Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
geblieben war, auseinander zu setzen.
So wurden ein Cyborg namens Starke und zwei seiner Gefährten geweckt und zur Installation vorbereitet. In der ersten Phase der chemischen Konditionierung waren sie wach, hatten aber ohne die Vid-Cams und Sensoren ihrer Trooper-II-Körper keine Möglichkeit, die äußere Welt wahrzunehmen.
Starke hasste diese erste Phase aus einer Vielzahl von Gründen, nicht zuletzt wegen der Verletzbarkeit, der Klaustrophobie und der Schuldgefühle, die sie hervorrief. Da nichts ihn ablenken konnte, neigte die Vergangenheit dazu, den Legionär einzuhüllen, seinem Bewusstsein Bilder zu präsentieren, die er vergessen wollte, ihn zu zwingen, dieselbe schreckliche Episode immer wieder aufs Neue zu durchleben.
Er war Ingenieur auf dem Maglev-Zug gewesen, der zwischen New York und San Diego verkehrte. Ein guter Posten, ach was, ein verdammt guter Posten, der nicht viel mehr erforderte, als dass man einfach wach blieb, da ja schließlich die ganze Reise von Computern erledigt wurde. Ja, seine einzige Aufgabe hatte darin bestanden, als eine Art letzte Sicherung zu fungieren, für den Fall, dass die dreifach redundanten Systeme wirklich ausfielen.
In den ersten beiden Jahren hatte Starke seine Obliegenheiten ohne jeden Fehler erfüllt, hatte aus dem Steuerabteil nach draußen geblickt und gesehen, wie draußen dunkle Wildnis vorbeihuschte, die sich mit dem Blip, Blip, Blip der Lichter von Kleinstädten, den langen hellen Schmierern mittelgroßer Städte und dem grell erleuchteten Glanz riesiger Metroplexe abwechselte. Er hatte das Armaturenbrett beobachtet, das nie aufleuchtete, die Idiotenlichter, die ewig grün leuchteten, und den Komm-Schirm, auf dem endlos redundante Routinenachrichten vorbeiscrollten.
Dann hatte Linda ihn verlassen, und er hatte, wie er damals glaubte, kurzzeitigen Trost in den Armen von Chemikalien gefunden, wie man sie an Straßenecken kaufen kann. Die Beziehung war immer tiefer geworden, bis sie sein ganzes Gehalt aufzehrte und ihn todmüde machte. So müde, dass er sich gelegentlich im Steuerabteil ein kleines Nickerchen leistete, immer sorgfältig darauf bedacht, seinen batteriebetriebenen Wecker zu stellen und sich die am wenigsten gefährlichen Streckenabschnitte zum Schlafen auszuwählen.
Damit war er durchgekommen, bis zu der Nacht, in der die Götter, die das Universum lenkten, beschlossen hatten, ihn zu vernichten: ein elektrisches Feuer hatte das Leitsystem Nummer eins zerstört, Leitsystem Nummer zwei war aus nie geklärten Gründen ausgefallen, das Leitsystem Nummer drei, das sich in Omaha befand und den Zug von dort aus lenken konnte, war infolge eines örtlichen Energieausfalls nicht eingesprungen und die Batterien in seinem Wecker, die er schon hatte ersetzen wollen, hatten den Geist aufgegeben. Ja, die toten Batterien und die zuletzt darauf zurückzuführende Kollision hatten seinen Wecker, ihn und einhundertzweiundfünfzig Männer, Frauen und Kinder getötet.
Die meisten Passagiere waren so schwer verletzt, dass jede ärztliche Hilfe zu spät kam, aber immerhin hatte man dreiunddreißig Gehirne wieder beleben können. Starke war eines von ihnen gewesen.
Die Verhandlung hatte nicht einmal drei Stunden gedauert. Eine künstliche Intelligenz, bekannt unter der Bezeichnung JMS12.7, hatte ihn der fahrlässigen Tötung schuldig befunden, ihn zum Tode verurteilt und angeboten, ihn durch eine Folge von Berufungsverhandlungen zu führen. Er hatte abgelehnt. Aber dann, gerade als sie sich angeschickt hatten, sein Gehirn durch eine computersimulierte Version dessen zu jagen, was seine Passagiere empfunden hatten, etwas, das mit seinem eigenen, sehr realen Tod enden würde, hatten sie ihm die Möglichkeit eines Lebens als Cyborg angeboten. Aus Schwäche und Angst vor dem Unbekannten hatte Starke akzeptiert. Eine Entscheidung, die er immer noch bedauerte, aber die zu korrigieren sein Mut nicht ausreichte.
»Hey, Starke … aufstehen, Kumpel. Du hast Gesellschaft.« Die »Stimme«, die wie ein Messer durch die Gedanken des Cyborg schnitt, gehörte CPO Huber – einem ganz besonderen Arschloch. Starke setzte zu einer ausgesucht unfreundlichen Erwiderung an, hielt aber inne, als eine andere, unbekannte »Stimme« in sein Bewusstsein drang.
»Legionär Starke? Ich bin Lieutenant Booly. Wie fühlen Sie sich?«
Starke verspürte eine Vielzahl von Empfindungen, darunter Überraschung, Verblüffung, Ärger und Freude. Die Antwort war automatisch. »Yes, Sir. Scheußlich,
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