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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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verblüfften Gepanzerten wurden buchstäblich aus dem Himmel gerupft.
    Jetzt begannen die Vögel und Fledermäuse, langsam gegenüber ihren so dezimierten Gegnern aufzuholen. Es bestand die Hoffnung, daß sie jeden zurückkehrenden Käfer daran hindern konnten, Truppen hinter dem Tor abzusetzen.
    War diese spezielle Gefahr dadurch stark vermindert, so hatte die Ankunft der Weberstreitmacht doch ihre wichtigste Wirkung auf die Moral der Gepanzerten. Bis jetzt hatten all ihre neuen Strategien und Pläne perfekt funktioniert. Das abrupte und völlig unerwartete Auftauchen ihrer uralten einsiedlerischen Feinde und deren offensichtliche Verbindung mit den Warmlandern war ein vernichtender Schock: Die Weber waren das letzte Volk, das die Gepanzerten bei der Verteidigung des Jo-Troom-Tors erwartet hatten.
    Eine aufgebläht wirkende schwarze Gestalt lenkte die Aktionen der Weber mittels winziger hellroter, gelber und blauer Rennspinnen, die Informationen und Befehle übermittelten. Die Große Webmeisterin Oll war mit einem Silberpanzer und langen Bahnen blutroter und orangefarbener Seide bekleidet.
    Einmal schwenkte sie ein Glied lebhaft in die Richtung Jon- Toms und seiner Kameraden. Vielleicht hatte sie diese entdeckt, möglicherweise gab sie auch nur ein Kommando.
    Die Warmlander, durch die Ankunft eines einst gefürchteten, aber jetzt willkommenen neuen Verbündeten mit frischem Auftrieb versehen, kämpften mit erneuerter Kraft. Die Gepanzerten stockten und verdoppelten dann ihre Anstrengungen. Weberschützen und netzwerfer hielten schreckliche Ernte unter ihnen, und die Bogner der Warmlande hatte leichte, hilflos in klebrigen Netzen gefangene Ziele.
    Ein neues Problem tauchte auf: Es bestand die Gefahr, daß der wachsende Berg von Leichen vor dem Wall bald so hoch sein würde, daß er Leitern unnötig machte.
    Die ganze Nacht dauerte die Schlacht bei Fackellicht an, und die jetzt auch gegen ihre Erschöpfung kämpfenden Weber und Warmlander hielten weiter die nicht enden wollenden Wellen der Gepanzerten zurück.
    Es war nach Mitternacht, als Caz Jon-Tom aus einem unruhigen Schlaf weckte.
    »Eine weitere Wolke, mein Freund«, sagte der Hase. Seine Kleidung war zerrissen, und ein Ohr blutete trotz eines dicken Verbandes.
    Müde ergriff Jon-Tom seinen Stab und eine Handvoll kleiner Speere und trottete neben Caz auf den Wall zu. »Also wollen sie bei Nacht Truppen hinter unseren Reihen absetzen? Ich frage mich, ob unsere Luftkämpfer noch genug Kraft haben, sie zurückzuhalten.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Caz besorgt. »Deshalb wurde ich zu dir geschickt. Sie brauchen jeden starken Speerwerfer auf dem Wall, um zu versuchen, alle niedrig fliegenden Gepanzerten aufzuspießen.«
    Tatsächlich waren die Reihen der geflügelten Streiter schlimm ausgedünnt, während die Stärke ihrer Libellen-Gegner fast die gleiche zu sein schien wie zuvor. Nur die Anwesenheit der Weber erhielt das Kräftegleichgewicht der Luftschlacht aufrecht.
    Aber es war kein Schwarm schwerfälliger Käfer oder anderer Gepanzerter, der aus dem Mond herunterstieß. Es war ein Meer schwefelgelber Augen. Sie brachen mil schrecklicher Macht über die Insektenflieger herein. Mächtige Klauen zerrissen Membranschwingen, Schnäbel zwickten Antennen und Köpfe ab, während winzige Schwertei mit unheimlichem Geschick hieben und stachen.
    Es dauerte einen Moment, bis Jon-Tom und seine Freunde die neuen, von der Nacht verhüllten Kombattanter identifizierten. Es war die Größe der mächtigen glühender Augen, die das Rätsel löste.
    »Die Eisenwolkler«, gab Caz schließlich bekannt. »Bei meiner Seele, ich hätte nie gedacht, so etwas zu sehen Schaut nur, wie sie manövrieren und tanzen. Sie sind absolut überlegen.«
    Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Einige Warmlander waren von dem Anblick dieser lebenden Legenden so gebannt, daß sie vorübergehend ihre Verteidigungsaufgaben vergaßen und getötet oder verletzt wurden.
    Die Einwohner des Hämatits waren besser für den Nachtkampf ausgerüstet als die Warmlander, die wenigen Fledermäuse ausgenommen. Der vorher unerbittliche Luftangriff der Gepanzerten wurde zerschlagen; verstümmelte Insektenkörper begannen in großen Mengen aus dem Himmel zu fallen.
    Gegen Morgen war die Zerstörung fast vollständig. Was von der Luftstreitmacht der Gepanzerten übrig war, hatte sich weit den Paß hinauf zurück gezogen.
    Auf dem Wall wurde eine allgemeine Beratung abgehalten. Die Warmlander waren wieder

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