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Die Strasse des Horus

Die Strasse des Horus

Titel: Die Strasse des Horus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pauline Gedge
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Nachricht von unserem Sieg hier.«
    Am darauf folgenden Morgen führte Ahmose die Begräbnisrituale für die gefallenen Ägypter an. Die Schreiber hatten die Namenslisten vervollständigt, und die Gruben, in die man sie ehrerbietig gelegt hatte, waren zugeschaufelt worden. Ahmose befahl, über jedem Hügel eine Stele mit den eingemeißelten Namen aufzustellen, damit die Götter sie finden konnten. Die Bestattung selbst war feierlich und bewegend, die Divisionen waren schweigend in Reih und Glied hinter ihren Standarten angetreten, und beißender Weihrauch stieg grau zum Himmel hoch und vermischte sich mit dem Rauch von den immer noch brennenden Setiu-Leichen.
    Ahmose stieg auf eine behelfsmäßige Estrade und verteilte Belohnungen an die, die sie sich verdient hatten: Beförderungen, lobende Erwähnungen und das Versprechen auf das Gnadengold für bestimmte Männer, die großen Mut bewiesen oder tatkräftig Initiative ergriffen hatten.
    General Baqet von der Thot-Division wurde ausgezeichnet für sein verbissenes Durchhalten gegen Pezedchus Ansturm, bis Verstärkung kam, und Kay Abana auch. Als Ahmose ihn für seinen Angriff auf Pezedchu lobte, sah er, dass der junge Mann bereits den Ring des toten Generals an einer Silberkette um den Hals trug. Ahmose hatte lange und gründlich über seinen voreiligen Kapitän nachgedacht. Kay erweckte den Anschein von Unüberlegtheit und Tollkühnheit, doch Ahmose hatte eingesehen, dass sich unter der Großtuerei, die ihn bei seinen Bootsleuten beliebt machte und die seine Vorgesetzten belustigte, ein festes Herz und ein gesundes militärisches Urteil verbargen. »Zusätzlich zum Tapferkeitsgold habe ich beschlossen, dir mein Flaggschiff, die Cha-em-Mennofer, zu geben und dazu den Titel Admiral, und du bist für meine Sicherheit verantwortlich, wenn ich an Bord bin, und als Admiral bestimmst du die Strategie in der Schlacht. Dein Vater und Paheri bleiben jedoch die Obersten Befehlshaber der Flotte.« Kay stand da und blickte Ahmose und dann die Gruppe der Generäle rings um ihn an.
    »Majestät, die Ehre ist zu groß für mich«, sagte er ernst. »Ich bin überwältigt. Es verschlägt mir die Sprache.«
    »Was ich bezweifeln möchte«, flüsterte Turi, aber Kay hatte ihn offenkundig gehört.
    »Dieses eine Mal irrst du, General Turi«, rief er. »Majestät, ich bin für immer dein Diener. Danke.« Doch er konnte nicht anders, er machte eine der überschwänglichen Gesten, für die er allmählich berühmt wurde. »Als Zeichen meiner Dankbarkeit und als Versprechen meiner immer währenden Treue bitte ich um die Erlaubnis, meinen Namen ändern zu dürfen«, sagte er mit einer schwungvollen Verbeugung. »Ich bin es zwar nicht würdig, aber statt Kay würde ich gern Ahmose heißen.«
    »Ich bin Herr deines Lebens, jedoch nicht deines Namens«, gab Ahmose zurück. »Trage den Namen, den du möchtest, und möge er dir Gesundheit und Wohlstand bringen.«
    »Der Wohlstand wird ganz von dir abhängen, Große Inkarnation«, entgegnete Kay fröhlich. »Ich danke dir noch einmal.«
    »Er ist trotz seines Benehmens eine gute Wahl«, sagte Turi, als Kay, jetzt Ahmose, zu seinem Platz zurückstolzierte. »Er wird dir gut und treu dienen.«
    Den Rest des Tages verbrachte Ahmose über Plänen für die Rotation der Truppe. Er teilte die Horus-und Re-Division, sodass die halbe Mannschaft jeweils nach Hause gehen und aussäen konnte. Den Rest von Chetis und Kagemnis Truppe zog er auf dem Nordhügel zusammen, das ergab eine volle Division, nämlich fünftausend Mann, die ständig anwesend waren. Die anderen Divisionen teilte er genauso auf und konnte nun Auaris mit halber Truppenstärke belagern. Bezüglich des östlichen Deltas schickte er Botschaften, die es seinen Generälen erlaubten, so viele Soldaten wie möglich zu beurlauben, vorausgesetzt, die so hart erkämpfte Sicherheit litt nicht darunter. »In diesem Jahr erwarte ich während des Schemu keine feindliche Offensive. Ich weiß, herkömmlicherweise ist das die Zeit für Krieg, aber woher sollen weitere Setiu-Soldaten kommen? Nicht aus dem Osten. Dieser Zustrom ist unterbunden worden. Nicht vom Nordhügel, denn den haben wir eingenommen. Auaris selbst hat nicht genug Soldaten, um uns erneut entgegenzutreten. Es ist nur noch eine Frage von Monaten, glaube ich, bis sich Apophis ergibt.«
    »Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass nur dieses elende Fleckchen Erde nicht zu Ägypten gehört«, meinte Turi. »Das kommt mir nach so viel Not

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