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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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sich ins Freie, versuchten sich zu orientieren und gingen dann auf ein niedriges Gebäude zu. Es war unbeleuchtet, und da war auch keine Tafel zu sehen, die Rückschlüsse darauf zuließ, worum es sich handelte. Man wusste entweder Bescheid oder eben nicht.
    Ein Sensenmann im langen, schwarzen Gewand mit einer offensichtlich rasiermesserscharfen Sense öffnete die Tür. Kadien ging voraus, und die restlichen Offiziere folgten ihm. Der Flur war wie ein Tunnel gestaltet, oder besser wie ein Schlund, denn die Wände sahen aus und fühlten sich an wie menschliches Gewebe.
    Booly hatte grelles Licht und dröhnende Musik erwartet. Doch da war nichts dergleichen. Das wenige Licht kam von Kerzen, die in Wandleuchtern steckten; ihre gelben Flammen flackerten, weil da offenbar irgendwo ein mechanisch erzeugter Luftstrom war. Die Kerzen waren parfümiert; es roch wie der Atem einer Frau, und dazu war ein langes, tiefes Stöhnen zu hören. Das Ganze wirkte eindeutig erotisch, und Kadien grinste. »Interessant, findet ihr nicht auch? Wollen wir ein Stück weiter in die alte Speiseröhre eindringen?« Kadien ging voran, und die anderen folgten ihm.
    Riley tippte Booly am Arm an. »Wenn das der Eingang ist, würde mich interessieren, wie die Hintertür aussieht?«
    Booly lachte und fühlte sich ein wenig besser, obwohl er Zweifel hatte, dass das, was sie hier taten, klug war. Die Reise in die entmilitarisierte Zone war ein Abenteuer, so viel stand fest, und würde Stoff für eine grandiose Story liefern. Immer vorausgesetzt, dass er das Abenteuer überlebte.
    Wieder fegte ein Schwall parfümierter Luft durch den Tunnel über sie hinweg. Ein sinnliches Stöhnen, das unartikulierte Sehnsüchte ahnen ließ, schloss sich an und verstummte dann wieder. Eine wie Fleisch aussehende Verengung des Tunnels schob sich auseinander, und eine Frau begrüßte sie. Sie trug einen knappen ledernen Harnisch und war sonst, abgesehen von den bis zu den Oberschenkeln reichenden Stiefeln nackt. Booly war alles andere als prüde und schon lange keine Jungfrau mehr, aber so etwas hatte er noch nie gesehen. Er schluckte und spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Die Frau hatte eine tiefe, kehlige Stimme. »Guten Abend, Gentlemen, willkommen im Sündenpfuhl. Möchten Sie, dass ich Sie in eines unserer Separées bringe? Oder ziehen Sie Plätze im großen Saal vor?«
    Kadien streckte die Hand aus und begrapschte eine der Brüste der Frau. Sie machte keine Anstalten, ihn daran zu hindern, aber ihre Stimme klang hart wie Stahl. »Alles hat seinen Preis, Lieutenant, und der meine ist wesentlich höher, als Sie sich leisten können.«
    Kadien zog gespielt verängstigt die Hand weg und schnitt eine Grimasse, aber wer hier gewonnen hatte, war nicht zu übersehen. Booly war erfreut, ließ sich aber nichts anmerken.
    Die Frau drehte sich um und führte sie eine Art Wendeltreppe hinunter. Der »große Saal« war ein kreisförmiger Raum, der einen mit einer dunklen, öligen Flüssigkeit gefüllten Pool umgab. Blasen stiegen an die Oberfläche, platzten dort und verströmten einen an Moschus erinnernden Geruch. Die Legionäre waren gerade im Begriff, sich rings um den Pool niederzulassen, als von der anderen Seite des Raums eine laute, unfreundliche Stimme zu hören war. »Jetzt seht euch an, was wir hier haben, Jungs, ein paar nagelneue Pickelköpfe, die ihre Lieblingskatze spazieren führen.«
    Booly wusste sofort, wer mit Katze gemeint war, und drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Dort waren sechs Marines, alle junge Offiziere wie sie und alle sehr, sehr betrunken. Einer stand, und sein Gesicht war vom vielen Alkohol gerötet. Er wies mit dem Finger auf Booly. »Was zum Teufel ist das denn für ein Ding? Ein Legionär oder ein Laborversuch?«
    In Booly stieg die Wut auf, und er hatte bereits die ersten beiden Schritte nach vorn getan, als Riley ihn packte und zugleich neben dem Marine ein Rausschmeißer auftauchte. Ein paar Worte wurden gewechselt, worauf der Marine die Achseln zuckte und sich auf seinen Sessel fallen ließ. Jetzt wurde es dunkler, und Booly ließ sich von Riley zu einem Sessel führen. Er sah Kadien an, entdeckte ein boshaftes Grinsen und wusste, dass das alles ein abgekartetes Spiel war. Nicht dass der andere Offizier mit den Marines unter einer Decke steckte, aber er hatte Booly in den Nachtclub eingeladen, weil er wusste, dass so etwas passieren würde.
    Booly hatte gerade Platz genommen und diese neue Erkenntnis

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