Die Strozzi
Gefangenschaft begann er die Lebensgeschichte Filippos zu schreiben mit der Begründung, dass dessen Taten bis zum heutigen Tag der Familie nicht weniger Glanz und Größe verliehen hätten als die jener Strozzi, deren Viten er bereits geschrieben habe. Er kenne Filippos Geschichte aus direkter Kenntnis der Dinge, und anderes, was er selbst nicht wusste, habe ihm sein Bruder selbst erzählt. Lorenzos Absicht war, das Handeln Filippos, wegen dessen er nun gefangen war, mit seiner Liebe zur Freiheit zu erklärenund zu entschuldigen. Filippo starb, noch bevor Lorenzo Strozzi dessen Vita vollendet hatte, danach brachte es der Autor nicht mehr über sich, sie selbst zu Ende zu schreiben. Den Schluss über das Treffen von Montemurlo und Filippo Strozzis Gefangenschaft und Tod verfasste ein anderer, unbekannter Autor aus seinem Kreis. Nach dem für ihn so schmerzlichen, tragischen Ende seines Bruders lebte Lorenzo Strozzi noch zurückgezogener als zuvor und widmete sich nur noch seinen Studien. Er starb 1549.
Sein Sohn Palla verließ Florenz schon 1533 und wurde Bankier in Lyon, wo er 1559 ohne Nachkommen starb. Der ältere Sohn Giovanbattista dagegen arrangierte sich, wie die anderen Florentiner Strozzi auch, mit dem Regime und erhielt Würden und Titel. Er machte sich wie sein Vater einen Namen als Literat. Erst 1568 gab Cosimo de’ Medici der Familie den beschlagnahmten Teil des Palasts zurück, der nun nur noch Zeugnis einer vergangenen Größe war. Die Nachkommen Lorenzo Strozzis lebten weiter in diesem Palast bis zum Aussterben der Familie im 20. Jahrhundert.
DANK
Einigen Personen, die das Entstehen dieses Buchs begleitet und unterstützt haben, möchte ich hier besonders danken: An erster Stelle Philine Helas, deren kunsthistorische und historische Kenntnisse und unermüdliche Hilfe beim Aufspüren von zuweilen schwer erreichbarer Sekundärliteratur dem Buch sehr zugute gekommen sind; Horst Bredekamp für sein lebhaftes Interesse an der Geschichte dieses «anderen» Florenz, das mich ermutigt hat; Gerhard Wolf für seine generöse logistische Unterstützung; meinem Mann Roberto Zapperi dafür, dass er die langjährige Gesellschaft der Strozzi mit Geduld ertragen hat; und nicht zuletzt Christine Zeile, der Freundin und Lektorin des C.H.Beck Verlags, die wie immer an das Gelingen dieses Buchs geglaubt und ihm den letzten Schliff gegeben hat.
Rom, im Oktober 2010
BIBLIOGRAFISCHE HINWEISE
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Gentile da Fabriano agli Uffizi
Gentile da Fabriano agli Uffizi,
hrsg. von A. Cecchi,
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