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Die Steinzeit-Diaet

Die Steinzeit-Diaet

Titel: Die Steinzeit-Diaet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur de Vany
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folgten vier Wochen mit der Inuitdiät mit 83 Prozent der Energie aus Fett, 15 Prozent aus Eiweiß und 2 Prozent aus Kohlenhydraten. Um während dieser Umstellungsphase das Mineraliengleichgewicht konstant zu halten, erhielten die Personen 1,5 Gramm Kalium, 3 Gramm Natrium, 600 Milligramm Kalzium, 300 Milligramm Magnesium und ein Standard-Multivitaminpräparat.
    Während der ersten Woche mit der Ernährungsweise der Inuit bemerkten die Radfahrer einen geringen Rückgang des Energieniveaus, doch danach kehrte ihre Ausdauer zum Ausgangsniveau zurück. In den ersten beiden Wochen gab es aufgrund des abnehmenden Glykogens in den Muskeln einen zweiprozentigen Rückgang bei der Sprintleistung. Bis zur sechsten Wochen kehrte dann die maximale Sauerstoffaufnahme (VO 2 max) zum Ausgangspunkt zurück, und die Ausdauerzeit verbesserte sich leicht. Die Personen verwendeten Fett anstelle von Kohlenhydraten, um Energie für Aktivität zu gewinnen. Einheitliche Ergebnisse wurden bei Untersuchungen an Ratten erzielt, die mit einer fettreichen Ernährung eine angemessene Glykogensättigung und Ausdauerleistung zeigten.
    Ich spreche mich nicht für eine fettreiche Ernährung aus, sondern eher für einen gemäßigten Fettkonsum. Doch ich möchte betonen, dass diese aktuelle Studie eindeutig nicht die Notwendigkeit einer kohlenhydratreichen Diät stützt und dass die Gesundheitsrisiken einer kohlenhydratreichen Ernährung und extremen Trainings wirklich existieren und ernst sind.
    Wenn das Training endet, wird das viszerale Fettgewebe nicht mehr kontrolliert und beginnt, weiteres Fett anzusammeln. Sumoringer sind fett, haben aber nur geringe Viszeralfettdepots, da ihr intensives Training deren Masse beschränkt. Wird der Sport nicht mehr ausgeübt, gewinnt das Viszeralfett an Größe und fängt an, den Stoffwechsel zu sabotieren. Infolgedessen sinkt die Insulinsensitivität, da das Viszeralfettgewebe Hormone und Zytokine absondert, welche die Insulinresistenz und Entzündungen fördern. Ich denke, das ist der Grund, weshalb so viele ehemalige Sportler Gewicht zulegen und ein metabolisches Syndrom entwickeln.
    Wenn das harte Training und damit auch die im Laufe der Jahre entwickelten Ernährungsgewohnheiten eingestellt werden, wird die Gewichtsregulierung ein Problem für den inaktiven Athleten. Da das Gehirn nun wegen des jahrelangen Missbrauchs von Kohlenhydraten gegen die Wirkung von Insulin resistent ist, lebt es stets am Rande des Glukosehungers. Ehemalige Sportler haben das Gefühl, dass sie Glukose oder Stärke „brauchen“, damit sie sich nicht nervös und müde fühlen. Sie empfinden das Bedürfnis, zu alten Lebensmittel und Ernährungsgewohnheiten zurückzukehren, denen man nur schwer widerstehen kann: Wer große Mengen an Kohlenhydraten zu sich nimmt, löst einen Schub freier Radikale aus, welche die Appetitkontrollzellen im Gehirn schädigen.
    Jedes menschliche Gehirn ist voreingenommen gegenüber der übermäßigen Kalorienzufuhr und niedrigem Energieverbrauch, wie in der Einleitung bereits dargelegt wurde. Dies ist die evolutionäre Anpassung des faulen Vielfraßes. Folglich fällt es vielen früheren Sportlern schwer, nicht zu viel zu essen, und Kohlenhydrate sind ihr Hauptlaster. Die meisten ehemaligen Profiathleten nehmen zu, und viele von ihnen entwickeln dann einen Diabetes.

KAPITEL 8
    Es mag stimmen, dass Sie überall Hinweise auf den Darwinismus finden, wenn Sie danach zu suchen beginnen. Doch es lässt sich auch nicht bestreiten, dass in unserem Inneren ebenso wie außen ein erbitterter Wettstreit ums Überleben stattfindet. Außen gibt es einen Kampf um die Ressourcen, und nur jene mit den am besten angepassten Genen werden in ihrer Umgebung Erfolg haben. Der Schnabel eines bestimmten Vogels ist ein klein wenig besser ausgestattet, um an die Nahrungsquelle heranzukommen − und schon wird der Nachbar mit seinem kürzeren Schnabel nicht mehr lange überleben. Im Inneren werden ähnliche Dominanzkämpfe ausgefochten. Es gibt sogar Gut und Böse, und der Sieger bestimmt häufig unseren Gesundheitszustand. Im Folgenden erläutere ich drei der wichtigsten Wettkämpfe, die in Ihrem Inneren stattfinden, während Sie diese Worte lesen.
    1. Gehirn versus Bauchspeicheldrüse
    Oder, um genauer zu sein: Gehirn versus Insulin.
    DER WETTSTREIT IM INNEREN
    Die folgende Erklärung ist etwas kompliziert, da sie eine der komplexen Hormonkaskaden umfasst, die unseren metabolischen Prozess charakterisieren. Manchmal sieht es so

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