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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Habitats äußerst gefährlich, deshalb hatte man die Borgs mit zwei auf den Armen montierten Energiekanonen anstelle nur einer ausgerüstet. Ihre Ellbogen schoben sich vor, und ihre Unterarme gingen in die Senkrechte.
    Chien-Chu begriff, dass man ihn mit der Trooper II-Version eines militärischen Begrüßungszeremoniells geehrt hatte, und nickte zurück. Alle wussten offenbar, wer er war. So viel zu seiner sorgfältig aufgebauten Tarnung.
    Die Friendship war ebenso wie die Konföderation selbst Gegenstand einer Vielzahl von Kompromissen gewesen. Die Anzeichen dafür waren in der großen, makellos sauberen Schleuse nicht zu übersehen. Anstelle der animierten Holokunst, die Menschen vermutlich für die Schottenwände gewählt hätten, oder der von Dwellern bevorzugten vielfarbigen Gaswirbeln hatte eine zahlenmäßig kleine, aber einflussreiche Rasse, die man die Turr nannte, die Gesetzgebung über die Exportsteuer auf Schwermetalle unterstützt und als Gegenleistung dafür das Infrarot-Diorama bekommen, das alle vier Wände bedeckte. Da nur die Turr, speziell ausgestattete Cyborgs wie Chien-Chu und gewisse Robotertypen das im ständigen Wechsel begriffene Panorama aus blaugrünen Flecken sehen konnten, war damit der Ehre der Turr Genüge getan. Das und eine große Zahl ähnlicher Episoden waren die Hauptgründe dafür, weshalb Chien-Chu sich sobald wie möglich aus der Politik verabschiedet hatte.
    Die Luke öffnete sich, und sie sahen sich einer ramanthianischen Tri-Person gegenüber. Ihre Raumanzüge, ihr Gepäck und ihr Proviant lagen auf einem schwer überladenen Robo-Schweber. Alle drei Aliens trugen identische schwarze Kapuzen, die ihre insektoid aussehenden Gesichter großteils verdeckten. Sie tippten sich mit ihren Scheren an die Stechrüssel und verbeugten sich im Gleichtakt. Chien-Chu verbeugte sich ebenfalls. Als so die notwendigen Höflichkeitsgesten ausgetauscht waren, gingen beide Gruppen ihrer Wege.
    Der Unternehmer hatte noch keine drei Schritte getan, als einer von Anguars vielen Assistenten gerannt kam, ein etwas dicklicher Mensch mit schütterem Haar. Große Schweißtropfen standen auf seiner besorgt gefurchten Stirn. Seine Hand fühlte sich feucht und schlaff an. »Bürger Chien-Chu! Mein Name ist Burton. Halworthy Burton, Assistent des Präsidenten. Es tut mir Leid, dass ich nicht rechtzeitig hier war, um Sie an der Schleuse zu begrüßen. Bitte gestatten Sie mir, mich dafür in aller Form zu entschuldigen … der Empfang für den neuen Senator von Drath hat fünf Minuten länger gedauert, Governor Bork hatte einen Herzanfall, und gleich wird der Haldar-Verfassungszusatz zur Abstimmung kommen. Nicht dass das eine Entschuldigung dafür wäre, Sie zu vernachlässigen. Nein, nein, ganz sicherlich nicht. Der Präsident hat strikte Anweisung erteilt … kommen Sie … ich bringe Sie zu seinem Büro.«
    Chien-Chu war zugleich amüsiert und erleichtert, dass er auf dem Weg von der Schleuse zu Anguars schwer bewachtem Büro kein einziges Wort zu sagen brauchte. Burton hatte nichts zu sagen und war sichtlich erfreut darüber, das zum Ausdruck zu bringen.
    Dennoch war der Weg durch das Labyrinth von Korridoren und Gängen der Friendship faszinierend. Chien-Chu war immer wieder von der Vielfalt intelligenten Lebens verblüfft, das in einem so kleinen Winkel der Galaxis gedieh. Verblüfft und beeindruckt, denn ebenso wie die vielen Rassen der Menschheit steuerte jede Spezies ihre eigene Wissenschaft, Kunst, Musik, Literatur und Traditionen zu einer interstellaren Zivilisation bei, die in ihrer Komplexität und Tiefe ohne Beispiel war.
    Zugegeben, die dafür notwendigen Kompromisse waren fast immer schwierig und häufig unangenehm, aber stets die Mühe wert. Wie schrecklich wäre es doch, wenn es den Hudathanern gelingen würde, dieses vielfältige Geflecht des Lebens zu vernichten und an seine Stelle ein einzelnes, einfarbiges Leichentuch zu hängen.
    »Und dies«, verkündete Burton großspurig, »ist das Büro des Präsidenten.«
    Chien-Chu sah sich um und war verblüfft, in welchem Maße es einem sichtlich begnadeten Innenarchitekten gelungen war, Artefakte, Gemälde, Skulpturen und Stoffe von Dutzenden von Welten zu einem wunderbar subtilen und eklektischem Ganzen zu verschmelzen.
    Aber so erfreulich das Zusammenwirken unterschiedlicher Rassen auch sein mochte, es gab immer noch eine Fülle von Problemen, und die Sicherheitsvorkehrungen, die man für Anguar getroffen hatte, entsprachen der

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