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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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einer Art Podest stand, sodass er auf seine Besucher herunterblicken konnte. »Beklagt? Über mich?«
    »Natürlich über Sie!«, antwortete Conklin gereizt. »Weshalb sollte ich Sie zu mir rufen, wenn es nicht um eine Klage über Sie ginge?«
    Chien-Chu zuckte unschuldig die Achseln. »Um mich tanzen zu lassen?«
    Conklins Gesicht rötete sich. Er deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Chien-Chus Brust. »Hören Sie, Mister, Sie haben den roten Schalter umgelegt, und das hat diese Firma fünfunddreißigtausend Credits gekostet! Wenn es auf dieser Welt auch nur einen Funken Gerechtigkeit gäbe, würde ich die von Ihrem Lohn abziehen!«
    Überall im Produktionsbereich waren rote Griffe verteilt, die dazu dienten, eine atembare Atmosphäre herzustellen, falls ein Anzug undicht wurde oder ein ähnlicher Notfall eintrat. Chien-Chu hatte vor zwei Tagen an einem der Handgriffe gezogen, als ein rot glühender Metallbrocken vom Gerüst gefallen und auf dem Rücken einer Arbeiterin gelandet war. Sie hatte aufgeschrien, als das Metall ein Loch durch ihren Panzer gebrannt hatte. Der Cyborg hatte einen der Handgriffe gepackt und daran gezogen. Chien-Chu musterte Conklin mit angeekelter Miene. »Yeah, Sie könnten es mir vom Lohn abziehen oder mir dafür danken, dass ich Risa das Leben gerettet habe.«
    Conklins Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen zusammengezogen. »Wenn Sie das getan hätten, würde ich das auch. Aber bei genauer Untersuchung hat sich gezeigt, dass das Metall zwar die erste Anzugschicht durchdrungen hat, dass aber die zweite Schicht intakt geblieben ist, und das hätte völlig für einen normalen Abgang ausgereicht.«
    »Und wie sollte ich oder sonst jemand das erkennen?«, fragte Chien-Chu mit gleichmäßiger Stimme.
    »Indem Sie sich verdammt noch mal die Zeit nehmen hinzusehen! «, erregte sich Conklin. »Und den Griff nur bei echter Gefahr ziehen!«
    »Womit keine Zeit bliebe, um sie zu retten«, sagte Chien-Chu, immer noch ganz ruhig, »außerdem widerspräche das den Sicherheitsvorschriften. Vorschriften, für deren Einhaltung Sie bezahlt werden … und deshalb haben Sie auch Angst davor, mich zu feuern.«
    Conklin sprang auf und wies auf die Tür. »Verschwinden Sie aus meinem Büro!«
    Chien-Chu befahl seinem Körper aufzustehen, und er gehorchte. »Und was für ein hübsches Büro das doch ist. Sagen Sie, weiß man in der Zentrale darüber Bescheid?«
    Conklin versuchte darauf zu antworten, war aber so wütend, dass er sich verhaspelte. »Büro! Hinaus! Jetzt gleich!«
    Chien-Chu nickte und verließ das Büro gemessenen Schritts. Die schöne Androidin wünschte dem Cyborg einen angenehmen Tag, nahm einen Funkruf zur Kenntnis und fragte sich, wie hart Conklin sie schlagen würde. Wie alle Roboter der oberen Stufen verfügte sie über Feedback-Sensoren, die so etwas wie menschlichen Schmerz empfanden, und deshalb freute sie sich keineswegs auf das, was ihr bevorstand. Aber ihre Programmierung war stärker als das geringe Maß an freiem Willen, das sie besaß, und deshalb war es ohne Belang, was ihr angenehm war und was nicht. Die Androidin eilte in Conklins Büro, schloss die Tür und zog sich aus. Aus Gründen, die ihr ein Rätsel blieben, machte es Conklin Spaß, sie zu schlagen, während er mit ihr Sex hatte. Sie beugte sich über den Schreibtisch und wartete darauf, dass er es hinter sich brachte.
    Chien-Chu verließ den Lift auf seinem Stockwerk, trat zu einem öffentlichen Komm und tastete ein paar Ziffern ein. Nola war inzwischen aufgestanden und so vergnügt, wie sie das immer war. Ihr Gesicht zeigte Falten, war aber immer noch schön. Chien-Chu erkundigte sich nach ihrer Gesundheit, hörte sich ihre üblichen Klagen über kleinere Beschwerden an und ließ sich berichten, was sie für den Tag vorhatte. Dann, als jener Teil ihres Gesprächs seinen erfreulichen aber vorhersehbaren Verlauf genommen hatte, berichtete er ihr von Conklin. Sie pflichtete seiner Empfehlung bei und versprach, noch im Laufe der nächsten Stunde zu handeln.
    Vergnügt und mit sich sehr zufrieden kehrte Chien-Chu in den Umkleideraum zurück, griff sich eine Schutzweste, einen Helm mit Gesichtsschild, einen Werkzeuggürtel und ein Paar Handschuhe. Als er auf die Schleuse zuging, war er noch damit beschäftigt, sich die Handschuhe überzustreifen. Alle anderen waren schon vor einer halben Stunde durchgegangen, und deshalb hatte der Industrielle den luftdichten Raum mit Ausnahme eines ziemlich schweigsamen Robo-Karren

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