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Die Stimme des Feuers

Titel: Die Stimme des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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gratulieren.«
    Blanche verstand die Welt nicht mehr. »Und du bist nicht niedergeschlagen? Hast du denn Graelam auch richtig verstanden?«
    »Aber ja. Ich hatte nur keine Ahnung, daß ihr euch so gern habt.«
    Blanche war vorübergehend sprachlos. »Und ich hatte immer angenommen, du hättest ihn gem. Du hast also nur so getan? Komm, komm, das glaube ich dir nicht!«
    »Ich mag ihn gern, ja«, sagte Kassia achselzuckend. »Da ich aber in dieser Angelegenheit nichts zu sagen habe, wäre es dumm, mich darüber zu beklagen und zu schimpfen. Er muß schließlich wissen, was er tut. Ich hoffe nur, daß du ihm eine gute Ehefrau bist, Blanche.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Er hat in den beiden letzten Nächten mit mir geschlafen, und ich habe ihn glücklich gemacht.«
    »Ja, ich weiß. Das hat mir Graelam auch erzählt.«
    Da konnte Blanche nur noch fassungslos den Kopf schütteln.
    Der Saal füllte sich schnell. Die Männer nahmen an den langen Tischen Platz. Guy kam lächelnd auf Blanche zu und bedeutete ihr, sich neben ihn zu setzen.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte sie zögernd. Sie versuchte, Graelam auf sich aufmerksam zu machen, aber er sah nie zu ihr hin.
    »Setzt Euch, Blanche! Ihr werdet sehen, es ist besser so.«
    Sie brachte kaum einen Bissen hinunter. In ihrem Kopf jagten sich die Gedanken. Wann wird er es allen mitteilen? Worauf wartet er noch? Was hat er da mit Kassia zu reden?
    »Geduld, Blanche«, sagte Guy leise und warf ihr einen amüsierten Blick zu.
    Na, wenigstens konnte sie Guy zeigen, wie sie ihren Triumph genoß. »Es ist alles so gekommen, wie ich es haben wollte«, sagte sie zu ihm.
    »Das meine ich auch«, sagte Guy liebenswürdig.
    »Und Ihr könnt nichts mehr dagegen tun!« zischelte sie ihm zu. »In wenigen Minuten wird Graelam es verkünden.«
    »Ja, das hat er mir gesagt.«
    »Hofft Ihr vielleicht, Kassia zu bekommen? Werdet Ihr Euch freiwillig dazu melden, sie zu ihrem Vater in die Bretagne zurückzubringen?«
    »Nein«, sagte er ruhig.
    Graelam erhob sich. Endlich, dachte sie und setzte sich aufrecht. Endlich! »Alle mal herhören!« rief er laut. Er wartete, bis es im Saal still geworden war. »Ich kann euch ein frohes Ereignis ankündigen. Blanche, würdest du bitte herkommen? Guy, du natürlich auch.«
    Warum denn Guy? dachte sie.
    »Wir wünschen dem jungen Paar alles Gute«, sagte Graelam und grinste Guy dabei an. »Blanche und Guy werden übermorgen in Anwesenheit des Herzogs von Cornwall die Ehe schließen!«
    »Nein!« wollte Blanche rufen. Aber Guy schnappte sie sich und verschloß ihr den Mund mit herzhaften Küssen.
    Ringsum laute Zurufe, Glückwünsche und der Schrei nach mehr Bier. »Jetzt ist es passiert, Blanche«, sagte Guy an ihrem Mund.
    »Du Hurensohn!« Sie wollte sich von ihm freimachen, aber er hielt ihre Arme wie mit eisernen Banden fest.
    »Das hast du wohl nicht gedacht, als ich bei dir im Bett war, wie?« sagte er im Flüsterton. »Jedenfalls warst du mit Leib und Seele dabei. Und ich habe dir versprochen, daß du nie mehr allein schlafen mußt. Graelam ist mit der Entwicklung sehr zufrieden. Und er duldet keinen Widerspruch.«
    »Nein«, stöhnte sie fassungslos.
    »Vielleicht trägst du schon meinen Sohn im Leib, meine Geliebte. Und wenn Chitterley auch nicht so großartig wie Wolffeton ist, wirst du auch dort glücklich sein, du wirst es sehen.«
    »Das hast du dir schlau ausgedacht«, stieß sie hervor. »Dafür sollst du in der Hölle braten, Guy! Ich heirate dich nie, nie, nie! Ich will Graelam heiraten, und ich bekomme ihn auch noch!«
    Guy war äußerst dankbar für die obszönen Zurufe und Zoten der Männer, die Blanches Proteste weit übertönten. Schließlich hievte er sie sich auf die Schulter und schritt mit ihr an den lachenden Männern vorbei aus dem Saal.
    Als er sie draußen absetzte, keuchte sie vor Wut. Doch er packte sie am Arm und zerrte sie über den Burghof in den warmen, dunklen Stall. Dort gab er ihr einen leichten Schubs, und sie fiel auf einen Heuhaufen. »Hör mich an, Blanche! Ich habe die feste Absicht, dich zu einer süßen, liebevollen Ehefrau zu machen. Wenn du dich widersetzt, kriegst du Schläge, darauf kannst du dich verlassen. Graelam will dich nicht haben. Er hat dich nie haben wollen. Du weißt so gut wie ich, daß es zwischen Kassia und ihm ... Probleme gibt. Aber hier auf Wolffeton trägst du nur dazu bei, daß Kassia unglücklich wird oder daß du, wie ich hinzufügen möchte, mein Liebling, Männer kaufst, um

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