Die Steinzeit-Diaet
Redgrave und ernährte sich nach einer noch schlimmeren Diät.
Sir Steven entwickelte im Alter von 35 Jahren einen Typ-2-Diabetes. Die extreme Ernährungsweise von Michael Phelps könnte dasselbe Schicksal herbeiführen. Eine kurze Prüfung der Folgen der Diäten erfolgreicher Sportler ist eine nützliche Anwendung der Lehren, die den Prinzipien dieses Buches zugrunde liegen.
Im Mai 2005 erläuterte Elizabeth Grice anschaulich im Daily Telegraph Sir Stevens Ernährungs- und Trainingsweise:
Steve Redgraves Beschreibung der Energie, die er im Vorfeld seiner fünften olympischen Goldmedaille in Folge brauchte, um vier Trainingseinheiten pro Tag durchzustehen, bezog sich auf riesige Nahrungsmengen − ein wahrer Traum für alle Leckermäuler, die sich mit Gewichtsproblemen plagen.
Um das phänomenale Energielevel aufrechtzuerhalten, das für einen typischen Rudertag erforderlich war, musste Sir Steven 6.000 Kalorien zu sich nehmen. Er begann mit vier mächtigen Weetabix (Vollkorn-Weizen-Kekse) zum Frühstück. Zwischen den beiden ersten Übungseinheiten auf der Themse aß er eine Schüssel Porridge mit einer großzügigen Menge Zucker oder Rührei auf Toast und trank einen großen Krug Fruchtsaft.
Zwischen den beiden Trainingseinheiten am Nachmittag nahm er in der Regel Suppe zu sich, gefolgt von einem großen Teller Nudeln, Pudding und einer weiteren Flasche Saft. Am Abend gab es zu Hause dann Toast oder Malzbrot − und gelegentlich kaufte er sich auf dem Heimweg noch einen Schokoriegel, eine Tüte Weingummis und ein paar Donuts, um seinen Blutzuckerspiegel hoch zu halten.
Zur Hauptmahlzeit des Tages gab es idealerweise Spaghetti Bolognese, gefolgt von einem Reispudding oder Apfelkuchen und Eis. Dann noch eine Schale Müsli vor dem Schlafengehen, und er wusste, dass er für England sein Bestes gegeben hatte. Erhebt Euch, Sir Steve, wenn möglich.
Michael Phelps nahm angeblich 12.000 Kalorien pro Tag zu sich − also doppelt so viel wie Steve Redgrave. Clemente Lisi beschrieb Phelps’ Ernährungsweise am 13. August 2008 auf der Website der New York Post folgendermaßen:
Phelps nimmt mit jeder seiner Mahlzeiten 4.000 Kalorien zu sich. Seine Diät ähnelt eher der eines unbekümmerten Fressers als der Ernährungsweise eines Olympioniken.
Durch Phelps bekommt die Beschreibung „Frühstück für Helden“ eine ganz neue Bedeutung: Er beginnt seinen Tag mit drei Sandwiches mit Spiegelei, Käse, Salat, Tomate, Röstzwiebeln und Mayonnaise. Es schließen sich zwei Tassen Kaffee an, ein Omelett aus fünf Eiern, eine Schale Maisgrütze, drei Portionen Armer Ritter mit Puderzucker und drei Pfannkuchen mit Schokolade.
Zum Mittagessen isst Phelps ein Pfund Nudeln und zwei große Weißbrotsandwiches mit Schinken, Käse und Mayonnaise. Er schließt das Mahl mit Energydrinks ab, die es auf weitere 1.000 Kalorien bringen.
Beim Abendessen setzt Phelps auf eine große Portion Kohlenhydrate − die braucht er aufgrund des hohen Energiebedarfs für sein fünfstündiges Training an sechs Tagen der Woche: ein Pfund Nudeln und eine ganze Pizza.
Das alles spült er wiederum mit Energydrinks herunter, die es insgesamt auf 1.000 Kalorien bringen.
Es fällt auf, dass beide Journalisten sich auf das trügerische Modell der Energie-Ausgewogenheit beziehen. Sie behaupten, dass diese Sportler vor Übergewicht geschützt sind, da ihr Energieverbrauch der Energiezufuhr entspricht oder diese übersteigt. Das ist aber nicht zwangsläufig so. Athleten, die große Kalorienmengen durch Kohlenhydrate zu sich nehmen, stellen enorme Anforderungen an ihre Bauchspeicheldrüse. Die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die Glukose wahrnehmen und freisetzen, sowie die Insulinrezeptoren, die auf Insulin reagieren, nutzen sich ab, wenn immer wieder Angriffe von Glukose und freien Radikalen erfolgen. Entzündungen schädigen die Zellen und machen diese sowie deren Rezeptoren weniger sensitiv. Infolgedessen neigen Sportler im Laufe der Zeit dazu, mit jeder Portion Kohlenhydrate, die sie zu sich nehmen, eine größere Insulinausschüttung zu benötigen. (Das wäre natürlich bei jedem anderen Menschen auch so, der solche Mengen an Kohlenhydraten zu sich nimmt.)
Die Muskeln nach einer Anstrengung schnell wieder mit Glykogen aufzufüllen, ist kontraproduktiv, da eine geringe Glykogenmenge im Muskel der Zustand ist, der die Insulinsensitivität ansteigen lässt. Wenn Sie nach dem Training die Aufnahme von Kohlenhydraten einschränken, wird die
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