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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Zwischenfälle. Es ging fast zu glatt.
    »Hab ich schon danke gesagt?«, fragte Michael, als wir in Liams Büro schlichen. »Wenn nicht, dann sag ich’s jetzt. Danke.« Er hob meine Hand an seine Lippen und küsste die Innenseite meines Handgelenks.
    »Ich kann mich nicht erinnern.« Ich konnte mich an gar nichts erinnern, denn ich hatte soeben eine neue erogene Zone entdeckt. »Gern geschehen.«
    Er grinste nur.
    Immer noch Hand in Hand traten wir in den Schleier.
    Ich konzentrierte mich auf die Rückkehr in Liams Büro. Die silbrigen Wirbel umfingen mich wieder, und ich hörte nichts weiter als geisterhafte Stimm- oder Musikfetzen.
    Als wir den Schleier erreichten, flüsterte Michael. »Bleib auf der Brücke. Ich komm dich holen, wenn ich sicher bin, dass alles in Ordnung ist.«
    »Beeil dich.«
    Er drückte meine Hand und verschwand.
    Ich hingegen konzentrierte mich aufs Stillstehen. Es fühlte sich so anders an, als zu reisen. Es war, als würde ich geschoben und gezogen und als würde mein Leben davon abhängen, das Gleichgewicht zu halten. Die Silberwirbel schienen sich gleichzeitig mit und entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen. Gesichter, mit sprechenden Mündern und blinzelnden Augen, tauchten auf und verschwanden wieder.
    Das Ganze gefiel mir ganz und gar nicht.
    Wo war Michael?
    Je länger ich wartete, desto bedrückender wurde es und desto näher kamen die Gesichter. Ich sah jetzt Details, Wimpern, Augenbrauen, Grübchen und Schnauzbärte. Wellenartig tauchten die Gesichter an den Rändern der Brücke auf. Ich konnte sie zwar nicht hören, aber es sah so aus, als würden ihre Münder meinen Namen aussprechen und stumme Warnrufe ausstoßen.
    Ich schloss die Augen, dennoch konnte ich ihre Gesichter minutenlang vor mir sehen.
    Ich musste raus.
    Ich trat durch den Schleier von der Brücke und öffnete die Augen.
    Und sah Cat.
    Sie hatte eine Pistole auf Michael gerichtet.



53. KAPITEL
    W as ist los?«
    Ich wurde von hinten gestoßen und von Michael aufgefangen.
    Als ich wieder sicher auf den Beinen stand, sah ich mich Jack Landers gegenüber.
    Die Waffe auf uns gerichtet, eilte Cat an Jacks Seite und sah uns mit funkelnden Augen an. Meine Kinnlade fiel herunter, als ich sah, wie sie sich an seinen Körper schmiegte und ihn hemmungslos abknutschte, als ob sie ihn auffressen wollte.
    Was mir nur recht gewesen wäre.
    »Cat?« Michael zog mich hinter seinen Rücken, um mich zu schützen. Jacks Schubser hatte mich aus dem Gleichgewicht gebracht, doch Cats Verrat warf mich um. »Was tust du nur?«
    Hingerissen strich sie über Jacks Wange und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn. »Ich dachte, du wärst tot.«
    »Das war ich auch fast. Das Mittel hat mich am Leben gehalten.« Jack nahm ihre Hand und presste sie an seine Lippen. »Auf meinem letzten Rückweg hatte ich alles aufgebraucht. Ich dachte schon, ich würde für immer stecken bleiben.«
    »Deshalb bin ich hergekommen. Ich habe gehofft, du könntest dich an Emerson dranhängen und mithilfe ihres Gens rauskommen, während ich mit meiner exotischen Materie das Tor offen halte. Es hat funktioniert.«
    »Danke«, sagte Landers förmlich.
    »Cat?«, versuchte Michael es erneut.
    Sie ignorierte ihn.
    »Aber warum? Warum bist du auf Zeitreise gegangen, obwohl ich nicht da war, um dir zu helfen?« Cats Stimme bebte, und sie lehnte den Kopf an Landers’ Stirn. »Du brauchst das Mittel in deinem Körper, und du brauchst mich, damit alles optimal läuft. Wo musstest du so dringend hin, dass du dafür dein Leben aufs Spiel gesetzt hast?«
    »Es spielt keine Rolle. Jetzt bin ich ja hier.«
    »Cat«, unterbrach Michael sie. »Was ist hier los?«
    »Halt deine verdammte Klappe, Michael.«
    Als sie sich umdrehte, wichen wir beide zurück. Ihre sonst so ausgeglichenen Gesichtszüge hatten sich in eine verächtliche Fratze verwandelt. »Zum Teufel mit deiner Pfadfinderehre.«
    »Ich kann es nicht fassen. Bist du wirklich mit ihm zusammen?« , fragte Michael zornig.
    »Ich weiß, dass du die junge, idealistische Schiene fährst, aber ich gehe davon aus, dass du lernfähig bist.« Sie schlang den Arm um Jacks Taille.
    Er schaute mich an, und seine Augen wirkten nicht mehr farblos, sondern strahlend blau. Und Grauen erregend.
    Einen Augenblick herrschte Totenstille, bis Michael fragte: »Warum?«
    »Weil Jack und ich zusammen mehr erreichen konnten als getrennt. Weil ich es satthatte, jahrelang auf der Reservebank zu sitzen.« Sie schaute zu Jack auf. Als sie bemerkte,

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