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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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»Hey.«
    Michael mied den Blick auf meine Beine. »Deine Sachen sind fast trocken. Ich bring sie rauf, wenn sie fertig sind.«
    Ich atmete aus. »Kann ich sie sofort haben?«
    »Hast du’s eilig?« Sein Blick durchbohrte mich förmlich.
    »Ich war oft unterwegs in letzter Zeit. Ich möchte nicht, dass Thomas und Dru sich Sorgen machen.« Ich zupfte am T-Shirt-Saum herum und fragte mich, ob er wusste, dass ich log.
    »Lass mich raten. Könnte es sein, dass du mein Gespräch mit Ava mit angehört hast?«
    »Vielleicht.« Ich sah zu ihm auf. »Ja.«
    »Tut mir leid.« Er rieb sich die Stirn, als wolle er die Erinnerung an den Streit wegwischen.
    »Stimmt es, dass du gern den Superhelden spielst?« Ohne es zu wollen, trat ich einen Schritt näher auf ihn zu.
    »Wie war das nochmal mit deinem Laufwerk?« Ich wurde rot, während Michael die Fernbedienung vom Tisch nahm und den Fernseher ausschaltete. Es wurde noch dunkler im Zimmer. Die einzigen Lichtquellen waren zwei kleine Lämpchen auf dem Sideboard. »Ava neigt dazu, den falschen Leuten zu vertrauen. Landers hat sie eingewickelt.«
    »So wie du mich eingewickelt hast?« Ich versuchte, wütend zu sein, aber ich klang nicht überzeugend. Ich war zu versunken in die Betrachtung seines Gesichts. Im Halbdunkel wirkte es geheimnisvoll. Gefährlich. Verführerisch.
    »Wie meinst du das?«
    Ich ahmte ihn nach. »›Nein, Emerson, dich zu küssen wäre ein großer Fehler.‹ Warum, Michael? Weil ich dir nicht aus den falschen Gründen bei Liams Rettung helfen soll, oder weil du dich nicht zwischen mir und Ava entscheiden willst?«
    Ehe ich mich’s versah, umschloss er mein Gesicht mit den Händen und brachte seinen Mund ganz dicht an meine Lippen. Das Blut rauschte durch meine Adern, jeder Quadratmillimeter meiner Haut glühte und zitterte gleichzeitig vor Kälte. Ich fürchtete schon, dass Funken aus den Steckdosen sprühen würden. Eine der beiden Lampen brannte durch und erlosch.
    Ich schloss die Augen und war bereit, mich seinem Kuss hinzugeben.
    Genauso schnell wie er mich an sich gezogen hatte, ließ er mich auch wieder los.
    »Das … war nicht … fair.« Ich öffnete die Augen und geriet ins Schwanken.
    »Nein, das war es nicht. Aber jetzt weißt du Bescheid. Wenn ich mit deinen Gefühlen spielen wollte, um dich auf meine Seite zu ziehen, hätte ich leichtes Spiel. Was ich will, spielt bei der Sache keine Rolle. Für Gefühle ist kein Platz.«
    All die Hitze, die ich gespürt hatte, war verflogen. »Ich kann nicht glauben, was du getan hast. Du bist so ein Mistkerl.«
    »Mag sein. Aber ich will nicht, dass du irgendetwas tust, um mir eine Freude zu machen, oder wegen irgendwelcher Gefühle, die du für mich zu haben glaubst. Du sollst mir nicht aus den falschen Gründen helfen.«
    »Gibt es falsche Gründe dafür, jemandem das Leben zu retten?«
    »Nein, aber vielleicht würdest du es bedauern.«
    »Ich bedauere nur, dass ich jemals gedacht habe, zwischen uns könnte irgendetwas sein. Sag mir, wo ich meine Sachen finde. Dann hol ich sie mir selbst.«
    Michael deutete in Richtung Küche.
    »Ich komme morgen wieder, um Cats Entscheidung zu hören. Wenn sie sagt, wir können zurückreisen, werde ich dir helfen, Liam zu retten. Aber danach brauchst du mich nie wiederzusehen. Und ich dich auch nicht.«
    Mir war, als hätte ich beim Verlassen des Raums eine Spur von Traurigkeit in seinen Augen gesehen.
    Es musste eine Sinnestäuschung gewesen sein. Ich schlief sehr lange. Dru schaute nach mir, bevor sie zur Arbeit fuhr, aber die Sonne stand schon hoch am Himmel, als ich endlich aus dem Bett kam. Ich fühlte mich wie nach einem Langstreckenlauf oder als wäre ich von einem Laster überrollt worden. Es war ein vertrautes und gleichzeitig Furcht erregendes Gefühl.
    Was hatte ich getan?
    Ich stolperte ins Bad, drehte den Duschhahn auf, damit das Wasser warm wurde, und zog mich aus. Vier Jahre lang hatte ich mich abgekapselt und alles für mich behalten, und in weniger als vierundzwanzig Stunden hatten Thomas, Dru und Lily all meine schmutzigen Geheimnisse erfahren.
    Und Michael wusste viel mehr, als ich ihn wissen lassen wollte. Genau wie Kaleb.
    Reglos ließ ich das warme Wasser auf mich niederprasseln und versuchte, all die Schäden zu verarbeiten, die ich meinem Leben zugefügt hatte.
    Wo hatte ich nur meinen Kopf gelassen? Wie konnte jemand wie ich einem anderen Menschen nur die ganze Wahrheit anvertrauen? Hätte ich all die seltsamen Dinge in meinem Leben doch nur

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