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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Blut hervor.
      »Schluß, Michail! Genug!« schrie der Mann im Ledermantel. Kelly drehte sich lächelnd zu ihm um und sagte auf russisch: »Klar, Professor, wie Sie meinen«, und legte den Browning behutsam auf die Motorhaube des Landrovers.

      »Sagten Sie nicht, man habe ihm beigebracht, Befehle zu befolgen?« fragte der Oberst aufgebracht.

      Ein Leutnant der Armee trat vor und salutierte. »Einer lebt noch, zwei sind tot, Oberst Maslowski. Ihre Anweisungen?«
      Maslowski ignorierte ihn und sprach Kelly an: »Sie sollten keine Waffe tragen.«
      »Ich weiß«, erwiderte Kelly. »Andererseits sollte Murphy den Spielregeln zufolge kein Denunziant sein. Man sagte mir, er gehöre zur IRA.«
    »Sie glauben also immer, was man Ihnen erzählt?«

      »Das hat die Partei mir eingeschärft, Genosse Oberst. Haben Sie vielleicht ein Buch mit neuen Dienstvo rschriften für mich?« Man merkte Maslowski seinen Zorn an, denn an ein solches Benehmen war er nicht gewöhnt – nicht von einem XBeliebigen. Er öffnete den Mund und setzte zu einer scharfen

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    Entgegnung an, aber da erklang plötzlich ein Schrei. Das kleine Mädchen, das Kelly die Blumen ve rkauft hatte, drängte sich durch die Menge und fiel neben der Leiche des PolizeiSergeanten auf die Knie.
      »Papa!« wehklagte sie auf russisch. »Papa!« Dann hob es sein blasses Gesicht zu Kelly hoch: »Du hast ihn umgebracht! Du hast meinen Vater totgescho ssen!«
      Das Mädchen ging auf ihn los wie eine junge Tigerin, wollte ihm das Gesicht zerkratzen, weinte hysterisch. Er hielt seine Handgelenke fest. Jäh wurde es von allen Kräften verlassen und sank gegen ihn. Er umschlang es, drückte es an sich, strich ihm übers Haar, flüsterte ihm ins Ohr.
      Der alte Priester kam aus der Menge. »Ich kümmere mich um das Kind«, sage er und legte ihm sanft die Hände auf die Schultern.

      Sie entfernten sich zusammen, die Menge wich zurück und ließ sie durch. »Lassen Sie den Platz räumen!« rief Maslowski dem Leutnant zu. Dann wandte er sich an den Mann im Ledermantel. »Ich habe diesen ewigen Ukraine-Regen satt. Gehen wir zurück ins Trockene. Und bringen Sie Ihren Schützling mit. Die Sache muß beredet werden.«
      Das KGB, größter und kompliziertester Geheimdienst der Welt, hat in der Sowjetunion Millionen unter totaler Kontrolle und greift mit seinen Tentakeln nach jedem Land. In seinem Herzen, dem geheimsten aller Bereiche, arbeitet Abteilung 13, verantwortlich für Mord, Attentate und Sabotage im Ausland.
      Oberst Iwan Maslowski stand Abteilung 13 nun seit fünf Jahren vor. Er war ein massiger, recht brutal aussehender Mann, dessen Erscheinung im Widerspruch zu seiner Herkunft stand. Der Arztsohn, 1919 in Leningrad geboren, studierte dort Jura und machte sein Staatsexamen kurz vor dem deutschen Überfall auf Rußland. Während der ersten Phase des Krieges kämpfte er in Partisanenverbänden hinter den feindlichen Linien, wurde dann aber wegen seiner Bildung und Sprachbegabung zu

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    einer im Krieg geschaffenen Abwehrorga nisation namens SMERSCH versetzt. Dort arbeitete er mit solchem Erfolg, daß er nach Kriegsende beim Geheimdienst blieb und nicht im geringsten mehr Lust verspürte, als Jurist zu praktizieren.
      Er war hauptverantwortlich gewesen für die Einrichtung höchst origineller Spionageschulen, wie zum Beispiel Gatschina, wo Agenten in originalgetreuen Nachbildungen britischer oder amerikanischer Städte für den Einsatz in englischsprachigen Ländern ausgebildet wurden und genauso lebten, wie sie es im Westen tun würden. Die außerordentlich erfolgreiche Infiltrierung des französischen Geheimdienstes auf allen Ebenen durch das KGB war vorwiegend Produkt einer Schule, die er in Grosnia eingerichtet hatte und wo das Schwergewicht auf allem Französischen lag: Umwelt, Kultur, Küche und Kleidung wurden originalgetreu reproduziert.

      Er genoß das uneingeschränkte Vertrauen seiner Vorgesetzten und hatte freie Hand zum Ausbau des Systems bekommen, was die Existenz eines nordirischen Marktfleckens namens Drumore tief in der Ukraine erklärte.
      Der Raum, in dem Maslowski arbeitete, wenn er aus Moskau kam, war recht konventionell ausgestattet: Schreibtisch, Aktenschränke, an der Wand ein großer Stadtplan von Drumore. Im offenen Kamin brannte hell ein Holzfeuer, vor dem er stand und die Wärme genoß, in der Hand einen Becher mit starkem schwarzem Kaffee und einem Schuß Wodka. Hinter ihm ging die Tür auf, der Mann

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