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Die Sterne rücken näher

Die Sterne rücken näher

Titel: Die Sterne rücken näher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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doch einiges?«
    »Ab und zu denkt einer dran. Aber niemand nimmt diese Forschung ernst, und so kommen sie auch keinen Schritt weiter. Wenn sich wirklich einmal ein paar gescheite Männer an die Arbeit setzten, dann würden sie schon etwas entdecken. Dann gäbe es keine Enklaven mehr, keine Fitzgerald-Kontraktion, und wir könnten ein ganz normales Leben führen.«
    »Und dein Bruder wäre nicht so von seiner Familie abgeschnitten, wie er es jetzt ist.«
    »Natürlich nicht. Aber du mußt lachen, statt zu denken.«
    Quantrell sah ein bißchen verlegen drein. »Entschuldige. Ich glaube wirklich, Ich habe meine Denkmaschine auf Leerlauf gestellt. Dann würde also ein Hyperdrive tatsächlich die ganzen Enklaven überflüssig machen?«
    »Klar! Wir kämen aus dem Raum nach Hause und würden ein ganz normales Leben führen, genauso wie die Erdmenschen. Wir müßten uns nicht mehr hier abschließen.« Alan sah hinüber zu den Türmen der Terranerstadt jenseits des Flusses, der die Enklave von den übrigen Erdenmenschen trennte. Irgendwo dort drüben mußte Steve sein. Und vielleicht wäre dort auch jemand zu finden, mit dem man über den Hyperdrive sprechen könnte, vielleicht jemand, der Einfluß hatte und die Forschungen vorantreiben konnte.
    Die Terranerstadt schien ihn anzuziehen, nach ihm zu rufen. Einer solchen Stimme konnte man nur schwer widerstehen. Er drehte sich um und sah zurück zu den alten, schäbigen Häusern der Enklave. Dann richtete sich sein Blick auf Quantrell. »Du hast gesagt, du würdest am liebsten ausbrechen. Kevin, willst du die Enklave verlassen?«
    »Ja«, antwortete Quantrell langsam.
    Erregung packte Alan. »Wie wäre es, wenn du mit mir hinausgingst? Die Stadt der Erdenleute ansehen?«
    »Du meinst… vom Schiff abhauen?«
    »Nein«, sagte Alan. »Ich meine, ob du für einen Tag oder so mit hinüberkommen würdest. Um ein bißchen andere Luft zu atmen. Es sind noch fünf Tage, bis die Walhalla abhebt, und die Encounter liegt, wie du selbst sagst, noch viel länger fest. Wir könnten für einen Tag hinübergehen und uns drüben umsehen, damit wir wenigstens wissen, wie es dort ist.«
    Quantrell schwieg lange. »Nur für einen Tag oder so?« fragte er schließlich. Er schien sich selbst dazu überreden zu wollen. »Nur hinübergehen und sehen, wie es drüben aussieht?« Wieder schwieg er. Alan sah winzige Schweißperlen auf Quantrells Stirn. Zu seiner eigenen Überraschung fühlte er selbst sich ziemlich ruhig.
    Dann lächelte Quantrell, und der alte Ausdruck des Selbstvertrauens erschien wieder auf seinem Gesicht. »Gut, ich mache mit.«
    Aber Rat stellte das Unternehmen in Frage, als Alan in sein Quartier zurückkehrte, um ihn zu holen.
    »Das meinst du doch sicher nicht ernst, Alan«, sagte der Kleine. »Willst du wirklich in die Terranerstadt gehen?«
    Alan nickte und winkte Rat, er solle seinen üblichen Platz einnehmen. »Du glaubst mir nicht, Rat?« fragte er mit gespieltem Vorwurf in der Stimme. »Wenn ich sage, ich will dies oder jenes tun, dann geschieht es auch.« Er ließ den Magnetverschluß seiner Jacke zuschnappen und knipste die Leuchtbogen aus. »Außerdem kannst du natürlich hierbleiben, wenn dir das lieber ist.«
    »Ach, laß das doch«, antwortete Rat. »Du weißt, daß ich mitkomme.« Mit einem Satz war er auf Alans Schulter, wo er sich festklammerte.
    Kevin Quantrell wartete schon, als Alan das Gebäude verließ. »Eine Frage noch, Alan«, sagte Rat.
    »Ja?«
    »Ganz ehrlich, Alan. Kommst du zurück, oder machst du’s so wie dein Bruder Steve?«
    »Du solltest mich doch wirklich besser kennen, Rat. Ich habe Gründe, hinüberzugehen, aber es sind nicht Steves Gründe.«
    »Hoffentlich«, zwitscherte Rat.
    Quantrell kam ihnen entgegen, aber Alan hatte den Eindruck, daß sein breites Grinsen nicht sehr überzeugend war.
    Er sah ein wenig nervös drein. Alan hätte gerne gewußt, ob er ebenso aussah.
    »Alles in Ordnung?« fragte Quantrell.
    »Klar. Gehen wir.«
    Alan sah sich um, ob jemand, den er kannte, ihn beobachtete. Es war aber niemand zu sehen. Quantrell ging voraus, und Alan folgte ihm. »Ich hoffe«, sagte Alan, »du weißt, wohin wir gehen müssen. Ich habe nämlich keine Ahnung.«
    Kevin deutete die lange, gewundene Straße entlang. »Wir gehen bis zum Ende dieser Straße, dann nach rechts in den Carhill Boulevard, und von dort aus folgen wir der breiten Straße, die direkt zur Brücke führt. Die Terranerstadt liegt genau auf der anderen Seite des

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