Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
angesetzt ist. Ich wollte vorher mit Ihnen sprechen.«
Der Unternehmer spreizte die Hände. »Das ehrt mich … aber ich weiß nicht, was ich außer dem Offensichtlichen sagen sollte. Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Der Imperator hat zu lange gewartet. Wir müssen schnell reagieren, müssen mit allem zurückschlagen, was wir haben, und dürfen keine Gnade zeigen. Ich war schwach, und die Männer und Frauen von Kampfstation Alpha XIV haben für meine Fehler teuer bezahlen müssen.«
Anguar blickte besorgt. »Geben Sie nicht sich die Schuld, Sergi. Meine Rasse hat ein Sprichwort: ›Stärke kann man im gewöhnlichen Stein finden, Mitgefühl lebt im Herzen.‹ Sie haben richtig gehandelt. Und ich schließe mich Ihrer Analyse an. Ebenso übrigens meine Generäle und Admirale. Sofern der Senat uns die nötigen Vollmachten erteilt, wird die Konföderation mit allen ihr zur Verfügung stehenden Kräften reagieren. Aber einige Probleme bleiben noch.«
Chien-Chu wusste, dass das Stichwort ihm galt. »Probleme? Was für Probleme?«
Anguar blieb ein paar Augenblicke stumm, wie um seine Antwort zu überdenken. »Bitte seien Sie von dem, was ich jetzt sagen werde, nicht verletzt.«
Chien-Chu zuckte die Achseln. »Sagen Sie, was Sie denken, alter Freund, ich kann es ertragen.«
»Ja«, nickte der Dweller bedächtig, »ich glaube, das können Sie. Das Problem ist, dass die menschliche Rasse die kriegerischste Spezies ist, die es in der Konföderation gibt, und infolge ihrer bemerkenswerten Fruchtbarkeit auch zahlenmäßig eine der stärksten.«
»Entschuldigung«, fiel Chien-Chu ihm fast ärgerlich ins Wort, »aber die Konföderation ist angegriffen worden, und wie es scheint, braucht sie dringend ein oder zwei kriegerische Spezies. «
»Selbstverständlich brauchen wir die«, erwiderte Anguar ruhig, »und es wird von unseren weitgehend menschlichen Streitkräften abhängen, wie der Krieg ausgeht. Aber das bedeutet, dass eine überproportional große Zahl von Menschen verletzt oder getötet werden wird. Tausende, vielleicht Millionen von Menschenleben werden ausgelöscht werden und das unter der Leitung einer Regierung, die nicht ausschließlich von Menschen kontrolliert wird. Wie lange wird Ihre Spezies sich damit abfinden, ehe sich der Ruf nach Austritt aus der Konföderation erhebt?«
Chien-Chu ließ sich Anguars Worte durch den Kopf gehen. Der Präsident hatte natürlich Recht. Es hatte schon immer Leute gegeben, die die Ansicht vertraten, die Menschheit solle ihrer eigenen Wege gehen. Eine überproportionale Zahl menschlicher Verluste, und das so kurz nach dem katastrophalen ersten Krieg, würde ihnen in die Hände spielen. »Dann müssen Sie eben die Verantwortung aufteilen, alle Mitgliedsrassen bewaffnen und darauf bestehen, dass sie sich an den Kämpfen beteiligen.«
»Ahh«, machte der Präsident, »wenn es nur so einfach wäre. Die Dra’Nath befinden sich im Winterschlaf, der noch zwei Jahre anhalten wird. Die Arballazanies sehen wie riesige Würmer aus. Um nur zwei von ihnen unterzubringen, würde es ein Schiff von der Größe wie diesem brauchen. Die Poooonara sind noch gebrechlicher als meine Rasse und besitzen nicht einmal ein Wort für ›Waffe‹. Die Say’lynt bedecken tausende Quadratkilometer Ozean. Und so könnte ich noch lange fortfahren. Ich möchte darauf hinaus, dass sich zwar alle Mitgliedsrassen so entwickelt haben, dass sie die Lebensumstände ihrer jeweiligen Heimatwelten bewältigen können, aber nur ganz wenige, wie die Ramanthianer, die Naa und die Menschen, haben sich so entwickelt, dass sie sich gegen eine Bedrohung wie die Hudathaner stellen können.«
»Was wollen Sie also sagen?«, fragte Chien-Chu ungeduldig. »Dass unsere Verteidigungsmaßnahmen zum Scheitern verurteilt sind?«
»Selbstverständlich nicht«, wehrte Anguar ab. »Ich sage nur, dass einige Spezies für den Krieg von kritischer Bedeutung sind, andere werden lediglich nützlich sein und einige werden in ihm überhaupt keine Rolle spielen. Was ich brauche, nein, was die Konföderation braucht, ist jemand, der diese mittlere Kategorie studiert und Mittel und Wege findet, um ihre unterschiedlichen Fähigkeiten zu nutzen, und seine Erkenntnisse dann der Öffentlichkeit zugänglich macht.«
»Damit wir Menschen uns mit den gewaltigen Verlusten besser abfinden können, die auf uns zukommen.«
»Genau das«, pflichtete Anguar ihm fast fröhlich bei. »Und dazu brauchen wir Sie.«
Chien-Chu starrte
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