Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
bedienen konnten. Chrobuck teilte ihre Leute daher mit Handsignalen in drei etwa gleich große Gruppen auf und schickte sie zum Werfer zwei. Sie selbst übernahm die Führung der ersten Gruppe und hatte binnen Sekunden Feindberührung.
Vier Hudathaner tauchten hinter einem Sensorgehäuse auf und eröffneten das Feuer. Ihre Kugeln pfiffen an Chrobuck vorbei. Je länger sie die Menschen aufhielten, umso mehr Zeit würde das Sprengteam haben, seine Arbeit zu erledigen. Chrobuck feuerte aus der Hüfte und sah einen Hudathaner zusammensinken. Ein Legionär schrie, griff sich ans Knie und stürzte.
Jetzt tauchte die zweite Gruppe auf und eröffnete das Feuer. Die Hudathaner taumelten unter dem Kugelhagel. Sie kippten nach hinten um und landeten in dem Bombenkrater hinter ihnen. Aber andere nahmen ihre Plätze ein, und Chrobuck spürte die Kugeln gegen ihre Panzerung prallen. Sie stürzte, arbeitete sich wieder hoch und taumelte nach vorne. Sie erinnerte sich an Jericho, erinnerte sich, was für ein Gefühl es war, wenn man starb, und schrie in ihr Mikrofon. Die anderen hörten es, stimmten in den Urschrei ein und folgten ihr.
Viele der Menschen taumelten unter dem Aufprall des massierten feindlichen Feuers, viele starben, aber ein paar schafften es bis an den Kraterrand und feuerten auf die Hudathaner im Kraterloch.
Das war etwas, was nur eine Hand voll Veteranen aus eigener Erfahrung kannten: ein Infanterieangriff aus der Nähe und feindliche Truppen, die sich nicht aufhalten ließen. Die Hudathaner taumelten unter der Wucht des Angriffs, dann zerbrach ihre Linie und sie rannten weg. Sie kamen nicht weit. Die Legionäre kannten keine Gnade für einen Feind, der ganze Planeten sterilisiert hatte. Sie feuerten, bis sämtliche feindlichen Soldaten tot waren. Chrobuck hatte gerade ein leeres Magazin ausgestoßen und war dabei, es zu ersetzen, als sie eine Explosion umwarf. Werfer zwei war dahin.
Sektormarschall Poseen-Ka bäumte sich gegen die unsichtbaren Fesseln auf. Sie hielten ihn jetzt schon eine kleine Ewigkeit lang gefangen … zwei Stunden? Drei? Eine Ewigkeit, in der er hatte zusehen müssen, wie der Verlauf der Schlacht sich vor seinen Augen veränderte, denn diese geheimnisvolle, unsichtbare Macht hatte nur seine Mannschaft bewegungsunfähig gemacht, die KI des Schiffes und der Holotank funktionierten weiter.
Nach der Überraschung, die die Menschen den Hudathanern bereitet und mit der sie ein Drittel deren Flotte außer Gefecht gesetzt hatten, hatten sie genauso gehandelt wie Poseen-Ka das getan hätte. Sie hatten die nicht betroffenen Schiffe massiert angegriffen. Und trotz der vorher erlittenen Verluste hatten die Streitkräfte der Konföderation sich dem, was von den Einheiten des Sektormarschalls übrig geblieben war, mehr als ebenbürtig erwiesen. Langsam aber sicher hatten die Menschen seine Träger seziert und seine Kreuzer kauterisiert, bis der gefangen gehaltene Teil der hudathanischen Navy größer war als der noch freie Teil, was sie teilweise sogar Poseen-Kas eigenen Untergebenen zu verdanken hatten, die aus Angst, einen Fehler zu machen, überhaupt nichts taten.
Und die ganze Zeit kämpfte Poseen-Ka gegen die Macht an, die ihn festhielt, konzentrierte seine ganze Willenskraft darauf, sich loszureißen, und spürte eine Folge winziger, kaum wahrnehmbarer Lockerungen. Lockerungen, die er kontinuierlich erweitert hatte, bis er seine Arme und Beine wenigstens teilweise wieder bewegen konnte.
Zuerst war der Hudathaner völlig verblüfft gewesen, entsetzt über eine neue Waffe der Konföderation, bis ihm allmählich die Wahrheit gedämmert hatte. Damals, im ersten Krieg, als seine Flotte über das Imperium der Menschen hinweggefegt war, hatte er über einem Planeten Station gemacht, der ganz von Wasser bedeckt und von Geschöpfen bewohnt war, die ihr Bewusstsein dazu eingesetzt hatten, ein Raumschiff in niedrigem Orbit in ihre Gewalt zu bringen.
General Norwood war damals seine Gefangene gewesen und hatte sich bereit erklärt, als eine Art Unterhändlerin für ihn zu fungieren. Und er, Narr, der er war, hatte diese vernunftbegabten Meeresbewohner verschont, weil er gedacht hatte, man könne sie später töten, nachdem die Akademie der Gelehrten sie studiert hatte. Aber wie all die Akte der Barmherzigkeit, denen er sich im Laufe der Jahre hingegeben hatte, war auch dies ein Fehler gewesen. Irgendein kluger, findiger Kopf hatte sich an diese Geschöpfe erinnert, ihr Potenzial erkannt und sie
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