Die Steinzeit-Diaet
belasten will. Das ist eher eine abschließende Bewegung als echtes Training und soll die Symmetrie des Rumpfes verbessern.
Zu dem Begriff Symmetrie hier eine kurze Erläuterung: Eine gut ausgewogene Figur zu haben, scheint ein eher kosmetisches Thema zu sein − doch das stimmt nicht. Sie wollen überall kräftig sein, nicht nur an bestimmten Stellen. Es gibt einige Übungen, die ich ausschließlich aus Symmetriegründen mache. Sie werden feststellen, dass ich eine Übung, die fast jeder im Fitnessstudio gewohnheitsmäßig macht, nicht auf dem Plan habe: Armbeugen. Krafttrainer sind vom Bizeps besessen. Er ist ein Vorzeigemuskel: Die Kerle lieben es, ihre Arme zu trainieren, da deren Muskeln gut auf Krafttraining ansprechen und beeindruckend aussehen, wenn man sich selbst im Spiegel ansieht.
Doch in der Tat trainieren viele Übungen für den Oberkörper, die Sie bereits machen, den Bizeps und den Trizeps (den Muskel an der Rückseite der Oberarme). Und machen wir uns nichts vor: Wie viel Kraft in den Armen brauchen wir im Alltag wirklich? Ich mache lediglich Armbeugen oder arbeite mit dem Trizeps, wenn ich mich selbst betrachte und ein Ungleichgewicht feststelle.
Diese Symmetrie sollte überall sein: im Oberkörper ebenso wie im Unterkörper, auf der Vorderseite der Gliedmaße ebenso wie auf deren Rückseite. Männer und Frauen sollten wie ein X geformt sein: an den Schultern und Hüften breit, im Taillenbereich schlank. Aus evolutionärer Sicht ist Symmetrie ein verlässlicher Hinweis auf Gesundheit. Bei Kindern führen Entwicklungsstörungen zu einer Asymmetrie des Körpers. Für unsere Zwecke bedeutet Symmetrie, dass Sie vermutlich gut in Form sind. Sie zeigt, dass Sie in Ihren Bewegungen und in Muskelgruppen Ausgewogenheit erzielt haben, sodass die Gefahr, sich beim Training zu verletzen, geringer ist.
Nach dem Langhantelrudern gehe ich zum Brusttraining über, bei dem insbesondere der obere Teil der Brustmuskulatur angesprochen wird, direkt unterhalb des Schlüsselbeins − dort benötigen Sie die meiste Kraft. Ich bin der Meinung, dass Gewichtheber sich zu sehr darum bemühen, einen massiven Brustkorb aufzubauen, vor allem mit der Übung Bankdrücken. Sie brauchen diese ganze Masse nicht. Und es sieht bizarr aus. Ich mache ein Schräghanteltraining, im 45-Grad-Winkel auf einer Bank sitzend und mit Hanteln in jeder Hand, sodass mein Körper auf beiden Seiten individuell arbeitet.
Auch die Schultern sind wichtig, doch die haben Sie schon bei Ihren Übungen für den Unterkörper trainiert, sodass nur eine einzige Übung für den Oberkörper übrig bleibt: das Seitheben für die Deltamuskeln (die sich ganz oben in Ihrem Arm befinden). Das ist eher eine abschließende Bewegung als richtiges Training, und ich mache es an einem dieser Side-Lift-Geräte. Sie wollen die Schultermuskeln nicht zu sehr belasten, da sie verletzungsanfällig sind. Manchmal mache ich das als Negativübung: Ich stemme Gewichte mit beiden Armen und senke sie mit nur einem Arm ab.
Ich tendiere dazu, nicht viel Zeit auf das spezielle Training der Bauchmuskeln zu verwenden. Vielleicht haben Sie es gespürt: Wir haben sie bereits mit einbezogen. Das liegt daran, dass wir den Bauch in jeder Übung anspannen. Das bedeutet, dass wir die Bauchmuskeln leicht zusammenziehen und die richtige Rundung des unteren Rückens stets beibehalten, um aus unserer Haltung Kraft zu entwickeln.
Haltung ist eine Vollzeitbeschäftigung. Die am stärksten ermüdungsresistenten Muskeln, die Sie haben − die Bauchmuskeln und die Rückenstrecker − müssen dazu ermuntert werden, eine gute Haltung beizubehalten.
Unseren Rumpf setzen wir ebenfalls einer asymmetrischen Belastung aus, welche die Bauch- und Rumpfmuskulatur sowie die Muskeln des Rückens betrifft. Das ist beispielsweise dadurch geschehen, dass wir bei Übungen nur ein einziges Glied eingesetzt haben − etwa beim Hantelrudern oder bei der Beinpresse.
Doch es gibt eine Bauchübung, die Sie ausprobieren sollten − eine einzige: die Bauchbeuge. Ich mache das recht intensiv, indem ich vor Beginn dieser Übung die Bauchmuskeln anspanne. Legen Sie sich flach auf den Boden oder auf eine erhöhte Bank, beugen Sie die Knie und setzen Sie die Füße direkt unter der Hüfte flach auf. Aus dieser Position heben Sie den oberen Rumpf vom Becken ab, um die Schultern anzuheben. Ich stelle mir dabei vor, dass ich einen Gegenstand vor mir nach oben presse, indem ich meine Arme ausstrecke und die Bauchmuskeln beuge.
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