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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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alte Tradition, die ihren Ursprung in einer anderen Armee hatte und die die erste Abschlussklasse übernommen hatte. Der Corporal lächelte, salutierte noch einmal und vollzog dann eine perfekte Kehrtwendung.
    Ob der Corporal zufällig vorbeigekommen war oder es so eingerichtet hatte, dass er gleichzeitig mit der Flut frisch gebackener Lieutenants eintraf, würde Booly wohl nie erfahren, aber jedenfalls sah er eine ungewöhnlich große Zahl von Mannschaftsdienstgraden, die alle wie verrückt salutierten. Er lachte, winkte Tom Riley in der Ferne zu, wartete, bis seine Eltern eingestiegen waren, und nahm dann ihnen gegenüber Platz. In der Limousine war es dunkel, und es roch nach Leder.
    Eine Glasscheibe trennte sie vom Fahrerabteil. Booly hatte einen Naa-Krieger namens Messerschmied Leichttöter am Steuer gesehen und erinnerte sich daran, dass sein Vater in seiner Person die Position eines Häuptlings der Häuptlinge und eines Botschafters in der Konföderation vereinte. Beide Positionen, die teils erblich waren und teils auf einem demokratischen Konsens basierten, waren dem älteren Booly zugesprochen worden, als Wegfern Hartmann, der Vater von Windsüß, in der Schlacht gefallen war – einer Schlacht, in der die Naa gemeinsam mit der Legion gegen die Hudatha gekämpft hatten. Booly sen. hatte dieses Bündnis dazu benutzt, einige Übereinkünfte zu schließen, darunter die formelle Anerkennung der Naa-Rasse und das Recht von Naa-Kriegern in die Legion einzutreten, wenn sie das wünschten.
    Aber Politik war immer noch ein gefährliches Geschäft, ähnlich den Zuständen während der Herrschaft des Imperators, und das bedeutete eine erschreckende Zahl politischer Attentate und damit auch entsprechende Vorkehrungen, um solche Attentate zu vermeiden. Und deshalb war Leichttöter, ein loyales Mitglied des Stammes von Windsüß, ein ebenso hoch qualifizierter Leibwächter wie Fahrer. Die Limousine kippte leicht ab und löste sich vom Randstein. Booly sen. lächelte. »Du bist so still, Junge.«
    Booly zuckte die Achseln. »Ich denke nach. Wo geht es hin?«
    »Mittagessen am Strand, und nachher was immer du dir wünschst.«
    Seine Mutter trug ein orientalisch geschnittenes, eng anliegendes Kleid mit hohem Kragen, wie es im Augenblick bei menschlichen Frauen sehr populär war. Es war nachtschwarz und sah auf ihrem hellgrauen Pelz wunderschön aus. Aus ihrer Stimme klang Hoffnung. »Heute Abend ist ein Empfang … dein Vater und ich sind eingeladen … möchtest du mitkommen?«
    Booly hatte vor diesem Augenblick Angst gehabt und wollte gerade zu einer sorgfältig vorbereiteten Rede ansetzen, als sein Vater ihm zu Hilfe kam. »Wir hätten dich gern dabei, Junge, aber fairerweise muss ich dich warnen, dass es ziemlich langweilig werden wird. Vielleicht hast du ja auch etwas anderes vor …«
    Der junge Mann lächelte dankbar. »Vielen Dank, aber Riley hat mich zum Abendessen eingeladen, und es dauert vielleicht ziemlich lange, bis ich ihn wieder sehe. Wer weiß, wo die uns hinschicken.«
    Windsüß wusste, was da vorging, und war machtlos. Ihr Sohn war jetzt ein Krieger und ihrem Zugriff entzogen. Ihre Stirn runzelte sich nur leicht. »Du wirst doch vorsichtig sein? Solche Feiern geraten manchmal außer Kontrolle.«
    Bill Booly jun. griff nach ihrer Hand. »Keine Sorge, Mutter. Tom und ich sind grundanständige junge Männer. Wir werden zu Abend essen, ein paar Gläser Bier trinken und früh zu Bett gehen.«
    Windsüß nickte nur, aber die Zweifel wollten sie nicht loslassen.
     
    Das Kepi Blanc lag in einem ziemlich heruntergekommenen Viertel im Süden des Raumhafens von San Diego. Das Lokal existierte seit über hundert Jahren und wurde ausschließlich von Legionären frequentiert. Es war aus gebrannten Lehmziegeln gebaut und wirkte mit seinem zinnenartigen Dach wie ein algerisches Fort aus dem neunzehnten Jahrhundert. Eine Anzahl von unten angestrahlter Palmen umgab das Gebäude und trug zu dem angestrebten Wüstenambiente bei.
    Booly hatte etwa die halbe Strecke zum Eingang zurückgelegt, als die Tür aufging und drei Legionäre herausgestolpert kamen. Sie taumelten, sahen Booly und machten schlampige Ehrenbezeigungen. Booly grinste, erwiderte den Gruß und betrat das Restaurant. Rauchschwaden schlugen ihm entgegen, Musik dröhnte, und im Hintergrund brach gerade eine Prügelei aus. Die Rausschmeißer griffen ein, und kurz darauf herrschte wieder Ordnung.
    Das Lokal war zum Bersten gefüllt, und Booly war noch damit

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