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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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führte gerne Listen und hatte sich zum Sieger in nicht weniger als drei hitzigen Auseinandersetzungen erklärt.
    Eine Stunde war verstrichen, als Kadien auf die Uhr sah, sich seinem Gefolgsmann zur Rechten zuwandte und sagte: »Also, altes Haus, die Nacht ist jung und andere, reizvollere Vergnügungen erwarten uns. Will jemand mitmachen?«
    Zu seiner Überraschung musste Booly erkennen, dass die Frage ihm galt. Er musterte Kadien und suchte in seinen Zügen nach dem üblichen Ausdruck der Verachtung, den er für ihn reserviert hatte, fand aber nichts. War das ein Friedensangebot? Ein Versuch, die vielen seiner Rasse geltenden unfreundlichen Bemerkungen und all die Quälereien der letzten sechs Jahre vergessen zu machen? Er lächelte und wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass es wie ein albernes Grinsen wirkte. »Aber sicher … woran hast du denn gedacht?«
    Riley signalisierte mit der Andeutung eines Kopfschüttelns ein »Nein«, Harris blickte unentschlossen, und Lopez zeigte keinerlei Ausdruck.
    Kadien blickte ostentativ in die Runde, wie um sich zu vergewissern, dass niemand ihn hören konnte. »Hat jemand schon mal von einem Nachtclub gehört, der sich ›Der Sündenpfuhl‹ nennt? Nein? Also, Freunde von mir behaupten, dass die dort eine Bühnenshow haben, bei der einem die Haare auf der Brust wachsen. Ups! Entschuldigung, Booly, ich hab da nicht an dich gedacht.«
    Booly war sich nicht sicher, ob Kadien sich über ihn lustig machte oder ob ihm wirklich nur ein faux pas unterlaufen war, lächelte und wischte die Bemerkung mit einer Handbewegung weg. Kadien ließ den Blick erneut in die Runde schweifen. »Also, wie wär’s? Wollt ihr etwas Ordentliches erleben? Oder hier im Blanc rumhocken und wichsen? Harris natürlich ausgenommen, die ja dafür nicht infrage kommt, aber das gern täte, wenn sie könnte. Stimmt’s, Harris?«
    Harris und Lopez verzichteten, aber Riley machte sich Sorgen um Boolys Sicherheit und erklärte daher, dass er mitkommen würde. Wenige Augenblicke später zwängten sich alle fünf in ein Robo-Taxi. Jemand hatte auf den Boden gekotzt, und obwohl ein Roboter vor zwei Stunden sauber gemacht hatte, war der Geruch geblieben. Kadien erteilte die Anweisung, »Bring uns zum Sündenpfuhl … und ein bisschen dalli, wenn ich bitten darf.«
    Der Bordcomputer analysierte seine Worte, reagierte auf diejenigen, die mit seiner Programmierung kompatibel waren, und tat den Rest ab. Booly starrte zum Fenster hinaus, als das Fahrzeug sich ruckartig in Bewegung setzte, wirtschaftliche Höchstgeschwindigkeit erreichte und Kurs nach Süden nahm, in Richtung Mexiko, das Land, in dem Danjou und seine Männer in dem winzigen Dorf Camerone ihre viel besungene Schlacht geschlagen hatten.
    Die heruntergekommene Umgebung wich bald echten Slums, als das Taxi sie tief in die berüchtigte entmilitarisierte Zone beförderte, zu der offiziell allen Militärpersonen einschließlich frisch gebackener Lieutenants der Zugang untersagt war. Leere Fensterhöhlen starrten sie wie geblendete Augen an, Türen schlugen im Wind, und zertrümmerte Straßenlaternen standen an jeder Ecke Wache.
    Hie und da waren beleuchtete Rechtecke zu sehen. Waren das Hinweise auf Wohnstätten von Unverbesserlichen, die dort lebten? Oder waren das Köder, die räuberisches Gesindel für seinesgleichen ausgelegt hatte? Booly schauderte und spürte, wie seine Gedanken allmählich wieder klarer wurden. Riley saß ihm gegenüber. Ihre Knie berührten sich. Riley wirkte besorgt. Auch in Boolys Bewusstsein regten sich jetzt Zweifel. War diese Fahrt wirklich das, was sie zu sein schien? Ein Friedensangebot seitens Kadien und seiner Freunde? Oder irgendeine Boshaftigkeit? Kadien schien Boolys Zweifel zu spüren und lächelte beruhigend. »Wir sind fast da, Kumpel – hoffentlich magst du nackte Frauen. In der Kneipe soll es von ihnen wimmeln.«
    Booly nickte, wie er hoffte begeistert, und wurde gegen die Tür geworfen, als das Navigationssystem des Robo-Taxis die Zufahrt verpasste, sodass dieses eine Spur zu spät abbog. Das Taxi polterte über eine Anordnung bösartig aussehender rotierender Stacheln und kam auf einem halb gefüllten Parkplatz zum Stillstand. Sie fanden sich von einer verblüffenden Mischung auf Hochglanz polierter Limousinen, durchschnittlicher Familienkutschen und Eigenbau-Panzerfahrzeugen umgeben.
    Kadien bezahlte das Fahrgeld, und ein Mann, der eine Henkerkapuze und ein Cape trug, öffnete die Tür. Die Legionäre schoben

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