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Die Stimme der Jaegerin

Die Stimme der Jaegerin

Titel: Die Stimme der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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er. »Und ich werde dir sehr wehtun.«
    »Nein, Rodriguez hätte nur mitgemacht, wenn sein Job auf dem Spiel gestanden hätte«, fuhr sie fort. »Und das hieße, dass es deinem Vater irgendwie wichtig gewesen sein muss. Und das, was deinem Vater wichtig ist, ist die Silbermine. Na, wie mache ich mich bisher? Heiß oder kalt?«
    »Du bist ein beschissenes Stück totes Fleisch, das bist du.« Zu den anderen sagte er: »Gleich hier.«
    Sie spannte die Bauchmuskeln an, um einen Schlag abzufangen. Die Männer schleuderten sie mit dem Bauch voran auf den Kofferraum eines Wagens und hielten sie vornübergebeugt fest. Durch ihre Jeans und das Sweatshirt spürte sie das beißend kalte Metall. Junior trat von hinten an sie heran und legte die Hände um ihre Taille.
    Zeit, den Fisch an Land zu ziehen.
    Sie fing an zu lachen. »Mann, bist du unfähig. Nicht mal das kannst du allein.«
    Er packte sie an den Haaren und zerrte brutal daran. »Geht zurück«, fuhr er die beiden Männer an, die Claudias Arme festhielten. Sie ließen sie los, während Junior sie mit seinem Körpergewicht auf den Kofferraum drückte und ihr ins Ohr zischte: »Du hättest den Mund halten sollen. Du hättest weitefahren sollen. Du hättest das Geld nehmen sollen, als ich es dir angeboten habe. Da ist so vieles, was du hättest tun sollen, dass ich annehmen muss, du willst es gar nicht anders. Du wirst noch um Gnade winseln, bevor wir mit dir fertig sind.«
    Während er sprach, schob er die Hände zur Vorderseite ihrer Jeans und suchte mit harten Fingern nach dem Verschluss.
    Sie hatte nicht genug Platz, um zu einem richtigen Schlag auszuholen. Eine normale Frau hätte sich nie aus seinem Griff befreien können.
    Allerdings war sie keine normale Frau.
    Telekinese konnte eine recht heikle Kraft sein. Manche konnten damit Dinge aus der Entfernung beeinflussen. Andere, normalerweise Personen mit einem geringeren Grad an magischer Energie wie Claudia selbst, mussten alles berühren, was sie bewegen wollten.
    Da Claudias telekinetische Begabung nur schwach ausgeprägt war, hatte sie mühsam herausfinden müssen, was sie damit tun konnte und was nicht. Nicht jeder hätte sich diese Arbeit gemacht, aber die Army hatte großes Interesse an ihren Talenten gehabt und viel in ihre Ausbildung investiert. Auch sie selbst hatte dieses Interesse gehabt und bei jeder Gelegenheit, die man ihr bot, hart daran gearbeitet. Als Folge daraus waren ihre Fähigkeiten wohldurchdacht und ebenso wohltrainiert.
    Sie konnte mordsmäßig zuschlagen. Und zutreten. Aus dem Stand konnte sie einen Roundhouse-Punch landen, der einen Zwei-Tonnen-Troll in die Knie zwang.
    Wenn sie gegen Angehörige der Alten Völker kämpfte, die schneller waren als sie und deren Körper mehr aushielten, musste sie vorsichtig sein. Dann musste sie strategisch denken. Was dazu geführt hatte, dass sie auch darin gut war. Kämpfen war ein einzigartiger Tanz, in dem jeder ihrer Gegner für einen tödlich kurzen Zeitraum zu ihrem Partner wurde.
    Sie hatte vielleicht zwanzig Zentimeter Platz zur Verfügung. Das war mehr als genug. Sie rammte den Ellbogen nach hinten und traf Junior in den Bauch.
    Junior hustete alle Luft aus seiner Lunge und sackte zusammengekrümmt zu Boden. Claudia wirbelte herum.
    Zum Sprechen fehlte dem Mann die Luft. Mit hervortretenden Augen sah er sie staunend an.
Was zum Geier ist hier los?
, fragte sein Blick.
    Also beantwortete sie seine Frage. Sie zeigte ihm, was zum Geier hier los war. Sie trat ihm gegen die Brust und setzte sein eigenes Körpergewicht gegen ihn ein. Der Tritt riss ihn vom Boden und ließ ihn ein paar Meter weiter gegen die Rückwand des Gebäudes krachen. Dann stürmten seine drei Freunde auf Claudia ein, und sie zeigte sie auch ihnen, was zum Geier hier los war.
    Als sie mit den Möchtegern-Vergewaltigern fertig war und ging, lagen alle vier am Boden. Zwei waren bewusstlos, einer weinte.
    Junior war nämlich nicht der Einzige, der ungemütlich werden konnte.
    Claudia konnte ebenfalls verteufelt ungemütlich werden.

5
Opfer
    »Wach auf, Goldstück«, sagte ein Mann.
    Sofort war Luis wach. Wieder wäre er fast zum Angriff losgesprungen, aber er konnte sich gerade noch beherrschen, bevor er dem Mann das Gesicht zerfleischt hätte. Es war der ältere Herr. Der Tierarzt. Jackson. Es würde Claudia nicht gefallen, wenn Luis ihn verletzte.
    Jackson war ein kluger Mann. Er war eilig zurückgewichen, als Luis aufwachte. »Ist gut jetzt«, sagte er schroff. Trotz seines

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