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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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gemerkt.«
    Â»Du findest sie alle toll, Ozzie.«
    Â»Weil sie es eben sind. Ich bin dein größter Fan. Wirst du nächste Woche in Albuquerque sein oder irgendwo anders? «
    Â»Irgendwo anders, glaube ich. Ich habe mich noch nicht entschieden. Ich gebe dir Bescheid.«
    Â»Ich wünschte, du würdest mir verraten, wieso du ständig auf der Flucht bist.«
    Â»Das willst du nicht wirklich wissen. Vertrau mir.«
    Â»Vergiss nicht, wenn du etwas brauchen solltest, irgendetwas, dann ruf mich einfach an.«

    Â»Danke Ozzie. Gib Matt eine Gehaltserhöhung.«
    Er knurrte, und ich musste lachen.
    Wo stand geschrieben, dass ein Rudel nur aus Werwölfen zu bestehen hatte?
    Ich kaufte mir ein Auto, einen kleinen Wagen mit Schrägheck und sehr geringem Spritverbrauch. Sobald ich aufgehört hatte, Carl auszubezahlen, hatte sich mein Gehalt automatisch verdoppelt. Vielleicht würde ich mir sogar ein paar neue Klamotten kaufen. Mit einem Wagen konnte ich überall hinfahren. Von jetzt an würde ich in meinem eigenen Tempo reisen. Und reisen und reisen.
    Ich meldete mich bei meinen Eltern, bevor ich Albuquerque verließ; das tat ich mittlerweile jede Woche. Sie hatten mir ein Handy gekauft, damit ich sie auf jeden Fall anrief, egal, wo ich mich befand – und damit sie mich jederzeit finden konnten. Über meine Situation waren sie alles andere als glücklich. Immer wieder luden sie mich ein, bei ihnen zu wohnen, so lange ich wollte. Ich wusste den Gedanken zu schätzen. Doch das konnte ich ihnen nicht antun.
    Ich hielt nach Elijah Smith und der Kirche des Reinen Glaubens Ausschau. Da war immer noch eine Geschichte zu holen. Mein höchstes Ziel war, Smith selbst als Gast in die Sendung zu bekommen. Nicht sehr wahrscheinlich, aber ein Mädchen hatte eben seine Träume. Ab und an stieß ich auf ein Flugblatt, oder jemand schickte mir eines, das für seine Karawane Reklame machte. Ich schien immer eine Woche zu spät dran zu sein.
    Detective Hardin erreichte mich durch Ben O’Farrell.
Gott helfe mir, aber ich hatte den Anwalt verpflichtet. Ich ließ mir meine Post zu ihm nachsenden, und er besaß meine Kontaktdaten. In der Nacht, als Zan gestorben war, war O’Farrell gelassen und unkompliziert gewesen. Bei Tageslicht, jenseits der stressigen Atmosphäre des Polizeireviers, erwies er sich als ganz genauso geradeaus. Er war sich niemals zu schade, jemanden bezüglich einer profanen Angelegenheit wie einer Autoversicherung zu beraten.
    Das Beste war, dass Hardin mit ihm sprechen musste, bevor sie an mich herankam. Doch selbst O’Farrell konnte sie nicht ewig hinhalten. Im Laufe der Woche, als ich in Albuquerque war, telefonierten wir miteinander.
    Â»Wir haben Ihre DNA an der Leiche des ersten Werwolfs gefunden, in seinem Mund und unter seinen Fingernägeln. Das macht Sie zum Opfer eines tätlichen Angriffs. Dann haben wir Ihre DNA im Speichel an den Wunden der zweiten Leiche gefunden, was Ärger für Sie bedeuten könnte. Doch wir sind gewillt, an Notwehr zu glauben, da er Ihr Blut ebenfalls unter seinen Fingernägeln hatte.« Aus ihrem Mund klang das alles so technisch. Wir sprachen hier von meinem Blut!
    Wenn es nicht um mein Blut gegangen wäre, hätte ich darüber gelacht, wie sehr die ganze Angelegenheit nach der Werwolfvariante eines mexikanischen Unentschiedens klang. Ich bewunderte Hardin dafür, dass sie versuchte herauszufinden, wer wen zuerst angegriffen hatte.
    Â»Wir haben einen vierten Satz DNA im Speichel an den Wunden der Leiche vor Ihrem Apartment gefunden. Das ist die einzige Spur, für die wir noch keine Erklärung haben. Ich brauche bloß einen Namen.«

    Die stillschweigende Folgerung war, dass ich inmitten dieses chaotischen Durcheinanders wegen eines Verbrechens angezeigt werden könnte. O’Farrell wollte, dass ich auspackte.
    Es gab niemanden mehr, den ich beschützen musste.
    Â»T.J. – Theodore Joseph Gurney. Er lebt in der Hütte hinter der Werkstatt Ecke Ninety-fifth und South. Ich glaube nicht, dass er noch dort ist.« Präsens. Wenn ich Hardin erzählte, dass er tot war, würde sie bloß eine weitere Morduntersuchung lostreten. In dem Fall hätte ich sie in Carls Richtung weisen können. Ich tat es nicht. Die Sache musste ein Ende haben.
    Â»Wohin ist er dann gegangen?«
    Â»Ich weiß es nicht.« Wenigstens das stimmte. Ich wusste nicht, wo er jetzt war.

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