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Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Titel: Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Etel Bruening
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Es war ein schwarzer Porsche. Aber davon gibt es ja jede Menge hier auf der Insel.«
    An dieser Stelle nahm Herr Mazunke die Sache in die Hand. Und weil er ein Gespür dafür hatte, dass er es hier mit einer besonders feinen Dame zu tun hatte, schaltete er Sender ›Vornehm‹ an: »Gnädige Frau, darf ich mich vorstellen? Karl-Otto Mazunke, Großschlachterei Mazunke, Berlin. Und das hier ist meine Frau Gemahlin.« Bei diesen Worten riss er so am Arm seiner Frau, dass die beinahe über den nächsten Stuhl gesegelt wäre.
    Dann schleimte er weiter: »Wenn ich da mal einen Vorschlag machen dürfte, würde ich sagen, wir fahren zum nächsten Polizeirevier. Da können Sie die Angelegenheit zu Protokoll geben. Die Uhr hat doch mit Sicherheit einen außerordentlichen Wert?«
    Die Dame nickte und stellte sich vor: »Mein Name ist Malthusen.« Man sah ihr an, dass sie über Mazunkes Begleitschutz ehrlich erfreut war.
    Herr Mazunke pfiff die Kinder zusammen und im Konvoi ging es zum nächsten Polizeirevier nach Westerland.
    KRIMINALPOLIZEI stand auf einem angerosteten Schild direkt neben der Eingangstür.
    »Willi und John, ihr bleibt im Auto. Ihr veranstaltet nur Blödsinn. Komm Luise, du bist der Hauptzeuge. Klara kann meinetwegen auch mit.«
    Frau Malthusen kam auf den Parkplatz gerollt. Natürlich öffnete Herr Mazunke die Fahrertür für sie: »Gnädige Frau, wir sind bereit.«
    Im selben Augenblick standen Willi und Chaoten-John hinter Herrn Mazunke. »Papi, bitteeee!« Willi spürte, dass das die Chance war, denn vor Frau Malthusen wollte sein Vater gut dastehen.
    »Was wollen die beiden denn?«, wollte Frau Malthusen wissen.
    »Mit«, brummte Herr Mazunke, »aber … «
    Sofort unterbrach Frau Malthusen ihn: »Aber so lassen Sie sie doch. Das ist doch ein aufregendes Erlebnis für die beiden. Kommt mal ruhig mit, Jungens.«
    Willi blickte die Malthusen dankbar an und er nahm sich vor, äußerst lieb zu sein. Und Chaoten-John war so aufgeregt, dass er mal wieder seinen rechten Zeigefinger tief in der Nase vergrub.
    Die ganze Mannschaft hielt im Gänsemarsch Einzug ins Polizeirevier. Vorneweg stürmte Herr Mazunke, dahinter Frau Malthusen. Dann kamen friedlich nebeneinander Klara und Luise, gefolgt von Willi und Chaoten-John. Mit einigem Abstand kam Frau Mazunke, die keiner mehr richtig auf der Rechnung hatte.
    Ein freundlicher, kugelrunder Polizeibeamter empfing sie. »Na, wo brennts denn?«, wollte er wissen. Und alle sieben Personen quasselten wie auf Bestellung los. Es war nichts, aber auch gar nichts zu verstehen. Nach ungefähr zwanzig Stunden hatte der arme Polizist annähernd einen Schimmer von dem, was geschehen sein könnte.
    »Nun wollen wir das mal aufschreiben«, sagte er, klemmte seinen dicken Bauch hinter den Computer undfing an, mit zwei Fingern auf die Tasten zu dreschen. Dann nickte er. »So, ausdrucken und nun kriege ich noch ein paar Autogramme. Das hätten wir dann. Danke.«
    Damit wollte Herr Mazunke sich aber nicht zufriedengeben. »Aber, aber«, sagte er, »det kann doch nich allet jewesen sein. Nun muss doch wat geschehen!« Und mit diesen Worten guckte er den Polizisten erwartungsvoll an.
    Der schüttelte nur seinen Kopf. »Guter Mann, wir sind hier nicht in einem Fernsehkrimi. Es geht alles seinen geregelten Gang. Außerdem werden die Diebe kaum mit dem Porsche und der Uhr jetzt von der Insel runter wollen. Die sind ja nicht mit dem Klammerbeutel gepudert. Und vielleicht ist der Wagen auch nur geliehen. Oder eine Freundin von denen sitzt bereits im Zug und hat die Uhr im Gepäck. Wir werden der Sache nachgehen.«
    Der Polizist war inzwischen zur Tür gegangen, hielt die Klinke in der Hand und hoffte inbrünstig, diesen Haufen von Hobby-Detektiven wieder loszuwerden. Jetzt hatte er nämlich Kaffeepause.
    Chaoten-John hatte dann noch eine echte Chaoten-John-Idee: »Wir stellen uns einfach an den Autozug. Irgendwann müssen die ja mal runter von der Insel. Machen wir eben so ’ne Art Schichtdienst.« Er guckte stolz in die Runde, merkte aber sofort, dass sein Vorschlag völlig daneben war.
    »Außerdem können die auch mit der Fähre nach Dänemark abhauen«, brummte Herr Mazunke.
    »Na, ihr könnt ja mal die Augen offen halten. Vielleicht habt ihr Glück und kriegt die Diebe zu fassen«, sagte derPolizist. Er riss die Tür sperrangelweit auf. Irgendwie mussten die sieben Leute doch wieder rauszukriegen sein.
    Auf dem Parkplatz drückte Frau Malthusen Herrn Mazunke noch ihre Visitenkarte in die

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