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Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Titel: Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Etel Bruening
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»Pflaumenkuchen!« Er wurde nicht beachtet. Also wiederholte er in gleicher Lautstärke: »Hier Pflaumenkuchen, hierher!«
    Die Bedienung kam und fragte freundlich: »Was darf es denn sein?«
    »Na Pflaumenkuchen. Sechs Stück. Oder nein, sieben. Ich will zwei. Das Stück Kuchen ist ja hier nie größer als ein Keks.«
    Das Mädchen wollte gehen. Aber Mazunke war noch nicht fertig.
    »Und Kaffee. Zwei Tassen.«
    »Wir haben nur Kännchen.«
    »Was für ein Blödsinn. Wenn Sie Kännchen haben, müssen Sie doch auch Tassen haben. Oder woraus trinken die Leute bei Ihnen?«
    Herr Mazunke war stinkig. Frau Mazunke zupfte ihren Mann am Ärmel. »Karl-Otto, lass doch. Also zwei Kännchen und für die Kinder bitte Limonade.« Wieder lächelte sie verlegen.
    »Ja, zweimal Brause mit vier Gläsern«, schloss Herr Mazunke die Bestellung ab.
Ein ungewöhnliches Sportereignis
    Klara und Luise fühlten sich nicht wohl in ihrer Haut. Sie starrten angestrengt auf den Boden.
    Frau Mazunke fing aus unerklärlichen Gründen an, in alle Richtungen zu nicken. Herr Mazunke kriegte einen deftigen Hustenanfall und Willi stieß Chaoten-John in die Seite, zwinkerte ihm zu und zischte durch die Zähne: »Komm mit!«
    Die Jungen standen gleichzeitig auf und Willi murmelte etwas Unverständliches, was so klang wie »mal eben weg«. Und schon waren sie verschwunden.
    »Was hat der Bengel nun schon wieder vor?« Herr Mazunke hatte die Frage kaum ausgesprochen, da wurden Kaffee und Kuchen gebracht und er war abgelenkt.
    Willi und John schlichen zum Auto. Die Türen waren zum Glück nicht verschlossen. Willi fummelte unter dem Sitz herum und werkelte den eingeschmuggelten Karton ans Tageslicht.
    »Was ist da drin?« Chaoten-John reckte neugierig den Hals.
    »Na, Frieda und Paul. Meine Schildkröten.«
    »Und was sollen die hier? Kuchen essen?«
    »Quatsch. Wir veranstalten das 1. Sylter Schildkrötenrennen.«
    »Ach so«, sagte Chaoten-John, aber er verstand nur Bahnhof.
    Die Jungen schlichen mit dem Karton in die hintere Ecke des Gartens. Sie stellten den Krötenkasten unter einen Baum. Willi besorgte zwei Stöcke. »Los, wir zeichnen die Rennstrecke auf.«
    »Hoffentlich wissen Frieda und Paul, was sie da sollen.« Chaoten-John, der eigentlich für jeden Blödsinn zu haben war, hatte bei diesem Unternehmen seine Zweifel.
    »Karl-Otto, wo ist nun wieder der Junge?«, fragte Frau Mazunke.
    Karl-Otto hatte Willis Pflaumenkuchen auch verdrückt und zog nun gleichgültig die Schultern hoch. Frau Mazunke lenkte ihre Blicke durch die Reihen.
    Luise und Klara fanden den Ausflug jetzt nur noch öde. Klara hatte angefangen, SMS an Freunde in Hamburg zu schicken. Das war unhöflich am Tisch, das wusste sie, aber …
    Luise starrte mehr so vor sich hin. Ihr ging die Zettel-Aktion an Klaras Geburtstag nicht aus dem Sinn. Und sie konnte, verdammt noch mal, keine Erklärung finden.
    Ziellos ließ sie ihre Blicke im Kaffeegarten umherwandern. Dabei blieben ihre Augen an einer Frau hängen, die allein an einem Tisch saß. Diese Frau war von oben bis unten mit Schmuck behängt. Sie sah aus wie ein übrig gebliebener Weihnachtsbaum. All ihre Prunkstücke wurden übertroffen von einer Uhr, die im Licht funkelte und glitzerte. Sünde, wenn das Brillianten sind, dachte Luise.
    Während Luise noch die aufgemotzte Frau betrachtete, ertönte vor dem Cafe megalaute Musik. Dann wurden zwei Autotüren zugeknallt und zwei Männer kamen in den Garten.
    Luise stieß Klara an: »Guck mal! Da drüben die beiden Bekloppten.« Sie zeigte auf die beiden Männer, die aussahen, als hätten sie einen Kostümverleih geplündert. Schrill, bunt, protzig.
    Die beiden schrägen Typen blieben vor dem Tisch der Weihnachtsbaumfrau stehen, schienen kurz etwas zu fragen und setzten sich dann auf die zwei freien Stühle an dem Tisch. Die Männer machten dann auf total cool und schenkten der Frau samt ihrem Schmuck keinerlei Beachtung. So sah es jedenfalls aus.
    Willi und Chaoten-John hatten Limonade und Kuchen vergessen. Frieda und Paul faulenzten in ihrem Schuhkarton und ahnten nicht, welche Strapazen auf sie warteten.
    »Wer ist denn nun Frieda und wer ist Paul?«, fragte Chaoten-John, nachdem er angestrengt die Tiere gemustert hatte.
    »Hast Recht, wir müssen die Viecher unterscheiden können. Frieda ist zwar etwas größer, aber beim Rennen sieht man das kaum«, sagte Willi. Er traute den Tieren offenbar enorme Geschwindigkeiten zu.
    Chaoten-John dachte kurz nach. Dann sagte er: »Ich habe

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