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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schulter und ging durch Zugangskorridore zum Hauptterminal. Das Erste, was ihm auffiel, war das unmissverständliche Ausmaß an allgemeinem Wohlstand. Das und die Zufriedenheit, die er überall spürte. Die aufgefangenen Emotionen waren in der Mehrheit glückliche. Nicht alle – der Raumhafen war schließlich voller Menschen –, aber die meisten. Das war eine erfrischende Abwechslung zu Planeten wie Goldin IV und der Erde, wo die Bevölkerung härter mit sich selbst als mit allem anderen rang.
    Zuerst musste er sich eine Bleibe suchen, einen bequemen, aber unauffälligen Platz, vorzugsweise im belebtesten Teil der Stadt, wo er am wenigsten Aufmerksamkeit auf sich zog. Dann Zugang zur planetaren Box erlangen, um mit seiner Suche zu beginnen. Bei der Art Suche, die ihm vorschwebte, würde er sich wahrscheinlich ein bisschen im illegalen Bereich bewegen, doch das hatte ihn noch nie von etwas abgehalten. Als er die angenehm warme und zufriedenstellend feuchte Luft einatmete, schritt er sogleich um einiges weiter aus. So weit erwiesen sich die Schilderungen von New Riviera als wahr. Wenn er sich schon nicht zu Hause fühlte, so doch immerhin wohl.
    Es war eine Weile her, seit Flinx, der Dieb, etwas gestohlen hatte. Wie immer freute er sich darauf, den ersten und einzigen Beruf, den er je erlernt hatte, wiederaufzunehmen.
    Das Barkamp-Hotel, wo er sich schließlich einquartierte, war wie alles auf Nur sauber, bequem und entgegenkommend. Niemand zeigte Verwunderung, weil Alpheus Welles bis zum Abschluss seiner Geschäfte, das hieß auf unbestimmte Zeit, bleiben wollte. Niemand erkundigte sich nach den Gründen für seinen Aufenthalt. Wie gewöhnlich galt die Neugier dem ungewöhnlichen Schoßtier des neuen Gastes. Zufrieden, dass es seinem Besitzer gehorchte, richtete das Hotelpersonal an den rothaarigen Mr. Welles auch keine Fragen.
    Dafür, dass sie im Zentrum der Geschäfts- und Unternehmenswelt des Planeten wohnten und arbeiteten, strahlten die Bürger von Sphene eine Gelassenheit aus, die den Bewohnern vergleichbarer Städte auf Terra wie Brisbane oder Lala fremd war. Nicht dass es hier keine Konflikte gab. Der Neid und Hass, der für Menschen typisch war, war reichlich zu spüren. Man konnte hier auf seinen Nachbarn, Konkurrenten oder Ehepartner genauso leicht wütend werden wie auf jeder anderen besiedelten Welt. Es fiel nur schwerer, wütend zu bleiben, wenn die Sonne so wohlwollend schien, der Strand so nahe war und angenehme Wälder und Seen hinter jeder Straßenbiegung auftauchten, sobald man die Stadt hinter sich ließ.
    Um anonym und sicher in seine Suche einzusteigen, entschied er sich für ein öffentliches Zugangsterminal im Erdgeschoss eines großen Bürohauses. Die Architekten hatten regen Gebrauch von Faserstoffen gemacht und ein mehrstöckiges Gebäude in der Form eines einheimischen Obstbaums gebaut. Die exklusivsten Büros, so wurde ihm gesagt, befanden sich in den ›Früchten‹, die von Komposit-Metall-Ästen herabhingen. Auf Nur waren die Architekten neben technischer Kompetenz für fantastische Schöpfungen berühmt. Viele Gebäude waren so entworfen, dass sie mehr reflektierten als die nüchterne Notwendigkeit, Wohnungen und Büros zu beherbergen. Am besten gefiel Flinx das mit dem Cafe in Form eines einheimischen Vierfüßers, das sich beständig um die Mittelachse drehte.
    Als er das Gebäude betrat, wandte er sich nach links zu den öffentlichen Terminals und wählte eine Nische, die vom Eingang möglichst weit entfernt lag. Eine transparente Wand gewährte einen Blick auf die Straße. Er schob seine Kennkarte in einen Schlitz, um die Nische zu aktivieren. Die Wand wurde undurchsichtig und schirmte ihn vor Neugierigen ab. Lautlos stellte sich eine Abgeschiedenheit her. Er konnte weder beobachtet noch gehört werden.
    Da er nie etwas dem Zufall überließ, zog er ein kleines Gerät aus einer Gürteltasche, das ihm die Sicherheit der Kabine bestätigte. Es versicherte ebenfalls, dass das Terminal vor ihm nicht abgehört wurde. Flinx befestigte daran zwei weitere Geräte, die ein Abhören verhinderten und den Behörden weismachten, dass er nichts Illegales tat. Schließlich aktivierte er das Terminal mit einer Kredkarte und startete eine legale Suche.
    Nach ein paar Minuten fand er die gesuchte Person, aber da die erteilte Auskunft spärlich war, drang er tiefer in die Box ein, und seine Durchsuchung wurde mehr als nur ein bisschen illegal. Seine beiden Geräte stießen mit ihren Systemen in

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