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Die Story von Joanna

Die Story von Joanna

Titel: Die Story von Joanna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin Gerard & Justin Damiano
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Plan weiter durchführen mußte. Und er wußte, daß er seinen Brief an Joanna zu Ende schreiben mußte. Also schrieb er weiter:
    Und deshalb werde ich Dir nun enthüllen, für welchen Zweck ich Dich vorgesehen habe, Joanna. Dieser Zweck betrifft den Tod. Du bist auserwählt worden, weil Du die Richtige bist, um meine Mission auszuführen. Du wirst vielleicht nicht verstehen, warum ich Dich all diesen Dingen unterwerfen mußte, die Du durchgemacht hast. Du wirst mich vielleicht für grausam halten ... Und Du hast recht. Ich bin grausam. Aber ich bin auch fest davon überzeugt, daß Du mich liebst ... und daß Du deshalb meine Instruktionen bis zum bitteren Ende ausführen wirst.
    Auf meine eigene verschrobene Art liebe ich Dich, Joanna. Aber für diese Liebe gibt es keine Zukunft. Das ist die Realität. Bitte komme herunter in mein Arbeitszimmer. Die Zeit ist knapp, und wir müssen das letzte Kapitel in unserer Geschichte beenden.
    Als Joanna dies gelesen hatte, wußte sie sofort - oder glaubte sie zumindest zu wissen -, was mit dieser Geschichte gemeint war. Sie wußte, was während der letzten paar Monate geschehen war. Und jetzt sollte sie also sterben. Von Jasons Hand sterben. Dies sollte der letzte Test für ihre Loyalität sein.
    Joanna wurde in ihrem Entschluß nicht schwankend. Sie hatte Angst, aber sie war bereit, für Jason zu sterben. Hinter ihrer Stirn jagten sich die Worte: Auf meine eigene verschrobene Art liebe ich Dich, Joanna! Wieder und immer wieder hallten die Worte nach: Liebe ich dich ... liebe ich dich ... liebe ich dich!
    »Jason liebt mich«, sagte Joanna leise vor sich hin. »Und jetzt werde ich für ihn sterben.«
    Joanna stand auf. Ihr Kopf war in einen schwarzen Turban gehüllt, in dessen Mitte ein großer, strahlender Diamant funkelte.
    Joanna ging wie in Trance über den Korridor zur Treppe. Ihr Gesicht war vollkommen ausdruckslos, die Augen schimmerten glasig.
    »Jason liebt mich«, wiederholte sie. »Ich werde für ihn sterben.«
    Ganz langsam ging Joanna die Treppe hinab. Schritt um Schritt. Wie im Traum. Und jeder Schritt brachte sie ihrem eigenen Tode näher. So war ihr zumute.
    Als Joanna das Arbeitszimmer betrat, saß Jason da und wartete auf sie. Joanna ging ohne Emotion auf ihn zu und blickte ihm in die Augen, ohne etwas zu verstehen.
    Das samtbeschlagene Kästchen stand auf dem Schreibtisch. Ein großer Schlüssel lag daneben. Jason schob Joanna die Schatulle über den Schreibtisch zu. Joanna hob den Deckel an.
    Ein antiker Revolver lag auf einem Samtpolster.
    Joanna zögerte einen Moment, blickte Jason an, langte dann nach der Waffe, richtete sie auf ihr Gesicht und zielte mitten zwischen ihre Augen.
    Jason packte ihre Hand und drehte sie herum, bis der Revolver auf ihn gerichtet war. Die Mündung war nicht mehr als zwei Zoll von seinem Gesicht entfernt.
    Jetzt verstand Joanna. Der Schleier lüftete sich plötzlich. Alles, was während der letzten Monate geschehen war, bekam Bedeutung.
    Sie sollte das Instrument für Jasons Tod werden. Durch sie wollte er über das Schicksal triumphieren.
    Joanna verstand das alles in blitzschneller Erkenntnis. Sie akzeptierte auch sofort die ihr zugedachte Rolle. Aber ihre Hand zitterte. Ihr Geist war willig, aber sie sah sich physisch außerstande, ihre Rolle bis zum Ende zu spielen.
    Jason griff nach Joannas Hand und brachte sie noch dichter an sein Gesicht heran. Er steckte sich die Revolvermündung in den Mund.
    Joanna war zu keiner Bewegung fähig.
    Jason drückte mit dem Daumen auf Joannas Finger, der um den Abzug gekrümmt war.
    Unter donnerartigem Krachen, das durch die leeren Räume des Hauses hallte, entlud sich der schwere Revolver. Die Kugel durchschlug Jasons Gaumen, drang durchs Gehirn und trat am Hinterkopf wieder aus. Jason brach zusammen und schlug dumpf auf dem Boden auf. Eine kleine Madonna hinter Jasons Rücken wurde von Blut bespritzt, das langsam nach unten rann und einen hellrosa Tümpel am Sockel der Statuette bildete.
    Griffin betrat den Raum und starrte auf den Toten hinab.
    »Was ist passiert?« fragte der Butler. Seine Stimme klang flach und emotionslos.
    »Nichts ... ein Unfall...«
    »Soll ich die Polizei verständigen?«
    »Nein. Man würde doch nur dumme Fragen stellen. Entfernen Sie einfach ... das hier!« Sie zeigte auf Jasons Leiche. »Ach, ja ... und noch etwas, Griffin«, fuhr Joanna fort. »Das Dinner wird zur üblichen Zeit serviert.«
    »Ja, Madam ...«
    Griffin verließ das Zimmer, um das Dinner

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