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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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einen freien Platz, den er gleich darauf einer Frau und zwei Kindern überließ. Ihm blieb nicht verborgen, dass sie wusste, was er war, damit aber nicht einverstanden schien. Sie akzeptierte den freien Platz, als stünde er ihr zu, und gab sich alle Mühe, von diesem Augenblick an jeglichen Blickkontakt zu vermeiden.
    Der Zug hielt zweimal an, ehe er auf Plattform 47-Ost eintraf. Die Haltestelle war für Orion Inc. eingerichtet worden, ein erfolgreiches Raumfahrtunternehmen in der großen Gruppe von Firmen, die Chien-Chu Enterprises gehörten.
    Der Industrielle arbeitete jetzt seit zwei Monaten bei Orion, so wie er seit seinem von den Medien überall gemeldeten Tod in anderen Firmen seines Konzerns gearbeitet hatte, sammelte dort Erkenntnisse, machte sich ein Bild von den Abläufen und übermittelte die daraus erwachsenden Informationen über Nola an den kleinen Kader von Managern, die sein Imperium führten. Dabei musste er nicht selten über Madam Chien-Chus unerwartete geschäftliche Fähigkeiten staunen. Das alles war recht heimtückisch, aber in Anbetracht seiner gegenwärtigen Pflichten machte es großen Spaß.
    Arbeiter strömten aus dem Zug. Einige davon kannten ihn und begrüßten ihn lautstark. »Hey, Jim! Wie geht’s denn? Wir sehen uns dann später am Fließband …«
    Chien-Chu erwiderte die Grüße, ließ sich mit näher Bekannten auf ein freundliches Wortgeplänkel ein und wurde von der Rolltreppe nach oben in die Umkleideräume getragen. Auf dem Flachbildschirm vor Spind Nr. 1157 fand sich eine Nachricht für ihn. »Jim James … bitte vor Beginn der Schicht in das Büro des Produktionsleiters kommen.«
    Chien-Chu seufzte, drückte den Bestätigungsknopf und gab seinen Kode ein. Die Tür klappte auf. Wieder der gefürchtete Mr. Conklin. Die beiden waren schon ein paarmal aneinander geraten und würden das auch weiterhin tun, solange der Produktionsleiter vernunftbegabte Arbeiter weiterhin so behandelte, wie er mit Androiden umging.
    Chien-Chu schlüpfte aus seinem konservativen Anzug, der ihm in ihrem Wohngebäude als Tarnung diente, und legte einen graublauen Overall und Sicherheitsstiefel an und band sich das blaue Tuch um den Kopf, mit dem er sein blondes Haar unter Kontrolle hielt. Ein drahtiger Schwarzer, dessen Unterarme mit winzigen Narben bedeckt waren, wo sich geschmolzene Metalltröpfchen den Weg durch seine Handschuhe gebrannt hatten, tippte Chien-Chu auf die Schulter.
    »Hey, Jimbo, was will denn dieser Scheißkerl Conklin von dir? Macht dir dieses Arschloch schon wieder Ärger?«
    Chien-Chu lächelte. »Du solltest keine so voreiligen Schlüsse ziehen, Kato. Vielleicht ist Conklin einfach nur von der Qualität meiner Arbeit begeistert und möchte sich bei mir für meine Leistung bedanken.«
    Kato besaß eine Menge weißer Zähne, die jetzt aufblitzten, als er lachte. »Genau, und Schweine können fliegen. Sag uns nur Bescheid, wenn Conklin sich danebenbenimmt. Bei uns herrscht viel Betrieb, und es kann immer zu Unfällen kommen.«
    Chien-Chu lächelte, nickte und war insgeheim beunruhigt. Die negativen Einflüsse einer Person wie Conklin auf die Produktivität waren schwer, wenn nicht unmöglich einzuschätzen, solange man die Person nicht ersetzt hatte. Und in Anbetracht der Tatsache, dass Probleme meistens ihre Ursache in den Abläufen und nicht in den Menschen haben, zögerte er, jemanden feuern zu lassen, ohne vorher gründliche Untersuchungen angestellt zu haben. Aber wenn ein Vorgesetzter so unbeliebt war, dass die Arbeiter offen darüber redeten, ihn umzubringen, musste man sich doch Gedanken machen.
    Chien-Chu begrüßte ein paar Kollegen, verließ dann den Umkleideraum und ging zu dem Aufzug, der ihn ins oberste Stockwerk tragen würde. Türen schoben sich flüsternd auseinander, warme Holzvertäfelung umgab ihn, sanfte Musik drang an seine Ohren – alles Dinge, die keinerlei Beitrag zur Effizienz der Fabrik lieferten oder das Leben für die Mehrzahl der Arbeiter angenehmer machten. Das ärgerte Chien-Chu, und eine ganze Phalanx von Feedback-Sensoren verriet ihm, dass sein Gesicht diese Tatsache registriert hatte.
    Die Türen öffneten sich, und der Industrielle trat in einen luxuriösen Empfangsraum. Eine Androidin der Klasse VII erhob sich hinter einer Mahagoniwand und lächelte. Sie hatte blondes Haar, das den Kopf wie ein Heiligenschein umgab, blaue Augen, rote Lippen und einen üppigen Körper. Es ging das Gerücht, dass sie darauf programmiert war, Conklin nicht nur

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