klinik bringen sollte. Dazu müssen sie dessen genaue Fahrtroute und die gültigen Sicherheitscodes gekannt haben. Als die Sicherheitschefin des Gästehauses, Major Onyanga, in der Zentrale angerufen hat, hat ihr dort jemand gesagt, das mit dem Bus sei in Ordnung. Und so weiter. Mir sagt das, dass es sowohl bei der Unionspolizei als auch bei der TRADIS-Wache eine Menge Anhänger der Heimwärtsbewegung gibt, darunter welche, die zu allem bereit sind. Zu viele für meinen Geschmack.«
    Urs sah beunruhigt zu Elinn hinüber. Sie schien zu schlafen, aber ihr Brustkorb hob und senkte sich immer noch rasch. »Und was wird jetzt mit ihr? Wo bringen Sie sie hin?«
    Yules Whitehead hob die Augenbrauen. »Dorthin, wo sie schon lange hätte sein können. Auf meine Raumstation.«
    Urs spürte das starke Bedürfnis, sich zu kneifen, zu ohrfeigen oder sonst wie zu vergewissern, dass er nicht noch schlief. Nicht dass er am Ende wieder in ihrem Verlies aufwachte und feststellen musste, dass er diese unglaubliche Rettung nur geträumt hatte! Das war alles echt, oder? Dieser Jet, das sirrende Triebwerk im Heck, der Sessel, in dem er saß, der dunkelblaue, gläserne Himmel, in den sie stiegen . . .
    »Mit diesem Flugzeug?«, entfuhr es ihm, worauf Whitehead zum ersten Mal lachte.
    »Nein. Das ist zwar eine tolle Maschine, aber damit wäre sie doch etwas überfordert. Wir müssen schon noch mal umsteigen.«
    »Haben Sie denn Marsschwerkraft auf Ihrer Station?«, fragte Carl.
    »Schon seit Tagen. Es war eine Sache von einer halben Stunde, das entsprechend einzurichten.«
    Yules Whitehead gehörte ein Teil der Raumstation Mir-III, das wusste jedes Kind. Es wusste auch jedes Kind, wie dieser überaus exklusive Wohnsitz aussah: Es handelte sich um ein Segment, das wie eine riesige Hantel geformt war, die sich um eine zylindrische Nabe drehte. Durch die Rotation entstand in den außen liegenden Teilen, die die Wohnräume, Arbeitszimmer und so weiter enthielten, eine künstliche Schwerkraft, während in der Nabe, wo sich auch das berühmte kugelförmige Schwimmbad befand, Schwerelosigkeit herrschte.
    Eine geringere Schwerkraft zu erzeugen, war für Whitehead die leichteste Übung der Welt. Er brauchte das Segment nur ein wenig langsamer rotieren zu lassen.
    »Und danach«, fuhr der reichste Mann der Welt fort, »habe ich das Büro von Senator Bjornstadt angerufen und meine Raumstation als Zwischenlösung angeboten. Es war klar, dass die auf McAuliffe die nötigen Vorkehrungen nicht so schnell treffen konnten; dazu ist die Station zu groß.«
    »Davon hat er kein Wort gesagt«, meinte Carl.
    »Interessant, nicht wahr? Ich bin nämlich gar nicht erst zu ihm durchgestellt worden. Ein Angestellter, von dem ich noch nie vorher gehört habe, hat mir gesagt: Danke für ihr Angebot; wir melden uns, falls wir darauf zurückkommen müssen. Das war alles. Zurückgerufen hat niemand.« Whitehead hob die Augenbrauen. »Ich habe das Gefühl, dass in der Raumfahrtbehörde irgendwelche äußerst unguten Dinge vor sich gehen.«
    Urs hob die Hand. »Ähm, ich hätte da noch eine andere Frage . . .«
    Genau in dem Moment piepste etwas vorne am Steuerpult. »Einen Augenblick Geduld bitte«, sagte Whitehead und schwenkte zurück ans Steuer.
    Was war das jetzt? Urs spähte aus dem Fenster und entdeckte am Himmel über ihnen ein kolossales Flugzeug, auf das sie genau zuflogen. Ein dunkler, ungeheurer Schatten, der immer noch größer und noch größer wurde, während sie näher kamen. Was für gewaltige Flügel! Und was waren das für seltsame Buckel auf der Oberseite? Und da – im Bauch des Flugzeuges

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