Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
kämpfen, und jetzt, wo er im Begriff war, seine besten Jahre zu beenden, wo das Alter allmählich einsetzte, lag schließlich der Sieg vor ihm.
Irgendwie schien ihm das angemessen, richtig, wie das Ende einer gut erzählten Geschichte, wo sich alle Teile zusammenfügten.
Ja, entschied er für sich, die Jahre der Strapazen hatten sich gelohnt. Die Schlacht gehörte ihm. In diesem Augenblick kreuzte die Todbringer durch die Überreste der menschlichen Flotte, unterstützte die kleineren Schiffe und erteilte gelegentlich einem waidwund geschlagenen Feind den Gnadenstoß. Dies war der ideale Zeitpunkt, durch das Schiff zu gehen und der Mannschaft zu gratulieren.
Der Sektormarschall schnallte sich los, stand auf und ging zur Luke. In dem Augenblick übernahm eine machtvolle, aber unsichtbare Kraft die Kontrolle über seinen Körper und ließ ihn erstarren. Er wusste es nicht … aber die Marines hatten zugeschlagen.
Die Schlacht begann in der Finsternis, gespenstisch grüne Kleckse tauchten auf Nachtsichtbrillen auf, Computer schickten Schusskoordinaten in vorprogrammierte Gehirne, Waffen schalteten auf Bereitschaft, und Finger legten sich um Abzüge.
Viele, vielleicht die meisten Offiziere wären damit zufrieden gewesen, sich hinter ihren Schutzwällen niederzukauern und darauf zu warten, dass der Feind angriff, aber Booly ging hinaus, zog den Hudathanern entgegen. Dafür hatte er eine Vielzahl von Gründen, nicht zuletzt den, dass das hudathanische Bombardement ein Loch in den nördlichsten Abschnitt des Minenfelds geschlagen hatte und dem Feind damit Zugang zum inneren Zaun ermöglicht hatte. Natürlich hätte man auch selbstlenkende Krabbenminen und computergesteuerte automatische Waffen einsetzen können, um die Lücke wenigstens teilweise zu schließen. Nein, der wirkliche Grund, weshalb Booly seine Kompanie nach draußen führte, war, dass er glaubte, gewinnen zu können. Und warum auch nicht? Seine Leute kannten das Terrain besser als der Feind, waren den endlosen Wechsel zwischen Tageslicht und Dunkelheit gewöhnt und gut ausgebildet. Also lohnte es den Versuch.
Die mit Flügeln ausgestatteten Cyborgs waren eine Überraschung gewesen, aber keineswegs eine katastrophale, schließlich gaben sie hervorragende Ziele ab, besonders nachdem sie auf dem ebenen Gelände am Nordende des Tals gelandet waren, wo sie sich dicht zusammendrängten.
Booly lächelte grimmig, als Explosionen die Nacht taghell erleuchteten und die Einschläge von 155-mm-Artilleriegranaten durch die feindlichen Linien wanderten. Der Legionär überlegte, ob er Angst haben müsse, entschied dann aber, dass er dafür keine Zeit hatte. Es gab viel zu viel zu tun. Zunächst einmal galt es, die Überreste des Minenfeldes zeitweise zu deaktivieren, damit er und seine Kompanie passieren konnten. Draußen angelangt sandte er einen zweiten Befehl, worauf die Minen wieder aktiviert wurden.
Alle Trooper IIs waren so ausgerüstet, dass sie einen Bio auf dem Rücken tragen konnten, und Booly ritt einen Trooper II, der auf dem Namen Sensenmann bestand und sichtlich Spaß an seiner Aufgabe hatte. Das war nicht typisch, aber auch nicht ungewöhnlich, da es schon immer Männer und Frauen gegeben hatte, die am Kampf und seiner Quintessenz, Leben und Tod, Spaß hatten.
Geröll knirschte unter Sensenmanns stählernen Sohlen, als der Cyborg Booly ins Gefecht trug. Wärme strahlte vom Rücken des Cyborgs ab und erwärmte die Brust des Legionärs. Er stellte fest, dass sein Mund völlig ausgetrocknet war, seine Knie waren wie Gummi, und er verspürte plötzlich starken Harndrang. Er musste etwas tun, brauchte etwas, um seine Gedanken von der ganz realen Möglichkeit seines eigenen Todes abzulenken, und deshalb stöpselte er sich in das wesentlich leistungsfähigere Komm-Systems des T-II und stellte erfreut fest, dass es keinerlei unerlaubten Funkverkehr gab. Funkdisziplin war wichtig, ganz besonders jetzt. Einer der SAM-Werfer war bei dem orbitalen Bombardement zerstört worden, aber drei hatten überlebt. Sie schwenkten jetzt nach Osten, konzentrierten sich auf ein Ziel und feuerten gleichzeitig. Er hörte das Zischen der verdrängten Luft und dann ein Brüllen, als zwölf Raketen davonjagten. Der Legionär widerstand der Versuchung hinzusehen und dabei seine Nachtsicht zu opfern. Booly segnete den Artilleriebeschuss, der über seinem Kopf dahinzog, und sah voll Angst dem Augenblick entgegen, wenn er aufhören würde.
Raksala-Ba verwünschte den
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