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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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zurückgekehrt. Die Stimme des Corporals klang betont schroff und ließ Clemmons zusammenzucken. »Also, Leute … Einerreihe bilden. So ist’s richtig … links, rechts, links … schon besser so. Rühren.«
    Clemmons hatte immer schon gewusst, dass die Marines verrückt waren, und das hier bewies es jetzt. Exerzieren, man stelle sich vor!
    Aber darum ging es nicht, wie die Männer und Frauen schnell feststellen sollten. Ein Marine-Lieutenant und ein MP erschienen. Sie zerrten eine Gestalt in einem Raumanzug zwischen sich. Nach den Geräuschen zu schließen, die über die Anzugfrequenz kamen, handelte es sich bei dem Gefangenen um einen Mann. Man konnte ihn schluchzen hören.
    »Bitte! Erschießt mich nicht! Was soll das denn? Wir sterben doch, wenn wir hier bleiben. Warum nicht entkommen? Das ist doch unsere Pflicht, oder? Entkommen und ein anderes Mal wieder kämpfen.«
    »Mir wird gleich schlecht.«
    Clemmons vermutete, dass die zweite Männerstimme dem Lieutenant gehörte, und als der Offizier dann weitersprach, fand sie ihre Annahme bestätigt. Sein Blick wanderte über die Helme vor ihm. »Sie sind hierher befohlen, um als Exekutionskommando eingesetzt zu werden. Das Ding da vor Ihnen heißt Alan Rawley und war früher einmal ein Lieutenant. Er hat seinen Posten verlassen, versucht, eine Rettungskapsel zu aktivieren, und wurde der Fahnenflucht vor dem Feind schuldig befunden. Darauf steht die Todesstrafe.«
    Clemmons konnte es kaum glauben. Ausgerechnet Lieutenant Rawley! Zum Tode verurteilt wie sie alle auch. Sie trug ihren Namen in Schablonenschrift auf ihrem Anzug. Rawley sah sie. »Clemmons! Das sind doch Sie, oder? Sagen Sie denen, dass ich unschuldig bin. Sagen Sie denen, was für ein guter Offizier ich bin!«
    Die Stimme des Corporals klang hart. »Ach-tung!«
    Clemmons nahm Haltung an. Das Deck erbebte unter ihren Füßen und kippte nach Backbord. Sie beugte sich zum Ausgleich in die andere Richtung.
    »Erschießungskommando hört auf meinen Befehl!«
    Clemmons hob die Waffe und versuchte sie ruhig zu halten. Das Visier wanderte über Rawleys Brust hin und her.
    »Entsichern!«
    Clemmons fummelte am Sicherungshebel herum und entsicherte die Waffe schließlich.
    »Legt an!«
    Clemmons fragte sich, ob sie auf Rawleys Kopf anstatt seiner Brust zielen sollte. Sie ließ die Kimme etwas höher wandern und staunte über die Angst in den Augen des Offiziers. »Nein! Bitte! Ich flehe euch an!«
    »Feuer!«
    Clemmons ließ den Lauf ihrer Waffe aus dem Ziel wandern und drückte ab. Der Energiestrahl zog an Rawleys Helm vorbei und versengte den Lack an dem Schott dahinter. Nicht alle waren so nett. Clemmons schloss die Augen, als Rawleys Brust nach innen explodierte und sein Anzug dekomprimierte. Die Leiche blieb liegen, wo sie zusammensackte.
     
    Zwanzig Minuten später landete ein hudathanischer Shuttle auf dem Flugdeck. Der leitende Offizier schaltete seine Stoppuhr ein und stellte fest, dass seine Leute die menschlichen Verteidiger in Rekordzeit töteten. Ein weiteres Beispiel hudathanischer Überlegenheit. Clemmons bemerkte er kaum, als er über die dekomprimierte Leiche der Technikerin stieg und auf die beschädigte Luke zuging. Die Schlacht war vorbei.

12
     

PLANET ERDE, KONFÖDERATION DER VERNUNFTWESEN
     
Ein Herrscher soll also kein anderes Ziel,
keinen anderen Gedanken haben und sich
keiner anderen Kunst als der Kriegskunst, ihren
Regeln sowie der militärischen Disziplin
widmen; denn dies ist die einzige Kunst, deren
Beherrschung man von dem erwartet, der die
Befehlsgewalt hat.
     
    Niccolò Machiavelli
Der Fürst
Standardjahr 1513
     
     
    Die Polizei kam zu Sergi Chien-Chu, als dieser gerade damit beschäftigt war, eine Strebe anzuschweißen. Sie trugen weder Uniform, noch fuchtelten sie mit irgendwelchen Plaketten herum, dennoch ließen sie keinen Zweifel daran, wer sie waren. Ihr kurz gestutztes Haar, ihr harter Blick und ihr schablonenhaft gutes Aussehen verrieten sie ebenso wie die Tatsache, dass sie Cyborgs waren und den Vakuumsaal ohne Schutzanzüge betraten.
    Der Viper näherte sich inzwischen der Fertigstellung und würde im Laufe der nächsten ein, zwei Tag abgeholt werden. Männer, Frauen, Cyborgs und Roboter gingen, kletterten, huschten über den Rumpf mit dem Ziel, die letzten Kleinigkeiten fertig zu stellen. Chien-Chu stand an der Stelle, wo ein kurzer Stummelflügel den Rumpf des Schiffes schnitt. Eine Schutzmaske bedeckte sein Gesicht, und das Metall glühte blau an der

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