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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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für mich behalten. Dru und Thomas waren wenigstens meine Familie. Sie würden mir zur Seite stehen, egal was kam. Das hatten sie schon längst bewiesen.
    Lily hielt seit Jahren zu mir. Alle anderen hatten sich von mir abgewandt.
    Ich zog mich an und wünschte mir, ich könnte meine Gedanken einfach abschalten. Beziehungen bargen ein solches Risiko. Im Internat hatte ich alles auf einem oberflächlichen Level gehalten und war immer lustig gewesen, aber wenn es um den Aufbau engerer Freundschaften ging, war ich abgetaucht. Ich brachte so viel Verständnis für Kalebs Schutzmauer auf, weil ich selbst eine um mich errichtet hatte.
    Bis Michael daherkam und sie in Schutt und Asche legte.
    Ich studierte mein Spiegelbild. Die Wahrheit stand mir im Gesicht geschrieben.
    Ich hatte mich in ihn verliebt, bis über beide Ohren, und das war mir erst klar geworden, als es schon vorbei war.
    Ich nahm Drus Schlüssel von der Kommode und schlüpfte in meine Turnschuhe. Ich konnte es stoppen. Es war noch nicht zu spät. Die Schutzmauer konnte wiederaufgebaut werden, Stein für Stein. Michael zu lieben war unmöglich.
    Selbst wenn ich auf dem besten Wege dazu war, konnte ich immer noch eine Kehrtwendung machen.
    Obwohl mich der Gedanke daran fast umbrachte.



40. KAPITEL
    W o ist Kaleb? Ich dachte, er wollte bei der Unterhaltung dabei sein«, sagte Cat irritiert.
    »Er ist zum Hourglass-Haus gefahren, um seine restlichen Sachen zu holen.« Michael hatte mir auf mein Klopfen hin wortlos die Tür geöffnet. Ich war ihm schweigend in die Küche gefolgt, und jeder Schritt brach mir das Herz ein bisschen mehr. »Er hat gesagt, wir sollen ohne ihn anfangen.«
    Wir setzten uns alle an den Küchentisch. Zwischen Michael und mir blieb ein freier Platz.
    Die Omabrille, die Cat am College getragen hatte, saß auf ihrer Nasenspitze. Sie zog ein winziges Notizbüchlein hervor und klappte es auf. »Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt und das Nowikow-Prinzip aus verschiedenen Blickwinkeln unter die Lupe genommen. Ich muss sagen, dass du deine Hausaufgaben gründlich gemacht hast, Michael. Ich denke, es ist möglich.«
    Sieg.
    »Freut euch nicht zu früh«, warnte sie uns und tippte kopfschüttelnd auf das Notizbuch. Die Seiten waren mit Zahlen und Formeln vollgekritzelt. »Es ist noch eine Menge zu tun. Wir müssen alle Elemente berechnen, so viele …«
    Wir zuckten alle zusammen, als die Hintertür aufgerissen wurde und gegen die Wand knallte. Kaleb kam hereingestürmt. »Cat, Michael … Ihr ahnt nicht … Das Haus … Landers …« Keuchend krümmte er sich.
    »Bist du den ganzen Weg hierher gerannt?« Cat nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und reichte sie ihm. Er trank mehrere große Schlucke, bevor er sich den Mund mit dem Handrücken abwischte.
    »Nein. Mein Tank war leer. Ein paar Straßenblocks von hier. Von da bin ich gelaufen«, schnaubte er. »Landers. Er ist abgehauen.«
    »Wohin?«, fragte Michael.
    »Was?«, rief Cat gleichzeitig.
    »Keiner weiß was. Hab gehört, wie sich ein paar Leute drüber unterhalten haben.« Kaleb leerte die Flasche und schraubte den Deckel wieder drauf. »Haben sich beschwert, dass sie über einen Monat schon kein Geld mehr bekommen.«
    »Wie kann das sein?«, fragte Michael. »Seit Liams Tod hat Landers doch mehr Arbeit angenommen, als Hourglass schaffen kann.«
    »Es war so komisch.« Kaleb drehte den Verschluss der Wasserflasche auf und zu und starrte auf seine Turnschuhe. »Als hätten alle gleichzeitig gemerkt, dass er weg war.«
    »Sie hätten ihm gar nicht erst helfen sollen.«
    »Du verstehst nicht, worum es geht. Als er abgehauen ist, hat er die Akten mitgenommen .«
    Die Anspannung im Raum wurde unerträglich.
    »Aber du hattest sie doch.« Michaels Stimme klang so grimmig wie an dem Tag, als er mir sagte, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern statt um Hourglass. »Kaleb, du hast gesagt, du hättest sie.«
    »Ich wollte sie an mich nehmen. Als ich gestern den Safe aufgemacht habe, um Moms Papiere für die Pflegeeinrichtung rauszuholen, waren die Akten noch da«, erklärte Kaleb mit einem Anflug von Traurigkeit. »Landers’ Wachen waren im Büro, also musste ich sie dalassen. Heute Morgen war der Safe dann aufgebohrt worden. Schmuck und Wertpapiere waren noch da. Bargeld und Akten waren verschwunden.«
    Totenstille senkte sich über den Raum. Furcht umklammerte mein Herz wie winzige Ranken. Ich schloss die Augen und ahnte, dass mich alle anstarren würden,

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