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Die Sterne rücken näher

Die Sterne rücken näher

Titel: Die Sterne rücken näher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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seinem Vater ankam.
    Ein gelangweilt dreinsehender Portier – ein verwelkt aussehender Alter, vielleicht ein ehemaliger Raumfahrer – gab Alan seine Zimmernummer an. Es war ein kleiner, quadratischer Raum mit einem riesigen, alten Pneumostuhl, dem schon lange die Luft ausgegangen war, einem Feldbett und einer Waschgelegenheit. Die Wände waren dunkelgrün und rissig; ein früherer Insasse hatte mit einem Messer die Inschrift eingeritzt: BILL DANSERT HAT HIER GESCHLAFEN AM 28. JUNI 2683.
    Wie viele andere Raumfahrer mochten dieses Zimmer vor und nach Bill Dansert bewohnt haben? Vielleicht, überlegte Alan, lebte dieser Bill Dansert noch, vielleicht reiste er zwölfhundert Jahre, nachdem er seinen Namen in die Wand gekratzt hatte, noch immer von einem Stern zum anderen?
    Er ließ sich auf den Pneumostuhl fallen, dessen fast luftleere Kissen sich etwas feucht anfühlten. Dann knöpfte er seine Uniformjacke auf. »Sehr elegant ist’s hier nicht«, erklärte er Rat, »aber es ist ein Zimmer. Man kann hier bleiben.«
    Die Ärzte begannen noch am Abend ihren Rundgang und machten ihre Untersuchungen, ob einer der Raumfahrer vielleicht eine unbekannte Krankheit mitgebracht hatte, die der Erde gefährlich werden könnte. Das war eine sehr mühsame und umständliche Prozedur, und die Walhalla -Mannschaft erfuhr, daß sie mindestens bis zum nächsten Morgen in Quarantäne bleiben müßte.
    »Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme«, entschuldigte sich der Arzt, der im Raumhelm Alans Zimmer betrat. »Wir haben damals einiges dazugelernt, als das Schiff vom Altair mit einer Seuche ankam.«
    Der Arzt hatte eine kleine Kamera dabei, die er auf Alan richtete; er drückte einen Knopf, und aus dem Maschinchen drang ein surrendes Brummen. Alan fühlte einen Wärmestrahl.
    »Nur eine Routineuntersuchung«, erklärte der Arzt. Er drückte an der Rückseite der Kamera einen Hebel herunter. Das Surren verstummte, und an der Seite des Maschinchens schob sich ein Streifen heraus. Der Arzt studierte ihn.
    »Etwas nicht in Ordnung?« erkundigte sich Alan besorgt.
    »Sieht ganz ordentlich aus«, antwortete der Arzt. »Aber dieses Loch in Ihrem oberen rechten Weisheitszahn sollten Sie behandeln lassen. Im übrigen scheinen Sie gesund zu sein.« Er rollte den Streifen zusammen. »Nehmt ihr Raumfahrer euch eigentlich einmal die Zeit für eine Fluorbehandlung? Einige von euch haben die schlechtesten Zähne, die ich je gesehen habe.«
    »Wir hatten noch keine Möglichkeit zu einer Fluorbehandlung. Unser Schiff wurde gebaut, ehe es die Fluoraggregate für die Wassertanks gab. Solange wir auf der Erde sind, haben wir auch niemals Zeit für die Behandlung. Es sind ja immer nur ein paar Tage. Aber dieses Loch im Zahn ist alles, was mir fehlt?«
    »Das ist alles, was ich jedenfalls bei einem kurzen Blick auf den Streifen feststellen konnte. Wir müssen aber erst den ausführlichen Laborbericht abwarten, ehe ich Sie aus der Quarantäne entlassen kann.« Erst jetzt bemerkte er Rat, der sich in eine Ecke gedrückt hatte. »Und was ist mit dem da? Das Kerlchen muß ich auch untersuchen.«
    »Ich bin kein ›Das‹«, erklärte Rat voll eisiger Würde. »Ich bin ein intelligentes extraterrestrisches Wesen und stamme von Bellatrix VII. Und ich trage auch keine Krankheiten an mir, die Sie interessieren könnten!«
    »He, eine sprechende Ratte!« staunte der Arzt. »Demnächst kommen uns noch fühlende Amöben unter!« Er richtete die Kamera auf Rat. »Ich glaube, ich werde dich als Mannschaftsmitglied eintragen müssen«, sagte er, als die Kamera zu surren begann.
    Als der Arzt gegangen war, wusch sich Alan. Ihm war plötzlich wieder eingefallen, daß am Abend ein Tanz stattfinden sollte. Und er hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, mit einem der sieben oder acht Mädchen der Mannschaft zu sprechen! Welches von ihnen sollte er nun einladen?
    Irgendwie fühlte er sich bedrückt. Es war ein ganz merkwürdiges Gefühl, das sich seiner bemächtigte. Hatte Steve es auch erlebt? Hatte er auch den Wunsch verspürt, aus dieser Konservendose des Schiffes herauszukommen und die Welt zu sehen?
    »Rat, sag mir doch, wenn du an meiner Stelle wärst…«
    »… dann würde ich mich endlich umziehen«, antwortete Rat ziemlich scharf. »Das heißt, falls du eine Verabredung hast.«
    »Das ist es ja, Rat. Ich habe keine Verabredung. Ich meine, ich habe mir gar nicht die Mühe gemacht. Ich kenne die Mädchen doch in- und auswendig.«
    »Dann gehst du also nicht

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