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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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voller Optimismus. Selbst der mißtrauische Clodsahamp war gezwungen zuzugeben, daß das Schlachtglück sich zu wenden schien.
    »Könnten wir unsere neugewonnenen Freunde nicht ähnlich einsetzen, wie die Gepanzerten es vorgemacht haben?« schlug einer der Offiziere vor. »Könnten wir sie nicht verwenden, um unsere Truppen im Rücken der feindlichen Streitkräfte abzusetzen?«
    »Warum sich damit begnügen?« fragte einer der aufgekratzten Vogel-Offiziere, ein stark geschmückter Falke in leichtem Panzer und violettrot gemustertem Kilt. »Warum setzen wir sie nicht in Cugluch ab? Das würde sie in Panik versetzen!«
    »Nein«, meinte Aveticus bedächtig. »Unsere Leute sind auf ein solches Abenteuer nicht vorbereitet, und ich glaube, daß unsere Eulenverbündeten trotz ihrer Größe nicht fähig sind, mehr als einen einzelnen Reiter zu tragen, immer vorausgesetzt, sie würden einem solchen Vorschlag zustimmen, was ich nicht annehme.«
    »Aber ich denke nicht, daß sie etwas dagegen haben, die Methoden der Gepanzerten-Flieger in der Weise nachzuahmen, daß sie gegnerische Bodentruppen angreifen. Was auch unsere eigenen Leute tun können.«
    Die Befehle ergingen vom Stab an die Flieger, und als Bitte, der zugestimmt wurde, an die Bewohner von Eisenwolke. Mit dunklen Brillen, die ihre empfindlichen Augen vor der Sonne schützten, führten die Eulen und Lemuren die von neuer Kraft beseelten Luftkämpfer der Warmlande in Sturzangriff auf Sturzangriff gegen die massierten, verwirrten Reihen der Gepanzerten. Das Ergebnis war völlige Orientierungslosigkeit unter der Insektenarmee. Aber sie weigerte sich immer noch aufzugeben, obwohl die Verluste, die sie hinnehmen mußte, selbst bei dieser immensen Streitmacht ihre Wirkung zu zeigen begannen.
    Und als der Sieg so gut wie errungen schien, war er mit einem Geräusch verloren, das für die Warmlander schockierend und völlig neu war. Für Jon-Tom und Flor war es ebenfalls schockierend und völlig unerwartet, aber nicht neu. Obwohl sie nie persönlich damit zu tun gehabt hatten, erkannten sie es nur zu schnell als den vernichtenden Donner von Sprengstoff.
    Als der Staub sich unter Schreien des Schmerzes und der Furcht zu setzen begann, gab es ein zweites, tieferes Rumpeln, und die gesamte linke Seite des Jo-Troom-Walls brach in einem Haufen zertrümmerten Mauerwerks zusammen. Sie riß die großen, hölzernen Torflügel mit; die Stützbalker zersplitterten wie Streichhölzer.
    »Ein Ablenkungsmanöver«, murmelte Flor. »Die Luftangriffe, die Fallschirmspringer, die Käfer... alles ein Ablenkungsmanöver. Bastardos; ich hätte mich an meine Lektionen in Militärgeschichte erinnern sollen.«
    Jon-Tom trat erschüttert an den Rand des Walls. Kleini weiße Gestalten begannen vor ihm aus dem Boden zu kriechen. Sie schwenkten Piken und kurze Schwerter gegen die Beine verblüffter Warmlander-Soldaten. Wie die Eisenwolkler trugen sie dunkle Brillen, die sie vor denn Sonnenlich schützten.
    »Termiten«, murmelte Jon-Tom laut, »und andere Grab insekten. Aber woher haben sie den Sprengstoff?«
    »Darüber brauchen wir nicht lange nachzudenken, Junge«, sagte Clodsahamp traurig. »Ein weiteres von Eejakral Werken. Wie hast du den Donner ohne Blitz genannt?«
    »Sprengstoff. Wahrscheinlich Dynamit.«
    »Oder sogar Sprenggelatine«, sagte Flor mit unterdrückter Wut. »Das war eine heftige Explosion.«
    Den Sieg vor Augen, ignorierten die Gepanzerten die Verwüstungen, die die Luftkämpfer unter ihnen anrichteten, und schwärmten vor. Auch das Speer- und Netzwerfen der Weber konnte sie nicht aufhalten. Nicht jetzt, da der Wall, das uralte, sagenhafte Hindernis, zusammengestürzt war wie ein morscher Baum.
    Es mußte eine immense Menge von Sprengstoff nötig gewesen sein, um den mächtigen Wall zu unterminieren. Es war möglich, überlegte Jon-Tom, daß die Graber der Gepanzerten ihre Tunnel Wochen vor Beginn der Schlacht ausgehoben hatten.
    Nicht mehr länger durch den Wall aufgehalten, stürmten sie vor. Rein durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit drängten sie die zurück, die verzweifelt herangeeilt waren, um die zerstörte Barriere zu verteidigen. Dann befanden sie sich auf der anderen Seite des Jo-Troom-Tors - zum ersten Mal in der aufgezeichneten Geschichte. Warmlanderblut tränkte den eigenen Boden.
    Jon-Tom wandte sich hilflos an Clodsahamp. Die Soldaten der Gepanzerten ignorierten den stehengebliebenen Teil des Walls und die wenigen Pfeile und Speere, die von ihm

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