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Die Story von Joanna

Die Story von Joanna

Titel: Die Story von Joanna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin Gerard & Justin Damiano
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machte die Augen auf und setzte sich wieder hin. Zum erstenmal sah sie im Spiegel ihre neue Nacktheit. Das löste gemischte Gefühle in ihr aus. Auf der einen Seite Entsetzen und Grauen, auf der anderen Neugier und Staunen. Was ihr jetzt dort aus dem Spiegel zwischen ihren Beinen entgegensah, erinnerte sie gar nicht mehr an ihre Vagina. Joanna erkannte sie nicht wieder.
    Joanna betrachtete nun ihr Gesicht und ihr schönes, schwarzes Haar im Spiegel. Sie wußte, was als nächstes passieren würde, denn Griffin hatte ihr gesagt, was zu geschehen hatte.
    Der Butler langte nach einer großen Schere, öffnete und schloß sie mehrmals in der Luft und strich dann Joannas Haar glatt. Dabei begannen seine Augen zu tränen. Es war ihm deutlich anzusehen, daß er Joanna aufrichtig zugetan war.
    Der Butler ließ einen sehr tiefen Seufzer hören, dann nahm sein Gesicht einen entschlossenen Ausdruck an.
    Die Prozedur begann.
    Griffin langte mit einer Hand nach einer Haarsträhne und . .. schnipp! Er ließ das abgeschnittene Haar auf den Boden fallen. Danach ging es Schlag auf Schlag. Schnipp ... schnipp . . . schnipp!
    Das Haar auf Joannas Kopf wurde immer kürzer und kürzer, der Haufen auf dem Fußboden immer dichter und höher.
    Schnipp! Schnipp!
    Joanna empfand jedes Klicken der Schere wie einen Messerstich ins Herz.
    Ihr üppiges, strahlendes, schönes, dunkles Haar! Viele Jahre lang hatte sie es sorgfältig und liebevoll gepflegt und daraus einen prächtigen Rahmen für ihr Gesicht und eine herrliche Krone für ihren Kopf gemacht. Das alles lag nun wie nutzloser Abfall auf dem Boden ... wie Federn, die man einem toten Huhn ausgerupft hatte.
    Schließlich legte Griffin die Schere aus der Hand. Seine Arbeit war vollbracht.
    Joanna hatte den gesamten Vorgang im Spiegel beobachtet und kein einziges Wort gesprochen. Ihr Gesicht war bar jeder Emotion ... wie das Gesicht einer Wachspuppe.
    Aber jetzt starrte sie doch ungläubig in den Spiegel, als sähe sie alles zum erstenmal. Mit wachsendem Entsetzen starrte sie auf diesen struppigen Kopf, der ihr aus dem Spiegel entgegensah. Ihr bislang so unbewegliches Gesicht löste sich nun in einem Netzwerk von Falten und Fältchen auf. Ihr Mund verzerrte sich. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die lautlos auf die nackten Brüste hinabfielen.
    Griffin ließ Joanna eine Weile allein und kehrte zum Waschbecken zurück. Er hielt der Spiegelwand geflissentlich den Rücken zugekehrt.
    Allmählich ebbte Joannas Schluchzen ab. Die Tränen versiegten.
    Joanna zwang sich gewaltsam dazu, ihr Spiegelbild zu betrachten ... ein Spiegelbild, das sie nicht als ihr eigenes zu sehen wünschte. Lange, sehr lange studierte sie es. Sie versuchte, sich an die Wirklichkeit zu gewöhnen und ihr neues Aussehen zu akzeptieren.
    Nach und nach verschob sich die Perspektive.
    Joanna sah nicht länger eine kahle, bizarre, unschön aussehende Pussy, sondern die Anmut und die subtilen Linien ihrer Weiblichkeit; eine Verwundbarkeit, die ihr ein weiches und zum Schenken bereites Aussehen verlieh.
    Und in ihrem Gesicht, das nun nicht mehr vom dunklen Haar eingerahmt wurde, sah Joanna etwas, das sie bisher noch nie darin gesehen hatte.
    Joanna erkannte darin Kraft.
    Das Haar hatte bisher stets den Blick abgelenkt und auf diese Weise Joanna daran gehindert, einmal ihr wahres Gesicht zu sehen.
    Jetzt nahm ihr Gesicht einen völlig neuen Charakter an; einen Charakter, der zwar schon immer vorhanden gewesen war, den sie aber nicht hatte sehen können, weil er unter einer Maske versteckt gewesen war.
    Jetzt fand Joanna zum Beispiel ihre Nase sehr nobel. Daß sie etwas zu lang war, störte sie nicht. Es gefiel ihr sogar. Und Joanna fielen auch noch andere kleine Unzulänglichkeiten auf. Es war beinahe so, als sähe sie sich selbst jetzt aus ganz anderen Augen. Aber alles, was sie zu sehen bekam, gefiel ihr und freute sie.
    Obwohl Joanna es jetzt noch nicht wissen konnte, war sie dazu bereit, jetzt auch noch das zu tun, wozu Jason sie im Grunde genommen gebraucht und deshalb ausersehen hatte.
    Die Spiele waren zu Ende.
    Der Zeitpunkt war gekommen.
    Jasons Fluß des Lebens war ausgetrocknet.
    Und Joanna würde nun endlich Gelegenheit bekommen, Jasons tiefsten und innigsten Wunsch zu erfüllen.

21
    Die Ereignisse der letzten paar Monate waren noch einmal vor Jasons geistigem Auge vorübergezogen. Zum letzten Mal. Er wußte, daß er jetzt damit aufhören mußte, über die Vergangenheit nachzudenken. Er wußte, daß er nun seinen

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