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Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Titel: Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Humor, einen echten Sinn für Humor. Ich mag Toby.«
»Der steht mit 9, 5 und l im Buch. Den schaff ich noch, wenn ich stockbesoffen bin.«
»Und stockbesoffen bist du weiß Gott oft genug. Was glaubst du, wie mir auf Parties zumute ist, wenn du besinnungslos auf dem Boden rumliegst, oder wenn du durch die Gegend torkelst und zu jedem sagst ›ICH BIN GROSSE KLASSE, ICH BIN GROSSE KLASSE, ICH BIN GROSSE KLASSE!‹ Glaubst du nicht, daß ich mir dabei vorkomme wie ne blöde Ziege?«
»Vielleicht deshalb, weil du ne blöde Ziege bist. Wenn dir Toby so gefällt, warum gehst du nicht mit ihm?«
»Ich hab nur gesagt, daß ich ihn mag, daß ich ihn spaßig finde. Das heißt noch lange nicht, daß ich mit ihm ins Bett
    »Na, mit mir gehst du ins Bett, und du sagst, ich bin langweilig. Ich möchte mal wissen, was du eigentlich willst.«
    Ann gab keine Antwort. Jack, stand auf, ging hinüber zur Couch, faßte Ann unters Kinn und gab ihr einen Kuß, ging zurück und setzte sich wieder hin.
    »Paß auf, laß dir mal erzählen, wie dieser Fight mit Benlief. Sogar du wärst auf mich stolz’gewesen. In der ersten Runde legt er mich auf die Bretter, mit ner verdeckt geschlagenen Rechten. Ich steh auf und halte ihn für den Rest der Runde auf Distanz. In der zweiten verplättet er mir wieder eine. Ich komm bei 8 grade noch hoch. Ich halte ihn wieder auf Distanz. Die nächsten paar Runden laß ich meine Beine wieder in Form kommen. Ich entscheide die 6. Runde für mich, die 7., die 8., ich verpaß ihm einen Niederschlag in der 9. und zwei in der 10. Das nenne ich kein Unentschieden. Die nannten es ein Unentschieden. Naja, es bringt 45 Riesen. Hast du gehört, Kid? 45 Riesen. Ich bin ne große Nummer, das kannst du nicht abstreiten, oder?«
    Ann gab keine Antwort.
»Komm schon, sag, daß ich ne große Nummer bin.« »Also gut, du bist ne große Nummer.«
»Na, das hört sich doch schon besser an.« Jack ging zu
    ihr hinüber und küßte sie noch einmal. »Ich fühl mich richtig gut. Boxen ist eine Kunst, wirklich. Man muß Mumm um ein großer Künstler zu sein, und man muß
    Mumm haben, um ein großer Boxer zu sein.«
»Is ja gut, Jack.«
›»Is ja gut, Jack‹… ist das alles, was du sagen kannst? Pattie war immer happy, wenn ich gewonnen habe. Wir waren alle beide happy, die ganze Nacht lang. Kannst du dich nicht mit mir freuen, wenn ich was gut hingekriegt habe? Zum Donnerwetter, liebst du eigentlich mich, oder liebst du die Verlierer, die halben Portionen? Ich glaube, du würdest dich mehr freuen, wenn ich als Verlierer hier reinkäme.« »Ich will ja, daß du gewinnst, Jack. Wenn du bloß nicht so darauf rumreiten würdest…«
»Verdammt, es ist mein Beruf. Es ist mein Leben. Ich bin stolz darauf, daß ich der Beste bin. Es ist wie wenn man fliegt, wie wenn man rauf in den Himmel fliegt und der Sonne eine reinwuchtet.«
»Wag wirst du machen, wenn du mal nicht mehr boxen
kannst?«
»Ach was, wir werden genug Geld haben, um uns leisten zu können, was wir wollen.«
»Außer miteinander auszukommen, vielleicht.« »Vielleicht kann ich mir angewöhnen, den Cosmopolitan zu lesen und was für meine Bildung zu tun.«
»Na, da wäre auch einiges zu tun.«
»Fuck you.«
»Was?«
»Fuck you.«
»Naja, das ist auch sowas, das hast du schon ne ganze Weile nicht mehr getan.«
»Manche Typen stehn drauf, keifende Weiber zu Ecken. Ich nicht.«
»Pattie hat wohl nie gekeift, was?«
»Alle Weiber keifen rum, aber du bist der Champion.« »Na, warum gehst du nicht einfach zu Pattie zurück?« »Jetzt hab ich dich da. Ich kann hier immer nur eine Hure unterbringen.«
»Hure?«
»Hure.«
Ann stand auf, ging zum Schrank, holte ihren Koffer heraus und begann ihre Kleider reinzustopfen. Jack ging in die Küche und holte sich eine neue Flasche Bier. Ann heulte vor Wut. Jack setzte sich und nahm einen tiefen Schluck aus seiner Flasche. Er brauchte einen Whisky, er brauchte eine Flasche Whisky. Und eine gute Zigarre.
»Den Rest von meinen Sachen kann ich mal abholen, wenn du nicht da bist.«
»Nicht nötig. Ich laß dirs schicken.«
An der Tür blieb sie stehen.
»Na, ich schätze, das wars dann.«
»Sieht so aus«, sagte Jack.
Sie machte die Tür hinter sich zu, und dann war sie Alles wie gehabt. Jack trank sein Bier aus und ans Telefon. Er wählte Pattie’s Nummer. Sie war zuhause.
»Pattie?«
»Oh, Jade, wie gehts?«
»Ich hab den großen Fight heute abend gewonnen.
Knappe Entscheidung. Jetzt muß ich bloß noch Paryinelli hinter mich bringen,

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